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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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…«
    »Der berühmte FRA-Filter, gegen den so heftig protestiert wurde, weil die Armee die E-Mails der Leute liest?«, schob HP ein.
    »Genau«, Philip nickte. »Was eigentlich ziemlich lächerlich war, da die FRA weder die Mails aller Menschen lesen kann noch will. Ihr Filter erkennt nur Elemente, die für den Staat von Interesse sein könnten, das ist vielleicht eine Mail von einer Million, wenn darin eine bestimmte Kombination von Stichworten vorkommt. Im Hinblick auf die Integrität des Einzelnen ist es viel schlimmer, seine Kundenkarte im Supermarkt vorzuzeigen …«
    »Richtig!«, stimmte HP zu. »So bist du also darauf gekommen? Ein FRA, nur für Unternehmen?«
    Er bereute seinen Kommentar fast unmittelbar. Verdammte Impulskontrolle …
    Philip bedachte ihn mit einem langen Blick. »Na ja, dieser Vergleich ist wohl etwas weit hergeholt, Magnus …«
    HP schluckte.
    »… zumindest sage ich das immer den wenigen Journalisten, die schlau genug sind, dieselbe Frage zu stellen.«
    Philip nahm erneut einen Schluck aus seinem Weinglas.
    »Aber unter uns gesagt, bist du ganz klar auf der richtigen Spur.« Er blinzelte HP zu.
    *
    Alles hing zusammen, davon war sie zunehmend überzeugt, vor allem, seit sie mit Micke gesprochen hatte.
    »Die IP-Adresse ist von einem Anonymitätsdienst verborgen worden«, erklärte er. »Aber dieses Hindernis konnten wir überwinden. Das Problem war, dass wir dann sofort bei einem ähnlichen Dienst an einem ganz anderen Ort landeten, und ich vermutete, dass es noch eine Weile so weitergehen wird. Wer auch immer diese Lösung aufgebaut hat, weiß, was er tut und will definitiv nicht gefunden werden.«
    »Okay«, sagte sie und versuchte, die wichtigsten Dinge mitzuschreiben. »Mit anderen Worten, es ist aussichtslos, oder?«
    »Nicht unbedingt«, antwortete Micke, und der Klang seiner Stimme gab ihr etwas Hoffnung. »Wir sind ja auch keine Anfänger und haben so etwas schon öfter gesehen. Gib uns eine Woche, dann haben wir mehr.«
    »Danke«, sagte sie. »Es ist echt nett, dass du mir hilfst!«
    »Ist doch klar, und nur damit du es weißt: Ich glaube kein Wort von dem Mist, der über dich geschrieben wird.«
    Sie schwiegen ein paar Sekunden, bevor er fortfuhr: »Du, da ist noch etwas. Was hast du am Samstag vor?«
    »Nichts Besonderes, wieso?«
    Kaum hatte sie geantwortet, fiel ihr ein, dass das nicht stimmte. In einem Moment der geistigen Verwirrung hatte sie John, dem Mann vom Laufband, versprochen, mit ihm zu Abend zu essen. Aber das konnte man natürlich absagen …
    »Es klingt vielleicht etwas seltsam«, erklärte Micke, »aber ich muss auf eine Beerdigung und wollte dich fragen, ob du mitkommen möchtest. Ein Kollege ist gestorben, und falls du immer noch über unser Angebot nachdenkst, wäre es eine gute Gelegenheit für mich, dich vorzustellen. Außerdem würde ich gern meine schöne Freundin vorzeigen.«
    Diese Frage erwischte sie auf dem falschen Fuß. Sie hatte auf ein Abendessen und einen Kinobesuch gehofft, eine Möglichkeit, sich auszusprechen und die Dinge wieder ins Reine zu bringen. Aber das hier?
    Networking auf einer Beerdigung, tickte er noch ganz richtig? Außerdem hatte sie ihm doch schon gesagt, dass sie keine Lust hatte, den Job zu wechseln.
    Die letzte Beerdigung, bei der sie gewesen war, war die von Dag, und sie war nach nur wenigen Minuten auf und davon. Sie hatte hart gekämpft, um all das hinter sich zu lassen – sich ein neues Leben aufzubauen und das alte zu vergessen. Sie hatte es auch beinahe geschafft …
    Aber der bloße Gedanke an eine Kirche und eine Menge schwarz gekleideter Menschen jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
    »Nein danke!«
    Die scharfe Antwort schien ihn fast so sehr zu überraschen wie sie selbst.
    »Äh … was? Aber du hast doch gesagt, dass du Zeit hast …«
    »Ja«, erwiderte sie, »aber ich will nicht.«
    *
    »Was hast du denn bisher alles gelernt, Magnus?«
    HP dachte rasch nach.
    »Dass sich alles darum dreht, wie man gesehen wird …« Er schielte zu Philip hinüber.
    »Gut, weiter.«
    »Dass das Monopol auf die Informationskanäle nicht mehr existiert und man Schaden nur dadurch begrenzen kann, dass man den Informationsfluss in die richtige Richtung zu lotsen versucht. Die Anschlagstafel mit seinen eigenen Zetteln vollhängt, um es so zu sagen …«
    Philip öffnete den Mund, um etwas zu antworten, aber HP war gerade erst in Fahrt gekommen.
    »… indem man mit Volldampf über zahllose Informationskanäle Meinungen

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