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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sich die Stirn. »Denken Sie an ein Benzin-Luft-Gemisch! Ist der Luftanteil minimal, bleibt die Mischung stabil, aber eine Mischung aus 50 Prozent Benzin und 50 Prozent Luft ist hoch entflammbar. Ein Funke reicht.«
    »Und wohin führt uns das?«, fragte Hutch.
    »Hutch«, lautete Antonios Antwort, »die Natur kann ein Objekt, bestehend aus einer Fünfzigfünfzig-Mischung von Deuterium und Wasserstoff weder hervorbringen noch entzünden. Also muss etwas anderes das getan haben.«
    »Aber warum?«, fragte Matt. »Warum sollte …« Er brach abrupt ab.
    »Das ist ein Verkehrszeichen!«, meinte Hutch. »Ohne den Zwerg …«
    »Ganz genau!« Antonio klatschte in die Hände. »Wir haben darüber gesprochen, als wir hergekommen sind. Ohne den Zwerg wäre das Schwarze Loch nicht sichtbar. Jemand, der das Gebiet bereist, ohne im Voraus von seiner Existenz zu wissen, könnte einfach verschlungen werden.«
    »Und wer hat dieses Warnschild hier aufgestellt?«, fragte Matt. »Wer könnte imstande sein, so eine Operation durchzuführen?«
     
    »Da ist noch etwas anderes, das Sie interessieren könnte«, verkündete Phyl später, als Hutch und die anderen sich gerade auf den letzten Abschnitt ihrer Reise vorbereiteten. Antonio hatte gelesen. Hutch war mit einer Checkliste beschäftigt. Nur Antonio blickte auf. »Ja, Phyl?«, sagte er. »Was hast du entdeckt?«
    »Ich habe nach weiteren Braunen Zwergen mit einem derartigen Wasserstoff-Deuterium-Verhältnis gesucht.«
    »Und?«
    »Die wissenschaftliche Literatur enthält keinen Hinweis darauf. Niemand hat je einen gesehen.«
    »Gut.«
    »Aber es gibt eine Romanfigur, Kristi Lang, die in einem Buch auftaucht, das Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts verfasst wurde. Sie ist Astrophysikerin und entdeckt einige Braune Zwerge, die diesem hier exakt gleichen. Irgendwann findet Ms Lang Beweise dafür, dass jemand Schwarze Löcher ohne Partner markiert, exakt auf die gleiche Weise, wie dieses hier vor uns markiert wurde. Man habe, heißt es in dem Roman, den Schwarzen Löchern einen Leuchtturm verpasst. Weil sie die gefährlichen Schwarzen Löcher seien.«
    »Und wer hat die Leuchttürme gebaut?«
    »Das kann Kristi Lang nicht herausfinden. Ihr steht nicht einmal ein überlichtschnelles Schiff zur Verfügung.«
    »Was sagt man dazu?«, sagte Antonio. »Als hätte sie es prophezeit!«
    »Mal schön langsam!« Hutch hatte sich von dem Monitor abgewandt, dem bisher ihre Aufmerksamkeit gegolten hatte. »Das ist nicht das erste Schwarze Loch, das wir uns angesehen haben. Die Akademie hat drei besucht, die Europäer zwei. Niemand hat je zuvor von etwas in dieser Art berichtet.«
    »Diese anderen Schwarzen Löcher«, bemerkte Phyl, »hatten immer einen natürlichen Partner. Man konnte sie aus weiter Entfernung erkennen. Bei diesem aber wäre man, hätte man nicht vorher von seiner Existenz gewusst, in einen Hinterhalt geraten.«
    ANTONIOS NOTIZEN
    Hutch hat uns heute Abend eine Geschichte darüber erzählt, wie sie als Berufsanfängerin eine Gruppe Wissenschaftler zum Iapetus geflogen habe. Dort sollten sie die Statue in Augenschein nehmen, die vor Tausenden von Jahren von den Monumenterbauern dort zurückgelassen worden ist. Sie haben Spuren der Kreatur gefunden, die die Statue erbaut hat, und sie haben sie mit der Statue verglichen und so herausgefunden, dass es sich um ein Selbstportrait gehandelt haben muss. Hutch hat erzählt, dass sie den Spuren auf eine Anhöhe gefolgt sei. Dort habe sie dann eine Stelle ausgemacht, an der die Kreatur gestanden und den Saturn betrachtet habe. Und Hutch hat darüber nachgedacht, wie allein diese Kreatur gewesen sei, wie groß und kalt und gefühllos das Universum doch sei. Melvilles Universum. Kommst du dem Wal in die Quere, bist du tot. Hutch hat erzählt, sie habe darüber nachdenken müssen, dass all die intelligenten Lebewesen, die vor dieser unfassbaren Leere stünden, sich doch zugleich dieses Universum teilten. Sie hat gesagt, genauso habe sie sich heute gefühlt, als sie den Braunen Zwerg betrachtet habe. Den Leuchtturm.
    Montag, 28. Januar

 
     
     
TEIL VIER
     
     
Mordecai-Zone

 
Kapitel 32
     
     
    Die Omegawolken schienen alle denselben Ursprungsort zu haben, annähernd siebenundfünfzig Lichtjahre vom Zentrum der Galaxie entfernt auf einem Orbit um das Zentrum. Das war die Mordecai-Zone, benannt nach dem Mann, der vor zwanzig Jahren die Berechnungen durchgeführt hatte. Die Zone hatte auch eine numerische Kennzeichnung, RVP66119. Die

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