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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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direkt zur Sache kommen. Am besten, du tust so, als sei ich dem Charme deines Lächelns erlegen und hätte beschlossen, dir zu vertrauen …«
    Sie nahm einen Schluck von ihrem Tee und gab ihm ein paar Sekunden, um sich zu sammeln.
    »Jetzt möchte ich wissen, warum du hierhergekommen bist … Magnus.«
    Er holte tief Luft. Wie schon vermutet, hatte die Tante einen leichten Dachschaden. Energien und Feng-Shui, na bravo. Sie wusste ja nicht einmal, wie er in Wirklichkeit hieß!
    Aber direkt zur Sache zu kommen, das passte ihm gut.
    »Ich will wissen, was hinter deinem Zerwürfnis … ich meine, deiner Abneigung gegen Philip steckt. Was eigentlich zwischen ihm und Anna vorgefallen ist. Und was da gerade für ein großes Ding in der Firma vor sich geht.«
    *
    Sie zog sich Mütze und Handschuhe an und riss dann ihre Jacke so heftig von der Garderobe, dass der Kleiderhaken auf den Dielenboden krachte.
    Der kleine Arsch wollte Krieg? Den konnte er haben!
    Ein einziger Anruf bei der Personalabteilung, und sie hatte sowohl die Adresse als auch die Telefonnummer von Polizeiinspektor Peter Gladh alias Internetmobber und oberster Drecksack MayBey.
    Es geht nicht darum, was du weißt, Regina. Es geht darum, was du beweisen kannst!
    Sie schnürte ihre Stiefel und blieb kurz in der Tür stehen. Dann ging sie in die Wohnung zurück und holte aus der untersten Schublade ihrer Flurkommode einen länglichen zylinderförmigen Gegenstand hervor, den sie in ihre Jackentasche steckte. Gladh schien ein gelinde gesagt komischer Typ zu sein, da schadete es nicht, ein wenig vorbereitet zu sein.
    *
    »Du kennst doch den Ausdruck Love-Hate-Relationship, oder?«
    Er nickte und nippte an seinem bitteren Tee.
    »Genau so war es zwischen Philip und Anna. Sie manipulierten sich gegenseitig, spielten alle möglichen seltsamen Spiele …«
    Sie schüttelte langsam den Kopf.
    »Anna war schon immer ziemlich speziell. Sie liebte den Wettkampf, schon als wir klein waren, forderte sie mich auf jede erdenkliche Art und Weise heraus, sogar dann, wenn sie unmöglich gewinnen konnte. Aber es war, als ob der Moment des Wettkampfs, die Auseinandersetzung als solche, sie lockte und nicht unbedingt der Sieg.«
    Sie nahm noch einen vorsichtigen Schluck aus ihrer Tasse.
    »Ganz egal, ob Anna gewann oder verlor – sie wirkte immer gleich enttäuscht, wenn alles irgendwann vorbei war. Sie betrieb verschiedenste Sportarten und hatte hervorragende Noten auf dem Gymnasium und später auf der Handelshochschule. Trotzdem schien sie nie richtig zufrieden zu sein. Aber dann hatte sie schließlich in Philip offenbar einen würdigen Mitstreiter gefunden. Jemanden, der sie ständig herausfordern konnte, verstehst du?«
    Er nickte.
    »Das Problem war wohl nur, dass der ständige Kampf um Kontrolle, der anfangs sicherlich positiv zu ihrer beider Entwicklung beitrug, sich nach und nach in etwas deutlich Unerfreulicheres verwandelte …«
    »Hat er sie geschlagen?«
    Monika verzog das Gesicht.
    »Na ja … ganz so einfach war das nicht …«
    Sie holte tief Luft.
    »Ihr Kräftemessen fand auf vielen Ebenen statt, nicht nur auf der körperlichen. Im Laufe der Zeit eskalierte der Kampf, und bald war keiner von beiden mehr dazu bereit, nachzugeben, keinen Zentimeter und auf keinem Gebiet. Niemals! Und es wurde immer schlimmer, vor allem, als die Firma gut lief. Ich arbeitete ungefähr ein Jahr lang dort, konnte ihren Machtkampf aber schließlich nicht mehr ertragen. Wer siegen wollte, sollte gezwungen sein, alle denkbaren Kniffe anzuwenden, vor nichts zurückschrecken, wenn du verstehst, was ich meine?«
    Sie sah ihn eindringlich an, und er nickte erneut.
    »Aber sie haben sich letztlich ja doch scheiden lassen. Verbesserte sich die Lage danach nicht?«
    »Ja und nein … Sie arbeiteten weiterhin zusammen, und Anna übernachtete manchmal in der Gästewohnung der Firma. Die liegt Wand an Wand mit der von Philip, und ich glaube, dass sie manchmal andere Männer mit dorthin nahm.«
    »Auweia …«
    Vor HPs innerem Auge erschien für einen Sekundenbruchteil das Doppelbett in Östermalm.
    »Ich vermute, dass sie zuletzt ganz einfach zu weit gegangen ist. Irgendetwas muss zwischen den beiden vorgefallen sein, etwas Schreckliches, denn auf einmal hatte sie Todesangst vor ihm, und Anna war normalerweise nicht leicht einzuschüchtern. Ich weiß es nicht sicher, aber ich glaube, dass die anderen dabei auch eine Rolle gespielt haben. Kristoffer, Rilke, Dejan …«
    »Sophie und Elroy …?«,

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