Hutch 05 - Odyssee
meinem Sinne, Senator.«
Als Nächstes machte Hutch sich an die Flugstornierungen. In Westeuropa war es bereits früher Abend. Sie rief ihre Kontaktperson an der Universität Berlin an und kontaktierte danach das Lissabonner Außenteam. Sie hinterließ jeweils eine Botschaft. Flug nach Nok auf unbestimmte Zeit verschoben. Wir bedauern die Umstände und suchen nach Alternativen.
Eine weitere Mission, die zwei Wochen später hätte stattfinden sollen, musste ebenfalls abgesagt werden. Das betraf die Bill Jenkins, die zum Origins Project hätte fliegen sollen. Wenn Hutch diese Mission stornierte, was sie für den nächsten Tag geplant hatte, würde ein Geheul losbrechen, das auch im Kongress noch gut zu hören wäre.
Inmitten all der Arbeit meldete sich Peter, um sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass die Al-Jahani ihren zweiten Sprung durchgeführt habe. Wieder ergebnislos.
Hutch nahm Kontakt zu den Unternehmensniederlassungen auf, die Hilfe angeboten hatten, und bat sie, loszuschicken, was immer sie entbehren konnten, und das so schnell wie möglich.
Die Berichterstattung der Nachrichtennetze war belastend. Black Cat hatte einen Experten aufgefahren, der erklärte, dass die Colby-Klasse, zu der auch die Heffernan gehörte, überaltert sei. »Würden Sie auf einem dieser Schiffe reisen?«, erkundigte sich die Korrespondentin Rose Beetem bei ihrem Experten für überlichtschnelle Raumschiffe.
»Auf keinen Fall, Rose. Nada. Unter keinen Umständen.«
Worldwide brachte einen Beitrag, in dem der Weltrat angegriffen wurde, weil er die Akademie nicht ausreichend mit Geldern ausstatte. InterAct sendete Kommentare von einer Person, die als Wissenschaftsanalyst bezeichnet wurde. »Es hat schlicht keinen Sinn, Steuergelder zu verschwenden, nur damit sich irgendwelche reichen Nichtsnutze im Weltall herumtreiben und die stets Unzufriedenen dieser Welt sich einen neuen Betätigungsort suchen können. Das ist lächerlich.«
Eric meldete sich. »IHR Freund war gestern auf Sendung.«
»Über wen sprechen wir?«
» MacAllister. Er war gemeinsam mit einer unserer Pilotinnen zu Gast in einer Show. Und sie haben über uns geredet.«
Oh-oh. Mac ging eigentlich immer auf Konfrontationskurs, egal um wen es ging. »Wie ist es gelaufen?«
»Ich möchte Ihrem Urteil nicht vorgreifen. Sehen Sie es sich einfach an!«
Hutch seufzte. »Wer war die Pilotin?«
»Valya«, antwortete er.
Sie wies Maria an, die Sendung herauszusuchen und abzuspielen. Augenblicke später wurde es dunkel in ihrem Büro, und Marge Dowling begrüßte die Zuschauer zu ihrer Show. Dann rief sie Valya herein. Gleich darauf stolzierte MacAllister ins Studio. Irgendwie brachte er es stets fertig, sich bei seinem Auftritt wirkungsvoll in Szene zu setzen. Hutch war niemals glücklich darüber, wenn sich einer ihrer Leute mit MacAllister messen sollte. Zumindest war Valya die beste Fürsprecherin, die die Akademie in den Reihen ihrer Piloten hätte finden können. Aber MacAllister war ein Profi darin, jemand den politischen Todesstoß zu versetzen. Mit ihm zu streiten war stets, als würde man einen Berghang hinabrennen, verfolgt von einer Lawine.
Dowling begann mit einem kurzen Überblick über die Lage bezüglich der Heffernan. Hutch ließ die Aufzeichnung schneller laufen, bis sie sah, dass die Diskussion mit einer Frage an Valya eingeleitet wurde. Wie sicher die Raumschiffe nun tatsächlich seien?
Absolut sicher, behauptete Valya im Brustton der Überzeugung, während Macs Mienenspiel allen Ernstes andeutete, dass die Pilotin lediglich hoffte, jedermann würde an Märchen glauben. »Die wichtigen Dinge sind erledigt«, erklärte Mac ein paar Minuten später. »Unsere Nachbarschaft haben wir uns schon ziemlich genau angesehen, die Wolke, die auf dem Weg zu uns war, haben wir abgewehrt, und wir haben es unseren Wissenschaftlern ermöglicht, ihre Computer mit Daten zu füttern, die niemand je wird nutzen können. Es kostet einen Haufen Geld, kreuz und quer durch den Oriongürtel zu reisen …«
»So weit sind wir bisher noch nicht gekommen …«, warf Valya ein.
»Wie auch immer. Es ist Zeit, nach Hause zurückzukehren und die Probleme zu lösen, die wir uns hier auf die Schultern geladen haben. Es ist Zeit, erwachsen zu werden.« Hutch schaltete auf Standbild. MacAllister saß da, den Mund geöffnet, den Zeigefinger auf die Decke gerichtet, ein Musterbeispiel überzeugter Rechtschaffenheit, und erging sich über die Verschleuderung von Millionen
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