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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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wieder durchging …
    Hepatitis A, B oder C? Oder noch schlimmer …
    Die Regel war bedingungslos, weshalb MayBey und sein armer gestochener Kollege dem Junkie aller Wahrscheinlichkeit nach eine ordentliche Tracht Prügel verabreicht hatten. Rebecca hätte an ihrer Stelle genauso gehandelt, wenn auch widerwillig.
    Sämtliche Personen, die MayBeys Beitrag kommentiert hatten, teilten diese Meinung, und die meisten von ihnen drückten sich viel deutlicher aus.
    »Ich hoffe, ihr habt den Arsch steril geprügelt!«
    »Draufhauen, bis der Schlagstock bricht.«
    »Semper Fi – do or die!«
    Es folgten weitere Idiotenkommentare im selben Stil. Nicht besonders verwunderlich. Die Hälfte der Kommentare stammte sicherlich nicht einmal von Polizisten, sondern von kleinen Uniformfetischisten, die nicht bei der Polizeischule angenommen worden waren und nun zu Hause bei Mami im Keller hockten und COPS schauten.
    Aber im Netz konnte jeder die Rolle spielen, die er wollte.
    *
    @Applelover 672
    Du bist total auf dem falschen Dampfer, mein Lieber. Alle wissen, dass Android viel besser ist, warum also eine Menge Kohle für ein Telefon berappen, das jeder Schwedenseppel in einem halben Jahr auch haben wird?
    @ratsucher
    Kauf das Androidteil, Mann! Du wirst es nicht bereuen.
    HP klickte auf das Symbol für Senden, und Sekunden später war sein Beitrag auf dem Technikforum gepostet. Er drückte die alt- und die tab-Taste und wechselte zur Diskussionsseite von Dagens Nyheter , während er auf das Manuskript neben der Tastatur schielte.
    Es ist nicht bewiesen, dass gentechnisch veränderte Produkte in irgendeiner Weise schädlich für den Menschen sind. Im Gegenteil, einige Tests zeigen, dass der menschliche Organismus die Nährstoffe aus diesen Nahrungsmitteln leichter aufnehmen kann …
    Wieder auf den Sendeknopf, um den Beitrag unter dem richtigen Artikel zu posten, dann ein weiteres Mal auf alt + tab. Diesmal zum Expressen , Kommentarbereich unter einer Filmkritik:
    Keine Ahnung, wovon der Rezensent redet. Hab den Streifen gestern gesehen, und der ist sogar noch besser als der erste!!
    O Mann – erst drei Tage im Job, und er beherrschte dieses Trollzeug bereits aus dem Effeff! Wahnsinn! Seine Beiträge bekamen in der Regel ein enormes Feedback – meistens von Leuten, die derselben Meinung waren. Er fragte sich, wer diese Leute wohl sein mochten, die so viel Energie verschwendeten, um Beiträge zu kommentieren. Manche schienen ihr ganzes pathetisches, unbedeutendes Leben in den Pissrinnen der Zeitungen zu verbringen …
    Ein rascher Blick zur Uhr verriet ihm, dass er gut in der Zeit lag und sich bald eine wohlverdiente Kaffeepause gönnen konnte. Aber vorher wollte er noch bei einer der großen Reiseanbieterseiten vorbeisurfen, um einige Pseudonyme fantastisch über ihre letzten Aufenthalte in einem Hotel schwärmen zu lassen, von dem er noch nie gehört hatte.
    Er hatte insgesamt etwa fünfzig Trolle in seinem Stall, und seine Aufgabe war es, sie zu beschäftigen. Ihre Mailadressen und Facebook-Profile aktiv zu halten und ein paar Meinungen, ihren vorgegebenen Neigungen entsprechend, auf den Hunderten von zugänglichen Foren zu posten. Manche Trolle waren wütend und großmäulig, andere vernünftiger und nüchtern. Jeder hatte seine eigene kleine Akte, die seinen Charakter beschrieb:
    »Mann, fünfzig Jahre alt, selbstständig, wählt schwarz und liest Krimis. Mag schwedische Comedyserien, roten Bag-In-Box und Kuscheln am Wochenende. Verabscheut die Linke im Allgemeinen, umweltfreundliche Autos, Verkehrsbeschränkungen und Vermögens- und Immobiliensteuer. Laut, großspurig und macht viele Rechtschreibfehler.
    Unterstützt meistens Kunden der Kategorie A3.«
    Oder:
    »Frau, fünfundzwanzig Jahre alt, Studentin, wählt rot, liest Nobelpreisträger, mag Weltmusik, Apple, Fair-Trade-Produkte und iranische Filme. Ist gegen die Konservativen, SUVs, Fleisch, Markenklamotten und die USA im Allgemeinen.
    Drückt sich sachlich und eloquent aus. Unterstützt vor allem Kunden der Kategorie A6.«
    Auf einem Rechenblatt hielt er sorgfältig fest, welcher Troll wann und auf welchem Forum zum Einsatz kam. Welche zur Verteidigung eines Kunden in heftige Diskussionen verstrickt waren und welche vorübergehend pausierten. Er konnte nicht umhin, von dem ganzen Setup beeindruckt zu sein. Wenn die Marke eines Kunden irgendwo negative Kommentare bekam, musste man nur einige passende Trolle auswählen und ausrücken. Auf I-like -Buttons drücken oder ein

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