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Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Epperson
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der Marine gewesen; gerade erst ausgetreten.»
    «War er ein SEAL ?»
    «Nein, nur ein normaler Seemann, glaube ich.»
    Nach Norden auf dem Admiralty Way. Groh schaute nach hinten, um sicherzugehen, dass die Lingos und ter Horst in ihrem silbernen Suburban noch hinter ihnen waren.
    «Wie lange kennt er Gina schon?», fragte Groh.
    «Sie haben sich gerade erst kennengelernt. Vorige Woche.»
    «Und wie?»
    «Ginas Wagen hatte einen Platten. Gray hat ihr den Reifen gewechselt.»
    «Hast du das gehört?», fragte Groh und drehte sich zu Bulgakov um. «Es war Zufall. Ein platter Reifen! Das Schicksal ist manchmal ganz schön verrückt.»
    Bulgakov zuckte mit den Schultern und sagte:
«Da yebat mne soodeboo.»
Verficktes Schicksal.
    Von der anderen Seite des Mindanao Way sah Norman einen Streifenwagen auf sie zukommen. Was wäre, wenn er ihn rammen würde? Vielleicht könnte er im letzten Moment die Tür öffnen und hinausspringen. Vielleicht wurde der Blonde vom Aufprall ohnmächtig und –
    «Norman?», sagte Groh. Klopfte ihm leicht mit dem Knauf der Pistole aufs Knie.
    «Ja?»
    «Was auch immer du jetzt denkst, lass es.»
    «Ich habe nichts gedacht. Außer, dass ihr nur eure Zeit vergeudet. Sie sind nicht in meiner Wohnung und kommen da auch nicht hin.»
    «Dir liegt anscheinend viel daran, dass wir nicht hinfahren. Umso mehr liegt mir daran, die Wohnung zu sehen.»
    «Okay, aber ihr werdet enttäuscht sein.»
    «Damit kommen wir klar, Norman. Keine Angst.»
     
    Freitag der Dreizehnte. So eine Scheiße. An einem Freitag dem Dreizehnten hatte er sich in der Highschool beim Football das Bein gebrochen. Andererseits war es für sie ja auch Freitag der Dreizehnte. Für Gina und Luke und dieses Arschloch Gray. Vielleicht hatten sie Pech und er umgekehrt Glück.
    Die Lingo-typischen Ausdünstungen waren heute besonders stark. Er war nahe daran, sich zu übergeben, und öffnete das Seitenfenster, um frische Luft hereinzulassen. Mac drehte sich zu ihm um.
    «Wie geht es dir, Frank?»
    «Geht so.»
    «Wir haben das bald in trockenen Tüchern. Dann können wir alle wieder nach Hause.»
    «Nur Steve nich’», sagte Ronnie. Er fuhr, eine Dose Shark in der Hand. «Er kommt nicht wieder nach Hause.»
    «Wir bringen ihn nach Hause», sagte Lingo beruhigend. «Dort kommt er dann unter die Erde, auf anständige Weise. Mit einem Priester. Mach dir darüber mal gar keine Sorgen.»
     
    Je älter er auch wurde, er hatte immer geglaubt, dass der Tod in weiter Ferne lag. Selbst als er auf dem Pacific Coast Highway mit dem Motorrad verunglückte, hatte er nicht damit gerechnet, dass er nun sterben würde. Jetzt fragte sich Norman allerdings, ob dies wohl die letzten Minuten seines Lebens waren.
    Er bremste und betätigte den Blinker.
    «Hier ist es», sagte er.
    Er wartete auf eine Lücke im Verkehr, dann bog er in die Einfahrt ein. Fuhr auf den Parkplatz, parkte ein und schaltete den Motor ab.
    Der Suburban rollte in die Parklücke neben ihm. Norman sah hinüber und registrierte den beunruhigenden Anblick von ter Horst und den Lingos.
    «Was gibt es für Sicherheitsmaßnahmen?», fragte Groh.
    «Ein Wachmann im Foyer.»
    «Bewaffnet?»
    «Ja.»
    «Überwachungskameras?»
    «Ja.»
    Ter Horst kam zu ihnen.
    «Wie sieht der Plan aus?», fragte er.
    «Bill und ich gehen mit Norman hoch in seine Wohnung. Du und deine Freunde bleiben hier. Achtet auf den roten Chrysler. Wenn er auftaucht, ruft mich an. Macht nichts auf eigene Faust.»
    «In Ordnung. Aber ich komme mit euch.»
    «Das ist aber wirklich nicht nötig –»
    «Verdammt, Jack, das macht mir nichts aus. Ich mach das gern.»
    «In Ordnung», sagte Groh. «Dann los.»
    Alle stiegen aus den Autos. Ter Horst redete kurz mit den Lingos, Bulgakov spuckte dreimal über seine linke Schulter. Groh sah Norman an.
    «Wie heißt der Wachmann?»
    «Luther.»
    «Mögen Sie Luther? Soll er am Leben bleiben?»
    «Ja.»
    «Dann sagen oder tun Sie nichts, was ihn auf die Idee bringt, dass etwas faul sein könnte. Ich beobachte sein Gesicht genau. Beim kleinsten Zeichen von Überraschung oder Verwunderung werde ich ihn töten. Haben Sie verstanden?»
    «Ja.»
    Die vier Männer überquerten den Parkplatz. Ter Horst legte den Kopf in den Nacken, um an der Fassade emporzuschauen.
    «Wo wohnen Sie?», fragte er Norman.
    «Achtundzwanzigste Etage. Das Penthouse.»
    «Da kann man’s aushalten.»
    Luther saß an seinem Tisch und bearbeitete sein Profil auf Facebook. Er sah hoch, als sie

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