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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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findet nächsten Mittwoch zur Mittagszeit im Hotel Benjamin statt.«
    »Um mit dem Erlös ein neues Schiff zu kaufen?«
    »Das ist unsere Hoffnung. Das Problem dabei ist natürlich, dass heutzutage niemand mehr überlichtschnelle Schiffe produziert. Die wenigen einsatzfähigen Schiffe, die noch existieren, sind folglich extrem kostspielig.«
    »Das glaube ich gern.«
    Golombeck drehte sich um und schien Matt direkt anzusehen. »Die Öffentlichkeit ist selbstverständlich eingeladen. Noch einmal, die Veranstaltung findet am Mittwoch um zwölf Uhr statt. Es wird ein Mittagessen geben, und unsere Zuschauer können sich für die Reservierung von Plätzen direkt an uns wenden.«
    Der Rufcode erschien in Höhe seiner Knie.
    DeChancie nickte feierlich. Drückte die Hoffnung aus, dass alles gut verlaufen möge.
    Anderswo argumentierten derweil Experten, das Kubus-Wrack könne unmöglich eine Milliarde Jahre alt gewesen sein, wie es in den Berichten geheißen habe.
    In wieder einer anderen Show fragte einer der Gäste die anderen Anwesenden, ob irgendjemand ihm eine Entdeckung der Prometheus Foundation im Zuge ihres fünfjährigen Bestehens nennen könne. »Irgendetwas, das wirklich jemanden interessieren würde?«
    Die Diskussionsteilnehmer wechselten knappe Blicke und lächelten schweigend.
     
    Gleich morgens ließ Matt Prometheus eine Spende zukommen. Er wusste nicht recht, was ihn dazu trieb, das zu tun. Er hatte nie zuvor gespendet, hatte nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet. Sie antworteten noch in derselben Stunde mit einer aufgezeichneten Botschaft, die eine attraktive junge Frau zeigte, welche vor einer Foundation- Flaggestand, blau und weiß mit einem beringten Stern in der Mitte. Sie dankte ihm für seine Großherzigkeit, erinnerte ihn daran, dass die Spende steuerlich absetzbar sei, und lud ihn zum Mittagessen im Hotel Benjamin in Silver Spring am Mittwoch ein. Gastsprecherin sei, so sagte sie, Priscilla Hutchins, eine ehemalige Raumpilotin und Autorin von Mission.
    Hutchs Name ließ für einen Moment Matts Stolz aufleben. Wenn er irgendwann in vielen Jahren von seinen Enkelkindern gefragt würde, womit er seinen Lebensunterhalt verdient habe, dann, das wusste er, würde er nicht seine Maklertätigkeit nennen.
    Er gönnte sich ein geruhsames Frühstück mit Speck und Eiern, ehe er sich auf den Weg zur Arbeit machte. Es war ein kühler Morgen, und von Westen zogen Regenwolken auf. Aber Matt wusste, er würde schneller sein als das Unwetter. Oder vielleicht auch nicht. Die Möglichkeit, durchnässt zu werden, gab dem Morgen ein wenig zusätzliche Würze. Und es machte ihm nichts aus. Er hatte Ersatzkleidung im Büro.
    Er schlenderte am Seniorenzentrum vorüber und ignorierte den auflebenden Wind. Das Gelände war sehr gepflegt, schmückte sich mit Eichen und Ahornbäumen, die an strategischen Punkten angepflanzt worden waren, und es gab mehr Sitzbänke als in früheren Zeiten. Der morgendliche Strom der Flieger sauste bereits über seinen Kopf hinweg, überwiegend auf dem Weg nach D.C. Jenseits des Potomac schien sich das Washington Monument aus seinem Gravitationsfeld befreien zu wollen.
    Spontan beschloss Matt, einen Umweg über das Gelände zu machen, und folgte dem langen, verschlungenen Gehweg, der früher überfüllt gewesen war mit Joggern und anderen Fitnessverrückten. Der Weg hatte eine Betondecke, die hinter dem Hauptgebäude von Kies abgelöst wurde. Im weiteren Verlauf führte er durch einen kleinen Hain und um den Morning Pool herum. Am anderen Ende des Teichs endeten die Bäume vor einer Steinmauer. Wäre Matt bis zum Ende der Mauer gegangen, so hätte er von dort aus sein Büro sehen können.
    Diese Mauer nannte sich South Wall, auch wenn sie sich am Ostrand des alten Akademiegeländes befand. Hier waren die Abbilder der dreiundfünfzig Personen eingemeißelt, die während der annähernd ein halbes Jahrhundert währenden Existenz der Akademie ihr Leben gelassen hatten. Vierzehn Piloten und Mannschaftsangehörige (Letztere aus jener Zeit, in der die Steuerung der Schiffe noch mehr als nur einen Piloten erfordert hatte) und neununddreißig Mitglieder des Forschungspersonals. Da war Tanya Marubi, gestorben im ersten Jahr nach Gründung der Akademie bei dem Versuch, einen Paläontologen zu retten, der irgendwie über eine Art mobiler Pflanze auf Kovar III gestolpert war. Die Gedenktafel gab an, dass der Paläontologe beinahe unverletzt aus der Geschichte herausgekommen sei und Marubi die

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