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Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Epperson
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holen.»
    «Und warum schnüffeln Sie hier im Dunkeln herum? Und was sollen die Handschuhe?»
    Butterfield war ein paar Schritte in den Raum hineingekommen. Groh warf einen Blick auf die 9 -Millimeter-Pistole in seiner Hand.
    «Und warum zittert Ihre Pistole so?»
    «Runter auf den Boden! Auf den Bauch! Na los, wird’s bald!»
    Groh stand einfach nur da. Hinter Butterfield sah er die dunkle Masse von Bulgakovs Körper. Schwarzes Sweatshirt, schwarze Jeans, schwarzer Ledermantel und braune Springerstiefel. Mit denen er sich lautlos bewegte.
    «Mein Partner steht hinter Ihnen. Er hat eine Pistole. Damit wird er Sie töten. Es sei denn, Sie tun, was ich sage.»
    Butterfield lachte nervös. Verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den andern. Hob abwechselnd die linke und die rechte Schulter.
    «Ja. Na klar. Runter auf den Boden!»
    Bulgakov drückte dem Bullen die Öffnung des Schalldämpfers in den Nacken. Er zuckte zusammen und schrie, als ob das Metall glühend heiß wäre.
    «Geben Sie mir die Pistole», sagte Groh. «Mit dem Griff zuerst.»
    Seine Hände zitterten jetzt so stark, dass ihm die Pistole beinahe hingefallen wäre, als er sie umdrehte und Groh überreichte.
    «Auf die Knie.»
    Mit abgewandtem Gesicht ging er hinunter auf die Knie. Wie ein armer Sünder, der sein Schicksal in Gottes Hände legt.
    «Töten Sie mich nicht. Bitte.»
    Er schwankte hin und her. Groh stand vor ihm, Bulgakov hinter ihm.
    «Woher wussten Sie, dass wir hier sind?»
    «Ich habe eine Frau. Ich habe ein kleines Baby. Einen Jungen!»
    «Beherrschen Sie sich und hören Sie zu. Wenn Sie am Leben bleiben wollen.»
    «Jawohl, Sir. Jawohl, Sir. Hab verstanden.»
    «Woher wussten Sie, dass wir hier sind? Hat Sie jemand angerufen? Wenn ja, wer war es?»
    «Niemand hat angerufen. Ich bin nur vorbeigefahren. Ich überprüfe die Adresse hier regelmäßig. Wegen dem, was letzte Woche passiert ist. Etwas stimmte nicht.»
    «Und was war das?»
    «Die Vorhänge. Die Vorhänge im Wohnzimmer. Sie waren zugezogen. Vorher waren sie offen. Bitte tun Sie mir nichts! Wir wollen doch zusammen in Urlaub fahren, nach Branson in Missouri. Nächste Woche!»
    «Haben Sie Unterstützung angefordert?»
    «Wie?»
    «Ob Sie Unterstützung angefordert haben!»
    «Nein. Nein, Sir, bestimmt nicht.»
    «Noch einmal, aber jetzt die Wahrheit. Haben Sie Unterstützung angefordert?»
    Groh konnte sehen, wie der Gedanke an eine List in seinen Augen aufblitzte.
    «Ja, Sir. Natürlich habe ich das. Draußen stehen sechs bis acht Leute und warten auf Sie. Die machen Sie fertig, wenn Sie nicht aufgeben.»
    Groh hob den Blick von Butterfield zu Bulgakov. Es war kein Nicken, sondern nur ein Blick, aber Butterfield wusste, was er bedeutete. Er fing an zu keuchen und ließ den Kopf hängen, als ob er zu schwer für seinen Hals geworden wäre. Wie bei einem Riesenbaby. Groh roch Urin und sah, dass Butterfield sich eingenässt hatte.
    Bulgakov griff in seinen Stiefel. Butterfield warf einen Blick nach hinten.
    «O Gott! Ach du verdammte Scheiße!»
    Bulgakov hatte in einer ungewöhnlich redseligen Stimmung einmal davon erzählt, wie er in Tschetschenien Gefangene getötet hatte. Er hatte den Kopf mit dem Stiefel zu Boden gedrückt und dann die Kehle durchschnitten, bis er auf die Schlagader traf. Eine effektive Methode, aber schmutzig. Es konnte passieren, dass man über und über mit Blut bespritzt wurde. Er hatte dann einen besseren Weg gefunden, bei dem kaum Blut floss. Die bekam Groh jetzt zu sehen. Bulgakov schlug Butterfield die Mütze herunter, drückte seinen Kopf nach unten, das Kinn zur Brust. Dann stieß er ihm das Messer in den Nacken, dort, wo die Wirbelsäule im Schädel endet, und schob die Klinge hinauf ins Hirn.
    Butterfield seufzte und fiel vornüber. Zuckte noch einmal und war tot.
    Groh nahm seine Taschenlampe vom Bett.
    «Okay, Dima. Mach schnell. Aber keine Hektik.»
    Sie schlossen die Wohnungstür hinter sich und brachten das Polizeisiegel wieder an. Dann gingen sie die Treppe hinunter, beide mit der Waffe in der Hand. Am Ende des Treppenhauses standen sie plötzlich einem weiteren Polizisten direkt gegenüber, er war sehr dick und kam den Gang entlang. Wegen der Kälte trug er einen schweren Wollmantel, der nicht zu seiner blauen Uniform passte. Auch er hielt die Waffe in der Hand, war aber so überrascht, als Groh und Bulgakov sofort auf ihn schossen, dass er vergaß, sie zu benutzen. Doch er fiel nicht um. Mit leicht vorgestreckten Armen stand er da und

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