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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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fügte er hinzu.
    »Nein, die beiden waren schon immer Philips treue Handlanger. Er hat sie von der Armee mitgebracht, aber das weißt du bestimmt schon. Du weißt vielleicht sogar, was sie dort oben treiben?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Sie führen eine Art Register über alle, die irgendwie Gegner der Klienten der Firma sein könnten. Analysieren sie bis ins kleinste Detail. Fotos, Meinungen, Umfeld, was du dir nur vorstellen kannst. Das meiste kommt von Facebook oder anderen sozialen Netzwerken, aber sie nutzen auch alle möglichen Behördenregister, um Informationen zu sammeln.«
    Sie stellte die Teetasse ein wenig zu hart auf dem Tisch ab.
    »Ich bin Juristin, und ich sollte mich bei der Firma um alle juristischen Belange kümmern. Aber als ich Philip zur Rede stellte, ihm erklärte, dass ihre Register illegal sind, und von ihm wissen wollte, wozu sie dienten, drohte er mir beinahe. Meinte, dass Sophies und Elroys Arbeitsaufgaben außerhalb meines Verantwortungsbereiches lägen und dass ich mich um meinen eigenen Kram kümmern solle. Ein paar Tage später kündigte ich. Ich konnte unmöglich bei so etwas mitmachen.«
    HP nickte langsam.
    Seine Konfliktsensoren hatten offenbar recht gehabt.
    »Du hast gesagt, dass die Gruppenchefs auch irgendwie darin verwickelt waren?«
    »Entschuldige, ich habe ein paar Dinge ausgelassen, merke ich gerade.«
    Sie schenkte Tee nach.
    »Anna hatte alle Gruppenchefs außer Kristoffer ausgewählt und ernannt, bevor Philip auf der Bildfläche erschien. Sie waren ihre Protegés, könnte man sagen, und sie war ziemlich eng mit ihnen verbunden. Aber irgendwie gelang es Philip, sie gegen Anna aufzuhetzen.«
    »Durch die Aktien …? Philip und Anna besaßen jeweils die Hälfte, verteilten aber einige Anteile an die Gruppenchefs …«
    Monika musterte ihn forschend, ohne seine Aussage zu bestätigen oder zu leugnen.
    »Aber Anna behielt die Mehrheit, oder?«
    »Nun, kommt darauf an, wie man rechnet … Die Umverteilung an sich war Philips Idee, aber Anna unterstützte das Vorhaben. Sie sah es als eine Möglichkeit, die Gruppenchefs enger an die Firma zu binden, sich ihre Kompetenz zu sichern. Nach der Aufteilung behielt Anna vierzig Prozent der Aktien, Philip zwanzig, und die vier Gruppenchefs erhielten jeweils zehn. Diese Verteilung war sicherlich der Grund, weshalb sie dem Arrangement zustimmte. Da Philip am meisten von seinem Besitz aufgab, betrachtete sie die Aktion offenbar als ihren Sieg. Um sie zu überstimmen, hätte er alle Gruppenchefs auf seine Seite bringen müssen, und sie konnte sich wohl nie im Leben vorstellen, dass ihre eigenen Leute sie verraten würden, zumindest nicht alle …«
    »Aber genau das ist dann passiert?«
    Sie nickte.
    »Irgendwie ist es Philip gelungen, dass die Gruppenchefs auf seine Seite wechselten, frag mich nicht, wie. Und auf der letzten Eigentümerversammlung stimmten sie alle für Philips Vorschlag.«
    »Einen Börsengang?«
    »Nein, nein, auf keinen Fall!«, Monika lachte. »Ein Börsen gang würde bedeuten, dass man über seine Tätigkeit Rechenschaft ablegen müsste. Man müsste vielen Außenstehenden erklären, welche Art von Geschäften man da eigentlich betreibt, und das ist das Letzte, was Philip will. Nein, er boxte einen Verkauf durch …«
    *
    Sie hatte eine Weile hinter dem Haus herumgestanden, in der Hoffnung, dass der schlimmste Zorn verrauchte und sie wieder einen halbwegs klaren Kopf hatte, um zu überlegen, ob das Ganze eigentlich eine gute Idee war. Aber trotz der Kälte war sie noch immer genauso wütend wie vor einer Stunde, als sie aus ihrer Wohnung gestürmt war.
    Peter Gladh wohnte im zweiten Stock einer Riesenvilla, in der es vier verschiedene Wohnungen gab.Vermutlich war er Untermieter, da sein Name nicht auf dem Klingelbrett stand.
    Die Villa lag auf einer Anhöhe. Hinter ihr erstreckte sich ein Wäldchen, und Rebecca war gezwungen gewesen, ihren Mietwagen zu verlassen und sich durchs Unterholz zu schlagen, um einen geeigneten Aussichtspunkt zu finden.
    In einigen Fenstern brannte Licht, und einmal glaubte sie, eine Silhouette wahrzunehmen. Also war er zu Hause. Jetzt musste sie nur noch ins Haus gelangen, denn das war doch wohl ihr Plan, oder? An der Tür klingeln und ihn zur Rede stellen?
    Sie war sich nicht sicher. Eigentlich könnte sie genauso gut einen hübsch großen Stein suchen und durch sein Fenster pfeffern. Auge um Auge, sozusagen … So etwas gefiel ihm ja.
    Sie hatte gerade angefangen, im Schnee nach einem

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