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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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eisernen Griff gefangen.
    Dann brüllte er – nur um noch mehr Wasser zu schlucken.
    Ihm wurde schwarz vor Augen. Die Panik wurde immer stärker. Diese Wichser wollten ihn tatsächlich umbringen!
    *
    Die Stange auf den Schultern, je eine gelbe Fünfzehnkiloscheibe rechts und links, und die Füße weit auseinander fest am Boden. Sie holte tief Luft, ging langsam in die Hocke, bis ihre Knie in einem Neunzig-Grad-Winkel gebeugt waren, und stieß sich dann wieder hoch, wobei sie alle Luft aus der Lunge blies.
    »Acht«, zählte Nina Brandt, die hinter ihr stand. »Noch zwei, Becca!«
    Sie fühlte, wie die Milchsäure in ihren Oberschenkeln brannte, aber nicht einmal eine harte Serie Kniebeugen konnte ihre Gedanken stoppen.
    Vom Dienst suspendiert – Urlaub auf Staatskosten, könnte man sagen, wenn man gut gestimmt war. Leider war sie das nicht.
    Wer hatte sie bloß angezeigt?
    Die Liste der Kandidaten bestand jedenfalls aus mindestens drei Namen. Gladh war selbstverständlich an erster Stelle. Als sie ihn, Berglund und den Dolmetscher auf dem staubigen kleinen Flugplatz in Darfur zurückgelassen hatten, hatte er ausgesehen, als würde er sie am liebsten umbringen. Sie hatten seinen ganzen tollen Staatsbesuch vermasselt und seinem Ansehen sowie seinem Selbstvertrauen sicherlich einen saftigen Dämpfer verpasst.
    Rebecca holte tief Luft, beugte die Knie und drückte sich wieder durch. Der Milchsäuregehalt stieg um ein paar Stufen, aber sie merkte es kaum.
    Nummer zwei auf der Hitliste war ihr eigener Stellvertreter, David Malmén. Er schien sie definitiv nicht als neue Chefin akzeptiert zu haben, und hatte hier, wenn man so wollte, die perfekte Gelegenheit bekommen, um sie loszuwerden. Dass weder er noch Karolina Modin den Attentäter gesehen haben wollten, klang nach einer abgesprochenen Geschichte, dazu bestimmt, Rebeccas Glaubwürdigkeit zu untergraben.
    Auf kurze Sicht war Malmén eigentlich der Einzige, der unmittelbar von Rebeccas Suspendierung profitierte, da man davon ausgehen konnte, dass er nun die Leitung der Gruppe übernommen hatte.
    »Zehn!«
    Mit ziemlicher Anstrengung drückte sie sich ein letztes Mal hoch, dann bekam sie Hilfe beim Zurücklegen der Stange auf die Halterung. Sie marschierte ein paar Runden durch den Saal, um die Muskeln zu lockern und ihre Gedanken zu Ende zu führen.
    Die Besetzung des dritten Platzes in der Rangliste war etwas schwieriger, aber nach kurzem Überlegen beschloss Rebecca, dass Karolina Modin ihn sich mit ihren Kollegen Esbjörnsson und Göransson teilte. Sie alle hatten ein Herrchen, bei dem sie sich einschleimen wollten, und obwohl ihr Verhältnis zu Modin recht gut begonnen hatte, hatte weder sie noch einer der anderen sich für Rebecca eingesetzt, als es nötig war.
    Also was nun?
    Die Ermittlung würde sicher mindestens einen Monat dauern. Sämtliche Beteiligten mussten angehört und außerdem Informationen von den sudanesischen Behörden eingeholt werden.
    Rebecca stand nur unter Anfangsverdacht, das war die Vorstufe zum Verdacht, also hatten die Ermittler bislang offenbar nicht so viel in der Hand, dass sich der Staatsanwalt für eine Anklageerhebung entschied.
    Aussage stand gegen Aussage – die Frage war nur, wie übereinstimmend sich die anderen Zeugen äußerten. Vielleicht war es trotz allem an der Zeit, sich einen Anwalt zu nehmen, um zu zeigen, dass sie nicht gewillt war, noch mehr Scheiße hinzunehmen. Aber sie zögerte.
    Sie hasste diese Art von …
    *
    Spiel!
    Eine vorgetäuschte Verhaftung, ein Scheinverhör und eine Menge Schauspieler, die Midnight Express spielten, genau wie beim letzten Mal.
    Damals hatten sie ihn kleingekriegt, und obwohl er sich fest vorgenommen hatte, standhaft zu bleiben, waren sie jetzt schon wieder auf gutem Wege, es erneut zu schaffen.
    Die Todesangst hatte ihn in ihrer Zange, sein Herz schlug Trommelwirbel, und er reiherte wie ein Kalb auf den Steinboden.
    Sie hatten ihm wieder die Haube abgenommen, die Riemen etwas gelockert und ihn aufgerichtet.
    »Du sagen mir Namen«, meinte Scarface, und es war eher eine Feststellung als eine Frage. Dabei fuhr er sich mit der Hand über die Bartstoppeln.
    HP konnte nur zwischen den Hustenanfällen nicken. Er heulte wie ein kleiner Junge. Die Tränen brannten auf seinen Wangen und die Magensäure in seinem Hals. Er war bereit, alles zu beichten. Den Mord an Kennedy, die Entführung des Lindbergh-Babys, das falsche Spiel mit Roger fucking Rabbit – er würde alles auf seine Kappe nehmen,

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