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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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war das in Wirklichkeit nur ein Teil der Wahrheit gewesen.
    Wenn eine Welt zugrunde ging, bedeutete das doch auch, dass eine andere geboren wurde?
    Philip hatte kleine Hinweise gegeben, dass etwas Großes bevorstand. Er hatte die Gruppenchefs zu einem Treffen bestellt, obwohl Sonntag war. Die Gruppenchefs waren nicht nur die Herrscher über ihre eigenen kleinen Reiche, sondern auch Aktieneigentümer, das hatte Beens an jenem gemeinsamen Abend in der Pizzeria ausposaunt. Was auch immer also in den kommenden Wochen mit dem Unternehmen passierte, es würde eine direkte Auswirkung auf ihre Geldbeutel haben.
    Je länger HP über die Sache nachdachte, desto mehr Details kamen ihm in den Sinn. Rilke, die ein Loft besichtigt hatte. Dejan, der in Broschüren von Maserati geblättert hatte. Beens mit seinem Scheißgerede, und dann der berühmte Stoffe, der soeben braun gebrannt von einem längeren Auslandsaufenthalt zurückgekommen war …
    War er möglicherweise in einem obskuren kleinen Golfstaat gewesen, um einen Koffer mit Geld zu übergeben? Als Dankeschön an Bruno Hamel alias Vincent the Ladykiller für seinen Einsatz?
    Er konnte verstehen, dass sie wütend auf ihn waren, sie hatten alles Recht dazu. Immerhin hatte er ihr Vertrauen missbraucht.
    Aber musste man deswegen gleich Stromstöße austeilen?
    Nein, irgendetwas war im Gang, etwas Großes, und die einzige Möglichkeit, mehr darüber herauszufinden, war ein Besuch bei der älteren Argus-Schwester.
    Außerdem musste er raus aus dieser Wohnung. Die Aufmerksamkeit von Becca ablenken …
    *
    Sie war kaum zur Tür herein, da zerrte er schon an den Tüten. Schlüpfte hastig aus der Jogginghose und dem T-Shirt, das er sich geliehen hatte, riss die Preisschilder ab und zog sich Hose und Pullover über.
    »Willst du jetzt sofort los? Ich dachte, wir könnten Kaffee trinken, wir haben eine Menge zu bereden …«
    Sie klang enttäuscht, aber ihm blieb keine Wahl.
    »Sorry, aber mir geht es so wie dir gestern, es gibt da eine Sache, die ich erledigen muss. Das kann nicht warten.«
    »Aber bist du wirklich okay? Soll ich nicht mitkommen …«
    »Nein«, lehnte er etwas zu schroff ab. »Ich muss das selbst regeln, Becca«, fügte er etwas milder hinzu.
    Sie musterte ihn lange.
    »Gut, aber nimm wenigstens dein Handy mit, damit ich dich anrufen kann.«
    »Klar«, antwortete er und nahm das Telefon entgegen. Er stopfte es in eine der vielen Taschen der großen Daunenjacke, die sie ihm mitgebracht hatte. Doch kurz bevor er die Wohnung verließ, holte er es wieder heraus und schob es zwischen ein paar Mützen auf der Hutablage in der Diele.
    Als er ins Erdgeschoss kam, drückte er vorsichtig die Haustür einen Spaltweit auf und blickte sich zu beiden Straßenseiten hin um, bevor er herausglitt und zu dem Park gegenüber sprintete. Sein schmerzender Körper protestierte bereits nach zwanzig Metern Laufen. Kein gutes Zeichen.
    Plötzlich glaubte er, Schritte hinter sich zu hören. Er bremste abrupt ab und versteckte sich hinter einem Baum.
    Aber es war nur eine alte Oma, die ihren Hund spazieren führte.
    Er wartete, bis sie vorbei war, und ging dann vorsichtig den Fußgängerweg entlang in Richtung Fridhemsplan.
    Als er bei Ropsten aus der U-Bahn stieg, wurde es bereits dunkel.
    Es standen nur drei, vier Leute am Bahnsteig, sie waren alle ungefährlich, es war ihm niemand gefolgt. Am Fridhemsplan und am zentralen U-Bahnhof hatte er seine besten Agententricks angewandt. Er war in einen Zug gesprungen, eine Station weit gefahren, dann wieder zurück, in einen anderen Wagen gestiegen, nur um wieder hinauszuhüpfen, kurz bevor sich die Türen schlossen.
    Mit anderen Worten, es sollte keine Gefahr drohen. Dennoch machte er einen Abstecher zur Taxihaltestelle an der Straße. Hing am Kiosk herum, bis er den kleinen Zug über die Lidingö-Brücke donnern hörte, und wartete bis zur letzten Sekunde, bevor er die Treppe hochspurtete.
    Spurtete war übertrieben. Ihm tat noch immer jedes Körperteil weh, wodurch ihm der übliche Schwung fehlte. Die Infrarot-Sensoren in der Wartehalle schienen defekt zu sein, denn es fehlten nur wenige Zentimeter, und er wäre zwischen den Schiebetüren guillotiniert worden, als er auf den Bahnsteig hinaushinkte.
    Verdammte Nahverkehrsbetriebe!
    Er war seit mindestens fünf Jahren nicht mehr mit der Lidingö-Bahn gefahren. Nicht mehr, seit Klas aus der kleinen Wohnung oben in Larsberg ausgezogen war, wo sie manchmal Partys gefeiert hatten.
    Alles sah immer noch

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