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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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entweichen.
    Er hörte Vincent etwas sagen, darauf folgte wieder Gelächter, aber als die Hände des Mannes ihn sachte auf die Kissen drückten, schlief HP bereits tief und fest.
    *
    Der Schatten näherte sich rasch, und sie wusste sofort, wer es war. Sie tastete ihren Gürtel ab, aber im Traum hatte sie keine Waffe, und sie spürte die Panik in sich aufsteigen. Dann brach der Mann durch die Staubwolke. Sein Arm war nach vorn gestreckt, und der glänzende Revolver zeigte genau auf sie.
    Die Waffe war jetzt noch größer als in ihrer Erinnerung – die Mündung wie ein pechschwarzer, tiefer Brunnen.
    Sie kniff die Augen zusammen, spannte den Körper an und wartete auf den Knall.
    Aber nichts geschah.
    Warum schoss er nicht?
    Als sie die Augen wieder öffnete, hatte sich alles verändert. Die Staubwolke, der Mann, seine Waffe – alles war verschwunden.
    Ein Traum im Traum …
    Stattdessen stand sie mitten in einer Wüste.
    Wohin sie auch blickte, überall breiteten sich gleichförmige Sanddünen aus, bis zum Horizont. In der Ferne kreisten dunkle Vögel sacht über den Himmel über einem festen Punkt im Wüstensand.
    Als sie im schweißnassen Laken aufwachte, hing das Bild von den schwarzen Vögeln noch immer auf ihrer Netzhaut.
    »Unglücksraben«, murmelte sie leise zu sich selbst, ohne zu wissen, warum.
    *
    Der Pavillon war leer. Er lag allein zwischen den Kissen, und die Wasserpfeife war erloschen.
    Draußen war das ganze Lager in weißes Licht gebadet. Die großen Scheinwerfer erleuchteten den offenen Platz, auf dem er Leute herumrennen sah. Die Musik war ausgeschaltet, und er hörte Rufe in unterschiedlichen Sprachen, aber seine Gedanken arbeiteten träge, und er verstand nicht, was gesagt wurde.
    Dann hörte er Motorengeräusche, die immer näher kamen – dumpfe, pulsierende Laute. Es klang wie ein Hubschrauber, oder vielleicht mehrere? Sein Kopf war ein Betonklumpen, die Zunge klebte am Gaumen, und als er versuchte aufzustehen, stellte er fest, dass sein Körper ihm nicht richtig gehorchen wollte.
    Die Motorengeräusche wurden lauter, und ein plötzlicher Windstoß brachte die Jalousien um ihn herum wild zum Flattern. Er machte ein paar unsichere Schritte in Richtung Öffnung. Im selben Augenblick stellte er überrascht fest, dass er seine Touristenklamotten nicht mehr anhatte, sondern wieder sein durchnässtes thailändisches Seidenhemd trug. Einen Moment lang glaubte er, dass er sich alles, was im Lager passiert war, nur eingebildet hatte. Dass der Tanz, der Unglücksvogel, die flüsternde Stimme und alles andere nur Details aus einem Haschtraum waren, aus dem er soeben erwacht war.
    Erst als er ins Licht stolperte und die Menschen auf ihn zeigten, fiel ihm auf, dass sein Hemd blutdurchtränkt war.

SEX
    Double dealing
    Forum der Säulen der Gesellschaft
    Beitrag gepostet am: 11. November, 09:13
    Von: MayBey
    Alle guten Polizisten kriegen es irgendwann mit den Internen zu tun …
    Zu diesem Beitrag gibt es 32 Kommentare.
    *
    »Befragung von Polizeiinspektorin Rebecca Normén wegen Verdachts auf ein Dienstvergehen oder schweres Dienstvergehen bei einem Vorfall am 8. November in der Provinz Darfur im westlichen Sudan. Die Befragung ist rein informativ. Anwesend sind die vernehmenden Beamten Walthers und Westergren von der Reichseinheit für Polizeiangelegenheiten, sowie Norméns persönlicher Zeuge der Befragung, Kommissar Ludvig Runeberg.«
    Walthers, ein stämmiger Mann in den Fünfzigern mit onkelhaftem Aussehen und schelmischem Blick, lehnte sich zurück und schob das Mikrofon zurecht, das zwischen ihnen auf dem Tisch stand.
    Dienstvergehen also – sie hatte erst einmal das Strafgesetzbuch hervorholen müssen, als sie die Vorladung bekommen hatte, um nachzusehen, ob es sich bei der Sache nicht nur um irgendeinen absurden Scherz handelte. Aber nein, mit dem ersten Paragraphen des zwanzigsten Kapitels im Gesetzbuch trieb man definitiv keine Scherze.
    Wer bei der Dienstausübung durch Handeln oder Unterlassung vorsätzlich oder fahrlässig die Durchführung der anstehenden Aufgabe verhindert, kann wegen Dienstvergehens zu einer Geldstrafe oder maximal zwei Jahren Haft verurteilt werden.
    Und etwas weiter unten auf derselben Seite stand:
    Wenn ein im Sinne von Paragraph 1 definierter Verstoß vorsätzlich begangen wurde und als schwerwiegend betrachtet werden muss, wird eine Gefängnisstrafe von mindestens sechs Monaten bis zu höchstens sechs Jahren wegen schweren Dienstvergehens verhängt. Bei der

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