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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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Tischseite hinüber.
    »Seien Sie doch so freundlich und schreiben Sie auf, woher Sie Mrs. Argus kennen, und geben Sie uns eine Zusammenfassung der Ereignisse im Beduinenlager. Sobald Sie damit fertig sind, können Sie sich waschen und umziehen.«
    HP nickte noch immer. Seine Hand zitterte so sehr, dass der Stift kleine Schnörkel auf das Papier malte, bevor er sie unter Kontrolle brachte.

ACHT
    Redrum?
    Forum der Säulen der Gesellschaft
    Beitrag gepostet am: 13. November, 08:11
    Von: MayBey
    Wer kann theoretisch Verbrechen begehen? Eigentlich alle. Deshalb sind alle verdächtig.
    Zu diesem Beitrag gibt es 41 Kommentare.
    *
    »Wir haben ein großes Problem, Mr. Pettersson.«
    Ach wirklich – das war wohl die Untertreibung des Jahres! In den letzten vierundzwanzig Stunden hatte HP sämtliche Phasen einer Krise durchlebt, und das gleich mehrmals hintereinander.
    Verleugnung, Verzweiflung, Panik, Pissen, Apathie und dann direkt ins Gefängnis, ohne über Los zu gehen.
    Das konnte einfach nicht wahr sein!
    Aber wie auch immer sein überdrehtes Gehirn versuchte, die Angelegenheit zu beleuchten, er kam an einigen harten Fakten nicht vorbei.
    Es war die Wirklichkeit und blutiger Ernst – buchstäblich! Anna Argus war verschwunden, verschluckt von der Wüstennacht, und den Bullen zufolge war er selbst der Hauptverdächtige.
    Er erinnerte sich noch immer nur fragmentarisch an den Abend. Das war nicht überraschend, die Kombination aus Bier, Gras und Übelkeit war letztendlich wohl zu viel für sein ohnehin erschöpftes Gehirn gewesen.
    »Wie gesagt, ein großes Problem, Mr. Pettersson«, wiederholte Aziz und unterbrach damit seine Gedanken.
    HP sah auf und begegnete dem bekümmerten Blick des Polizisten.
    »Wir haben das Blut auf ihrem Hemd mit der DNA verglichen, die wir in Mrs. Argus’ Hotelzimmer gefunden haben, und vor ein paar Stunden hat der Hubschrauber etwa fünf Kilometer vom Lager entfernt einen Fund gemacht. Es handelt sich im Großen und Ganzen um einige blutige Kleidungsstücke und Leichenreste. Die Wüstenraben haben nicht viel übrig gelassen, das haben wir leider schon viele Male mit Menschen erlebt, die sich dort draußen verirrt haben. Dennoch, die vorläufigen Tests besagen, dass diese menschlichen Überreste dem DNA-Profil von Mrs. Argus entsprechen.«
    Er machte eine vage Geste in Richtung der Welt jenseits der Mauern.
    »Im Moment wissen wir nicht, ob der ganze Körper fortgeschafft wurde, oder ob es nur Überreste sind, die von den Tieren dorthin gebracht wurden. Daher setzen wir unsere Suche um das Lager herum und im weiteren Umkreis fort.«
    Er beugte sich vor.
    »Es kann sich natürlich um ein tragisches Unglück handeln. Ein Streit an einem abgelegenen Ort, ein kurzer Wutanfall, der schlimme Konsequenzen hatte. Vielleicht wurde Mrs. Argus, trotz der Blutspuren, nur leichter verletzt. Zurückgelassen in dem Glauben, dass sie selbst in der Lage wäre, ins Lager zurückzukehren? Aber ihr verwirrter Geisteszustand sorgte dafür, dass sie in die falsche Richtung lief – geradewegs in die Wüste …«
    Der Polizist warf HP einen langen Blick zu.
    »Wenn es so gewesen wäre, hätte der Richter vermutlich ein gewisses Nachsehen.«
    Er machte eine Pause und schien auf eine Antwort zu warten.
    HP versuchte vergebens, den Wirbelsturm in seinem Schädel unter Kontrolle zu bringen. Es gab eine Erklärung für die ganze Geschichte, da war er sich sicher, eine ganz natürliche, die zeigen würde, dass er unschuldig war. Theoretisch gesehen konnte es durchaus sein, dass er im Lager herumgewankt war – sich vorgenommen hatte, das Tunten-Shirt loszuwerden und sein teures Seidenhemd aus dem Papierkorb zu retten. Ein paar Kotzflecken störten einen wohl kaum, wenn man bekifft war …
    Aber was kam danach?
    Der Mörder war natürlich auf die Toilette gerannt. Hatte versucht, das Blut so schnell wie möglich abzuwaschen, und dabei sein Hemd im Papierkorb gefunden.
    Das klang zwar etwas weit hergeholt, aber es waren schon seltsamere Dinge passiert!
    Im Schnelldurchlauf ging er das Szenario sicherheitshalber noch einmal im Kopf durch. Dünn – aber nicht undenkbar.
    Dennoch konnte er diesen unangenehmen Gedanken nicht abschütteln: Was, wenn Aziz recht hatte?
    Einen kurzen Augenblick lang hatte er dort im Lager tatsächlich große Lust gehabt, Anna Argus zu erwürgen – ihr mit beiden Händen die Luft abzudrücken und dieses verdammte überlegene Grinsen aus ihrem Gesicht zu vertreiben …
    »A-aber was ist mit

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