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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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die Notaufnahme bringen sollen. Aber er hatte sie angefleht, es nicht zu tun.
    »Nicht ins Krankenhaus, bitte … Bin am Arsch, wenn ich ins Register komme. AM ARSCH , verstehst du?«
    Also hatte sie ihn mit nach Hause genommen, ihm geholfen, sich in die Wohnung hochzuschleppen, und ihn mit einigen ihrer stärksten Knockout-Pillen versorgt, bevor sie ihn ins Bett verfrachtet hatte.
    Er hatte unruhig geschlafen, war mehrmals aufgewacht und hatte etwas von Wüstenvögeln, Dressman und eine Menge anderen zusammenhanglosen Kram genuschelt.
    Eigentlich müsste sie vor Unruhe vergehen. Aber gleichzeitig war es unheimlich schön, ihn zu sehen, ihn hier bei sich zu haben. In Sicherheit …
    Es war mehr als wahrscheinlich, dass Henriks Zustand mit ihrem eigenen katastrophalen Abend bei John zusammenhing. Man musste kein Einstein sein, um auszurechnen, dass er total wütend auf sie war und seine Wut an Henrik ausgelassen hatte.
    Natürlich hätte sie nie erzählen dürfen, dass Henrik ihr kleiner Bruder war.
    Großartig gemacht, Normén!
    *
    Seine Situation könnte besser sein …
    Seine Tarnung war aufgeflogen, er war gefoltert und gejagt worden und wäre um ein Haar draufgegangen, als er in Östermalm Spidermann spielen wollte. Aber es war unbestreitbar nett, sie zu sehen.
    Die Frage war nur, wie viel er ihr erzählen durfte. Gestern hatte er vorgehabt, ihr alles zu erklären, aber die Schmerzen in Verbindung mit den Pillen hatten ihn ausgeknockt. Aber jetzt musste er es wenigstens versuchen, sie ins Bild zu setzen, das war er ihr definitiv schuldig. Immerhin hatte sie ihm mehr oder weniger das Leben gerettet.
    Was für ein unglaubliches Glück, dass sie zufällig dort gewesen war.
    Aber es war nicht das erste Mal, dass das Karma ihn überrascht hatte, er konnte sich also nur bedanken und es hinnehmen.
    Er hievte sich aus dem Bett hoch und wankte ein paar Schritte durch das Zimmer. Es ging besser, als er gedacht hätte. Leise öffnete er die Tür und humpelte in Richtung Wohnzimmer. Da kam sie ihm in der Diele entgegen. Sie hatte eine Jacke an.
    »Hallo, bist du wach?«
    »Mmm, geht ein bisschen besser. Dachte, wir könnten uns unterhalten …«
    »Gern, sehr gern! Aber vorher muss ich noch etwas erledigen, um das ich mich schon lange hätte kümmern sollen. Dauert bestimmt nur ein paar Stunden, okay?«
    »Okay«, murmelte er.
    Er folgte ihr bis zur Tür wie ein betrübter Hund, und sie bemerkte seine Enttäuschung.
    »Bin gleich wieder da«, sagte sie, während sie Mütze und Handschuhe anzog. »Fühl dich wie zu Hause. Du weißt ja, wo alles ist.«
    Sie schlüpfte durch die Tür, blieb aber auf der Treppe noch einmal stehen.
    »Mach dir keine Sorgen, Bruderherz. Wie sagst du immer? I will clean it all up!«
    »Them …«, brummte er. »I will clean them all up …«
    Aber sie war bereits weitergelaufen.
    *
    Er saß auf der Tribüne, nur wenige Reihen vom Spielfeld entfernt, sie erkannte seinen kräftigen Rücken sofort. Zwei Jungen im Oberstufenalter spielten gerade ein Match, und er sah zu.
    Tennis hatte sie noch nie interessiert.
    Langsam ging sie die Treppe bis zu der Reihe hinter ihm hinunter, drückte die Sitzfläche eines der Klappsitze herunter und setzte sich. Er war vollkommen auf das Spiel konzentriert und schien sie nicht bemerkt zu haben.
    »Mensch, verdammt noch mal!«
    Einer der Jugendlichen verpatzte einen einfachen Ball, und sie hörte ihn fluchen. Beim Klang seiner Stimme schlug ihr Herz noch ein wenig stärker.
    Ruhig jetzt …
    Sie holte tief Luft, um sich zu sammeln.
    »Hallo, Tobias!«, sagte sie dann.
    Er fuhr herum, und einen kurzen Moment lang sah er fast ein wenig ängstlich aus. Kein Polizist wird gern überrascht.
    »Becca! Was zum Teufel machst du hier?!«
    Sie antwortete nicht.
    Er ließ hastig seinen Blick über die Tribüne schweifen und schielte dann nervös zum Spielfeld.
    »Also, komm, Becca … Du kannst hier nicht einfach so auftauchen … Da unten spielt ja mein Junge!«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Es ist doch nichts dabei, wenn zwei ehemalige Kollegen ein bisschen über die Arbeit plaudern, oder? Auch wenn du schon vor einer Weile als Leibwächter aufgehört hast, ist mein Chef ja immer noch dein Nachbar und bester Kumpel, nicht wahr? BFF oder wie die Jugendlichen sagen.«
    Sie deutete auf das Spielfeld.
    Er rutschte mit seinem kräftigen Hintern unruhig hin und her.
    »Aber … dir ist doch klar … ich meine, wir haben schließlich …«
    »Ein Verhältnis gehabt?«
    »J-ja …

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