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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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war genauso faul wie bisher. Hing im Pausenraum herum, vertrödelte seine Zeit an den Schreibtischen der anderen oder erfand »lustige« kleine Streiche. Kein Wunder, dass Philip ihn durch Frank ersetzen wollte.
    In der vergangenen Nacht hatten sich Beens und seine Kumpanen den Scherz erlaubt, die Schnellwahlknöpfe der Telefone in der Trollgrube umzuprogrammieren. HP hatte ja eigentlich nichts gegen ein paar practical jokes , im Gegenteil. Aber dieser Streich war gelinde gesagt kindisch. Zwanzig Minuten seiner wertvollen Arbeitszeit hatte er damit verschwendet, Fräulein Uhr, Heiße Helene und Diensthabender Mitmensch zu löschen und die Nummern neu einzugeben, die er brauchte, um seine Arbeit zu machen.
    Als wäre das nicht nervig genug, hatte sich HP noch dazu im Menü geirrt und eine der allgemeinen Durchwahltasten für sämtliche Telefone im Büro gelöscht.
    Schließlich hatte er in den sauren Apfel beißen und Åsa an der Rezeption um Hilfe bitten müssen, um alles wieder umzuspeichen. Ihr Schweigen hatte ihn eine Runde Latte macchiato gekostet, denn er hatte nicht die geringste Lust, sich vor dem Rest der Mannschaft zum Gespött zu machen. Er musste schließlich auf seinen Ruf achten. Im Gegensatz zu manch anderen …
    Nach Beens Weggang würde Frank höllisch damit zu tun haben, hinter ihm aufzuräumen. Aber das war ja nicht HPs Problem.
    Dennoch ging ihm dieser Trottel, der nicht zu kapieren schien, dass sich die Dinge verändert hatten, auf den Geist. Bei ihrer kuscheligen gemeinsamen Schicht hatte Beens ihm neben seinen lausigen Streichen auch das Arbeitswerkzeug vorgestellt, das sie in der Waschstube benutzten. Im Prinzip war es nichts anderes als eine Liste mit unterschiedlichen Suchergebnissen, bei denen die Suchbegriffe, die man sauber zu halten versuchte, negativ dargestellt wurden. Die Treffer kamen vom Filter, gingen durch die Strategische Abteilung und landeten nach und nach auf der Projektorwand der Waschstube. Auf der Liste an der Wand standen nur die Posten, die weggeputzt werden mussten, und sobald die Putzmännchen sie entfernt hatten, wurden die Treffer durch neue ersetzt. Alles geschah mehr oder weniger in Echtzeit, und es war für einen Nichteingeweihten wie HP fast unmöglich, irgendetwas Brauchbares aufzuschnappen.
    Aber zum Glück hatte ihm Beens bald darauf die eigenhändig von ihm erstellte Access-Datenbank gezeigt, mit der er alles überblickte und zugleich seinen eigenen Arbeitsaufwand minimierte. Der Faulpelz prahlte sogar damit, dass er das Programm vor langer Zeit geschrieben hatte, als noch keiner das System so richtig durchschaute, und dass die App sicher nicht ganz nach Philips Geschmack wäre.
    Wenn HPs Verdacht der Wahrheit entsprach, wenn ArgusEye tatsächlich die Kraft war, die das Spiel geheim hielt, die ausreichend Informationsströme entfernte und kappte, damit Spielleiter & Co sich in der Dunkelheit verbergen konnten, dann würde sich der Beweis dafür sicher in Beens illegaler kleiner Datenbank befinden. HP musste nur an sie herankommen.
    Aber eigentlich sollte er sich das lieber noch einmal durch den Kopf gehen lassen und sich unauffällig benehmen, bis sich die Lage beruhigt hatte. Es war viel los zurzeit und ganz sicher nicht der richtige Moment, um unnötige Risiken einzugehen.
    Das Problem war nur, dass die Zeit langsam knapp wurde. Die Beerdigung war am Samstag, und der berühmte Stoffe würde am Montag zurückkommen. Wenn man bedachte, wie strikt Philip den Laden hier führte, würde Beens Datenbank der Vergangenheit angehören, sobald der Typ mit seinen abgelatschten Schlappen Freitagnachmittag zum letzten Mal durch die Tür hinausgewatschelt wäre, und damit wäre HPs heißeste Spur verloren. Er hatte also keine Wahl. Entweder, er gab sein Undercover-Projekt ein für alle Mal auf, oder er musste versuchen, an die besagte Datenbank zu gelangen.
    Es war Mittwoch kurz vor halb zwölf, und er konnte von außen beinahe Beens’ Magen durch die Bürotür knurren hören. Er presste seine Passierkarte auf das Lesegerät und bekam sofort Zutritt in die Waschstube. Ein paar Gesichter blickten auf, und kurz darauf winkten zahllose Hände über den Computerschirmen.
    »Hi Mange!«
    »Hallo Leute!«, sagte er laut und erwiderte die Grüße, während er um die Ecke zu Beens größerem und etwas separierten Chefschreibtischplatz ging.
    »Grüß dich, Beens, Zeit fürs Mittagessen, oder? Carbonara unten am Eck, ich lad dich ein!«
    »Klar, gern. Bin dabei.«
    »Gut, aber

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