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Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Epperson
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dabei?»
    «Ja. Raus mit Ihnen, ich habe zu tun.»
    So arbeitete er gut zwölf Jahre lang für Argus. In Afrika, Asien, Lateinamerika und im Pazifik. Sprang hier in den Regenwald und ließ sich dort vom Hubschrauber auf der Spitze eines Berges absetzen. Gray erregte die Aufmerksamkeit des Majors, was sich darin niederschlug, dass er noch härter mit ihm umging als mit den anderen. Eines Tages sprach er den Major darauf an.
    «Wem viel gegeben ist», sagte der Major, «von dem wird viel erwartet.»
    Das verblüffte ihn. Er sah sich nicht als jemanden, dem viel gegeben war. Der über besondere Fähigkeiten verfügte. Eigentlich hatte er genau den umgekehrten Eindruck von sich. Um das Vertrauen des Majors nicht zu enttäuschen, arbeitete er an sich, als wäre er ein Bildhauer, der versucht, aus einem Steinblock die perfekte Form zu erschaffen. Trägheit, Furcht und Dummheit schlug er ab. Er musste nicht nur körperlich die beste Leistung erbringen, sondern auch der beste Schütze sein, der beste Einzelkämpfer. Den höchsten Druck aushalten und die größte Bereitschaft entwickeln, sofort sein Leben zu opfern, wenn ein Auftrag das verlangte.
    Er tötete Menschen. Zwei in Peru, Guerillakämpfer des Leuchtenden Pfads, die eine Silbermine in den Anden angegriffen hatten. Einen in Malaysia, einen Arbeiter einer Palmölplantage, der verrückt geworden war und bei einem Amoklauf andere Arbeiter mit seiner Machete aufschlitzte. Fünf auf einer Ölplattform vor der Küste von Nigeria. Bewaffnete hatten die Bohrinsel besetzt und mehrere westliche Arbeiter als Geiseln genommen, um ein riesiges Lösegeld zu erpressen. Einer der Arbeiter wurde krank. Die Geiselnehmer erlaubten nach zähen Verhandlungen, dass ein Arzt an Bord kam. Allerdings war es nicht wirklich ein Arzt. Gray zog eine tschechische Skorpion-Maschinenpistole aus seiner Arzttasche, und das war das Ende der Erpresser. Zwei in Medellín,
Sicarios
auf Motorrädern, die einen Zeitungsverleger ermorden wollten, den er beschützte. Der Verleger wurde nicht verletzt, aber Gray wurde schlimm zusammengeschossen und musste ein paar Wochen im Krankenhaus verbringen. Und einen im Kongo, in Kinshasa, in einer Bar namens Chez Ntemba. Ein betrunkener südafrikanischer Söldner beschuldigte ihn, seiner unattraktiven Nuttenfreundin schöne Augen zu machen, und ging mit einem Messer auf ihn los. Damit wollte er ihm seine flegelhaften Augen ausstechen. Er stach dem Südafrikaner in den Hals, der verblutete. Obwohl es offensichtlich Notwehr war, wurde er von der Polizei verhaftet, des Mordes angeklagt und in ein schreckliches Gefängnis geworfen. Argus musste einigen Beamten 30000  Dollar zahlen, als
Matabiches
, um ihn herauszuholen. Major Hobbes war wütend, weil er sich in eine Kneipenschlägerei hatte verwickeln lassen, und zog ihm die Summe vom nächsten Gehalt ab.
    Elf. Elf Menschen hatte er getötet. Jeden einzelnen mit derselben kalten Befriedigung, die er empfunden hatte, als er die Soldaten in Port-au-Prince erledigte.
    Sein Job bei der Argus Defense Group endete in Kangari.
    Nur ein kleiner Fleck in Westafrika. Internationale Firmen begannen, sich für das Land zu interessieren, als Anfang der neunziger Jahre Öl- und Gasfelder vor der Küste entdeckt wurden. ADG hatte dort zwei Aufträge zu erfüllen: einerseits die Ölfelder und andererseits Albert Bangura zu beschützen, den neusten Präsidenten des Landes.
    Er war bereits der dritte in den letzten fünf Jahren. Ein Vorgänger war getötet worden, als sein Hubschrauber auf mysteriöse Weise in der Luft explodierte, der andere war nach einem Staatsstreich von einem Erschießungskommando hingerichtet worden. Auf Befehl seines früheren Gesundheitsministers Albert Bangura.
    Dr. Bangura war Kinderarzt, bevor er ins Kabinett eintrat. Er war dreiundvierzig, hatte drei Ehefrauen und zehn Kinder. Sein Land war vom Bürgerkrieg zerrissen. Die Revolutionäre Gottesarmee wütete in einer Orgie aus Blut und Flammen, beging furchtbare Gräueltaten. Die Regierungstruppen waren allerdings auch nicht viel besser. Es ging in diesem Krieg weder um ideologische noch ethnische Differenzen, sondern ausschließlich darum, die Kontrolle über Kangaris neuen Reichtum zu bekommen. Grausamkeit und Gier gegen Gier und Grausamkeit.
    Der Major hatte Gray mit der Leitung von Banguras PSK beauftragt. Der Präsident wurde bereits von einer Einheit klangarischer Soldaten beschützt, aber er vertraute ihnen nicht und ließ deshalb keine Munition an sie

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