Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
ist.

 
Kapitel 3
     
     
    Priscilla Hutchins blickte über die Tische hinweg und sah viele leere Plätze. Vielleicht hatte sich die Art ihres Auftretens mit der Zeit zu sehr abgenutzt. Aber die abnehmende Gästezahl gehorchte auch einem langfristigen Trend, und die übrigen Sprecher der Foundation standen vor dem gleichen Problem. Der Verlust der Jenkins war in dem Punkt auch nicht gerade hilfreich. Sie sah, wie Rudy Golombeck zu einer Nebentür hereinschlüpfte, sich rasch umschaute, den Kopf schüttelte und so schnell verschwand, wie er gekommen war. »Ich beantworte jetzt gern Ihre Fragen«, sagte sie.
    »Hutch.« Ed Jesperson gleich in der ersten Reihe. Er hatte sich in der medizinischen Forschung einen Namen gemacht. »Soweit ich verstanden habe, wissen wir, woher die Omegawolken stammen. Ist das richtig?«
    »Das, Ed, wissen wir im Grunde schon seit langer Zeit. Mehr oder weniger. Es ist uns gelungen, sie zurückzuverfolgen. Und, ja, ihr Ursprung scheint in einer Ansammlung aus Staubwolken in der Nähe des galaktischen Zentrums zu liegen. Leider können wir dieses Gebiet nicht genau unter die Lupe nehmen, daher wissen wir nicht, was exakt dort passiert.«
    Spike Numatsu war der Nächste. Spike war der letzte Überlebende einer Gruppe Physiker aus Georgetown, die jahrelang Kampagnen zugunsten der Foundation geführt hatten. »Besteht irgendeine Möglichkeit, eine Mission auszurüsten, um mehr herauszufinden? Ich weiß, es würde viel Zeit erfordern, aber es müsste doch möglich sein, so etwas zu tun!«
    Nicken allenthalben. »Wir sind technisch nicht gut genug gerüstet«, widersprach Hutch. »Ein Flug zum Zentrum der Galaxie würde sieben Jahre dauern. Je Richtung.« Sie legte eine kurze Pause ein. »Wir haben bereits über einen Automatenflug nachgedacht, aber dazu fehlen uns die Mittel. Und wir sind so oder so nicht sicher, ob es funktionieren würde. Im Grunde brauchen wir erst ein besseres Antriebssystem.« Weitere Hände hoben sich. »Margo.«
    Margo Desperanza, Margo Dee für ihre Freunde, unterstützte Prometheus in vielfältiger Weise, sie gab etwa Partys und stellte Galaveranstaltungen auf die Beine. Hutch fiel auf, dass sie an diesem Tag nur wenige neue Gesichter zu sehen bekam. Den größten Teil der Gäste stellten die wahren Gläubigen, die tief verbundenen Anhänger der interstellaren Raumfahrt. Margo Dee wusste es noch nicht, aber Rudy würde sie noch an diesem Nachmittag bitten, sich dem Vorstand anzuschließen. »Hutch, sehen Sie irgendeine Möglichkeit, was den Antrieb angeht, zu einem Durchbruch zu gelangen? Was ist beispielsweise aus dem Locarno-Antrieb geworden?«
    Ja, was? »Möglichkeiten gibt es immer, Margo. Bedauerlicherweise hat der Locarno die Testphase nicht überstanden.« Der Locarno war das geistige Kind von Henry Barber gewesen und war in der Schweiz entwickelt worden. Es handelte sich um ein interstellares Antriebssystem, dass tatsächlich erhebliche Vorteile gegenüber den bisher üblichen Hazeltine-Aggregaten gehabt hätte. Aber in der Testphase war eine ganze Reihe von Problemen zutage getreten. Und dann, im letzten Jahr, war Barber gestorben. »Ich bin überzeugt, irgendwann werden wir ein besseres System haben als jetzt.«
    »Das hoffen Sie«, murmelte Jenny Chang im Flüsterton an ihrem Platz gleich links von Hutch.
    Und schließlich wurde die große Frage gestellt, ausgesprochen von einem jungen, blonden Mann im hinteren Bereich des Speiseraums. »Sollten wir eine Möglichkeit finden, dorthin zu reisen, um herauszufinden, wer die Omegas geschickt hat, wäre das nicht gefährlich? Würden wir denen dann nicht verraten, dass wir hier sind? Was passiert, wenn sie uns nach Hause folgen?« Das war eine Frage, die unter den wahlberechtigten Bürgern Amerikas und unter denen der ganzen Welt zunehmend Bedeutung gewonnen hatte. Überall auf der Erde hatten Politiker dieses Thema aufgegriffen, um die Öffentlichkeit zu ängstigen und um auf Basis des Versprechens, den interstellaren Reiseverkehr einzuschränken, gewählt zu werden.
    »Die Wolken wurden vor Millionen von Jahren entwickelt und auf ihre Mission geschickt«, sagte Hutch. »Wer immer sie entwickelt hat, ist längst tot.«
    In diesem Punkt war die Menge geteilter Meinung; die einen stützten Hutchs Ansicht, die anderen standen ihr skeptisch gegenüber. Der blonde Mann war noch nicht fertig: »Können Sie das garantieren? Dass sie tot sind?«
    »Sie wissen, dass ich das nicht kann«, erwiderte sie.
    Jemand wollte

Weitere Kostenlose Bücher