Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Epperson
Vom Netzwerk:
hereinkamen.
    «Hallo, Luther», sagte Norman.
    «Hallo, Mr. Hopkins. Wie geht’s?»
    «Alles bestens.»
    Sie gingen zum Fahrstuhl. Luther beobachtete sie. Dann wandte er sich wieder dem Computer zu.
    Norman drückte die Taste für Aufwärts.
    «Wie war ich?», fragte er.
    Groh nickte. Die Fahrstuhltür öffnete sich, und sie gingen hinein.
    Norman drückte die Achtundzwanzig. Ter Horst las die Schrift auf seiner Mütze.
    «Ah, die Chargers. Ist das Ihre Lieblingsmannschaft?»
    «Ja.»
    Die Türen schlossen sich, und der Fahrstuhl fuhr nach oben.
    «Ich mag die Chargers», sagte ter Horst. «Wissen Sie noch, Hadl auf Alworth? Lance Alworth?»
    «Klar. Bambi.»
    Ter Horst lächelte. «Genau, Bambi. Das hatte ich fast vergessen.»
    Norman wollte in seine Wohnung zurück wegen der Waffen. Eine in jedem Zimmer, außer im Wohnzimmer, da waren zwei. Er wusste, dass er nur Amateur war und sie Profis, seine Chance war gering, aber immerhin, es gab eine Chance. Er war zwei Jahre lang in der Army gewesen und ging regelmäßig zum Schießstand, er war ein guter Schütze. Außerdem hatte er nichts zu verlieren. Ihm war klar, dass sie ihn töten würden, wenn sie ihn nicht mehr brauchten. Und er wollte nicht gefoltert werden, aus naheliegenden Gründen, aber auch, damit er ihnen nicht von Tejada Springs erzählte. Deshalb war dies die beste Lösung. Entweder sie zu töten oder getötet zu werden.
    Der Fahrstuhl brauchte nicht lange, er fuhr ohne Zwischenstopps. Als ob das Schicksal die Dinge schnell entscheiden wollte. Die Tür ging auf, und sie traten hinaus in den Flur. Vor Normans Tür blieben sie stehen. Alle drei Männer zogen ihre Waffen.
    Groh packte ihn am Kragen des Polohemds, drückte ihm den Lauf der Pistole gegen den Hinterkopf und sagte: «Aufschließen.»
    Norman schloss auf.
    «Die Tür aufmachen, langsam.»
    «Das ist so unnötig, Sie werden sehen.»
    «Schnauze.»
    Norman öffnete die Tür, und er und Groh gingen hinein. Groh benutzte ihn als Schutzschild. Nach ihnen kam Bulgakov, dann ter Horst.
    Groh ließ ihn los und sagte zu ter Horst: «Behalt ihn im Auge.» Dann gingen er und Bulgakov mit vorgehaltener Pistole durch die Wohnung, überprüften sie Zimmer für Zimmer.
    «Was für eine Aussicht», sagte ter Horst. Er schaute durch die riesigen Fenster in den Himmel und über das Meer.
    «Danke.»
    Ter Horst ging zu einem antiken Sekretär. Darauf stand die Jadeplastik einer wunderschönen Frau mit verzücktem Gesichtsausdruck. Er nahm sie in die Hand.
    «Soll das jemand Besonderen darstellen?»
    «Kwan Yin. Die chinesische Göttin des Mitleids und der Heilung.»
    «Was haben Sie dafür bezahlt?»
    «Circa zwanzig.»
    «Zwanzig Piepen? Gutes Geschäft.»
    «Zwanzigtausend.»
    Ter Horst lachte. «Schon klar. Sollte ’n Witz sein.»
    Er stellte die Plastik zurück. Praktisch genau über Normans 357 er Trooper Colt in der Schublade des Sekretärs. Seine andere Wohnzimmerwaffe, die 38 er Police Special, war am anderen Ende des Raums unter dem dicken Sitzkissen eines Lehnstuhls versteckt. Er merkte, dass es nicht so leicht sein würde, an eine der Waffen zu kommen.
    Groh und Bulgakov kehrten zurück.
    «Kommt ihr euch jetzt blöd vor?», sagte Norman, und Groh schlug ihm ins Gesicht.
    «Wo sind sie?»
    «Ich weiß es nicht.»
    Er schlug wieder zu.
    «Wo sind sie, Norman, sag es uns.»
    «Sie können mich schlagen, so viel Sie wollen. Ich kann Ihnen nichts verraten, was ich nicht weiß. Sie sind in meinen Wagen gestiegen und weggefahren. Woher soll ich wissen, wo sie jetzt sind?»
    «Du stehst mit ihnen in Verbindung. Sie haben dich angerufen. Du hast sie angerufen. Wie ist ihre Handynummer?»
    «Sie haben nicht angerufen. Ich weiß ihre Nummer nicht.»
    Bulgakov bückte sich und zog das Messer aus seinem Stiefel. Er drückte die Klinge gegen die faltige, schlaffe Haut an Normans Kehle.
    «Du sagst jetzt Wahrheit», sagte er und drückte fester.
    «Okay», sagte Norman, «vielleicht weiß ich etwas.»
    Ter Horst lächelte. «Endlich geht es voran.»
    «Aber wenn ich es Ihnen sage – wie kann ich sicher sein, dass Sie mich nicht töten?»
    «Dazu haben wir keinen Grund», sagte Groh. «Jedenfalls nicht, wenn du die Wahrheit sagst.»
    «Er hat recht, Norman», sagte ter Horst. «Wir mögen dich. Wir wollen dir bestimmt nicht weh tun.»
    «Würden Sie dann bitte das Messer runternehmen?»
    Groh nickte Bulgakov zu. Der ließ das Messer sinken.
    «Mir geht’s nicht gut», sagte Norman, «ich muss mich

Weitere Kostenlose Bücher