Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Also kehrte sie zu ihrem Sofa zurück und legte sich im Dunkeln auf das Polster, lauschte dem Summen der Insekten und fragte sich, warum sie nur darauf bestanden hatte, sich diese Last aufzubürden. Vielleicht war es, wenn diese Sache überstanden war, an der Zeit, weiterzuziehen.
    Sie fiel in einen leichten Schlaf, der ihr jedoch nur wenig Erholung bot, und erwachte, als der Himmel allmählich heller wurde. Zeit, ein bisschen frische Luft zu schnappen. Sie duschte, trocknete sich ab und hielt kurz vor dem Spiegel inne. Siehst immer noch gut aus, Baby. In ihr wuchs ein Sohn heran, aber das hätte ihr jetzt gewiss noch niemand angesehen.
    Sie suchte sich frische Wäsche aus dem Schrank heraus. Es gehörte zu ihren wichtigsten Regeln, niemals jemanden sehen zu lassen, dass sie unter Druck stand. Immer entspannt bleiben. Gut gekleidet. Immer so aussehen, als wäre alles unter Kontrolle.
    Sie war auf dem Weg zur Tür, als sich Peter erneut meldete. »Die Al-Jahani hat den Hyperraum verlassen. Sie haben die Suche vor ungefähr vier Minuten aufgenommen. Immer noch kein Signal.« Die Al-Jahani würde die Suche mit der Wildside koordinieren. Inzwischen würde Hutch weitere Schiffe ins Suchgebiet beordern müssen.
    Das Gebiet war einfach zu groß. Selbst wenn die Akademie alles aufböte, was sie an Schiffen hatte, würde es nicht leicht sein, die Heffernan zu finden.
    Hutch hatte keinen Appetit, beschloss aber dennoch, frühstücken zu gehen. Sie musste ein paar Menschen um sich haben. Das einzige Lokal in der Nähe, das um diese Zeit schon offen hatte, war ausgerechnet Stud’s, nicht gerade ihre erste Wahl. Sie überquerte das Akademiegelände, schlenderte an der fremdweltlerischen Zuflucht vorbei, ging dem Verkehr auf dem Parkway aus dem Weg und betrat die Academy Mall. Und wie immer ärgerte sie sich darüber, dass diese Krämer den Namen einfach gestohlen hatten.
    Sie betrat das Stud’s. Drinnen waren ungefähr ein Dutzend Leute, ein paar sogar von der Akademie, die meisten jedoch arbeiteten in den Geschäften der unmittelbaren Nachbarschaft. Hutch bestellte einen Bagel und Kaffee und klatschte eine Tonne Marmelade auf das Gebäck.
    Das Leben ist eines der gefährlichsten.
     
    Als Hutch wieder in ihr Büro zurückkehrte, wurde sie von Maria mit einem fröhlichen Guten Morgen begrüßt, als wäre sie nicht so oder so die ganze Nacht dort gewesen. Manchmal schien Maria nicht ordnungsgemäß zu funktionieren. »Heute ist Dienstag, der 17. Februar«, verkündete sie. »Stabstreffen um acht Uhr dreißig.«
    »Danke, Maria.«
    »Sie haben mehrere Anrufe erhalten. Niedrige Priorität, daher dachte ich, Sie würden es vorziehen, nicht gestört zu werden.«
    »Leg sie in die Warteschlange. Ich kümmere mich irgendwann am Vormittag darum.«
    Hutch setzte sich auf ihren Lehnsessel und legte den Kopf zurück. Binnen weniger Minuten war sie eingeschlafen.
     
    Asquith, der - wie die meisten anderen auch - einfach kein Verständnis für die Entfernungen hatte, die bei der Suche bewältigt werden mussten, versicherte ihr, alles werde sicher gut verlaufen. »Sie werden sie finden«, verkündete er. Er war davon überzeugt, weil er wirklich daran glaubte. Der Commissioner dachte nicht in Begrifflichkeiten wie Lichtminuten oder Milliarden von Kilometern. Für ihn dauerte ein Flug nach Capella vier Tage. Vier Tage war kein langer Zeitraum, ergo konnte die Entfernung gar nicht so groß sein.
    »Vielleicht, aber wir brauchen mehr Schiffe.«
    »Das geht nicht. Wir haben keine verfügbaren Schiffe mehr.«
    »Wir können die Konzerne um Unterstützung bitten. Außerdem sollten wir alles stilllegen, bis wir diese Sache erledigt haben.«
    »Und wie lange, denken Sie, wird das dauern?«
    »Wochen. Vielleicht einen Monat oder länger.«
    »Mein Gott! Wirklich?«
    »Ja, wirklich.«
    »Haben die auf der Heffernan genug Proviant und Wasser an Bord? Um so lange zu überleben?«
    »Ja, sie haben massenweise Proviant dabei.«
    Seine Augen verengten sich. »Hutch, Sie glauben doch überhaupt nicht daran, dass sie noch am Leben sind, richtig?«
    »Wir wissen es nicht.«
    »Ja oder nein, Hutch! Denken Sie, sie sind noch am Leben?«
    »Sie könnten an einem Ort sein, an dem wir sie nicht erreichen können. Aber darum geht es nicht.«
    »Geben wir der Wildside und der Al-Jahani ein bisschen Zeit, ehe wir die Terminpläne aller anderen umstoßen, einverstanden? Warten wir einfach noch ein bisschen. Wir wollen schließlich keine Panik auslösen.« Er schloss

Weitere Kostenlose Bücher