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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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während der Reise schloß. Es sollte in einem Zeitraum durchfahren werden können, der sich nach Tagen und nicht nach Millionen oder Milliarden Erdjahren bemaß – und so fort. Im großen und ganzen war ihr Leitprinzip die Bedingung, daß ein Zeitreisender bequem die Rückreise absolvieren konnte, nachdem er in das Wurmloch hineingefahren war. Also erst nachdem sie entschieden hatten, wie ihr Wurmloch aussehen sollte, begannen sie auszurechnen, wieviel Energie erforderlich wäre, um ein solches Wurmloch zu konstruieren.
       Ihr unorthodoxer Standpunkt erlaubte ihnen, der Frage, ob der Energiebedarf die technischen Möglichkeiten des 20. Jahrhunderts weit überschritte, keine besondere Beachtung zu schenken. Für sie ging es darum, ob eine künftige Zivilisation in der Lage wäre, eine solche Zeitmaschine tatsächlich zu konstruieren. Sie wollten beweisen, daß es wissenschaftlich machbar war, nicht daß es wirtschaftlich oder nach dem heutigen Stand technisch möglich wäre.
    Normalerweise fragen theoretische Physiker: ›Wie sehen die Gesetze der Physik aus?‹ und/oder: ›Was sagen die Gesetze über das Universum vorher?‹ In diesem Brief fragen wir statt dessen: ›Welche Einschränkungen erlegen die physikalischen Gesetze der Tätigkeit einer beliebig entwickelten Zivilisation auf?‹ Das wird uns zu einigen interessanten Fragen über die Gesetze selbst fuhren. Zunächst überlegen wir, ob die physikalischen Gesetze einer beliebig entwickelten Zivilisation erlauben, Wurmlöcher fur interstellare Reisen zu bauen und zu unterhalten.’

    Entscheidend ist natürlich der Ausdruck »beliebig entwickelte Zivilisation«. Die physikalischen Gesetze sagen uns, was möglich, nicht was praktikabel ist. Für sie spielt es keine Rolle, was es kosten würde, sie zu überprüfen. Das theoretisch Mögliche könnte also leicht das Bruttosozialprodukt des Planeten Erde überschreiten. Deshalb haben Thome und seine Kollegen umsichtigerweise klargestellt, daß diese imaginäre Zivilisation, die sich die Energie von Wurmlöchern nutzbar machen kann, sich »beliebig entwickelt«, das heißt in der Lage sein muß, alle Experimente auszuführen, die möglich sind (selbst wenn sie für Erdlinge keinen praktischen Wert besitzen).
       Zu ihrer großen Freude fanden sie bald ohne nennenswerte Schwierigkeiten eine überraschend einfache Lösung, die allen ihren strengen Bedingungen genügte. Dabei handelte es sich nicht um eine typische SchwarzeLoch-Lösung, so daß sie sich um all die Probleme nicht zu kümmern brauchten, die damit zu tun haben, daß bedauernswerte Raumreisende von einem kollabierten Stern zerrissen werden. Ihre Lösung tauften sie »passierbares Wurmloch«, um es von all den anderen Wurmlochlösungen zu unterscheiden, die Raumschiffe nicht befahren können. So begeistert waren sie von ihrer Lösung, daß sie sogleich einen Brief an Sagan aufsetzten, der daraufhin einige ihrer Überlegungen in seinen Roman aufnahm. Tatsächlich waren sie von der Einfachheit ihrer Lösung so überrascht, daß sie zu der Überzeugung gelangten, schon ein Studienanfänger müsse ihre Lösung verstehen können. Im Herbst 1985 gab Thome bei der Abschlußprüfung eines Seminars über die allgemeine Relativitätstheorie den Studenten die Wurmlochlösung, ohne ihnen mitzuteilen, worum es sich handelte, und forderte sie auf, ihre physikalischen Eigenschaften abzuleiten. (Die meisten Studenten lieferten detaillierte mathematische Analysen der Lösung, erkannten aber nicht, daß sie eine Lösung vor sich hatten, die Zeitreisen erlaubt.) Bei etwas mehr Aufmerksamkeit hätten die Studenten in dieser AbSchlußprüfung einige ziemlich erstaunliche Eigenschaften des Wurmloches ableiten können. Unter anderem hätten sie festgestellt, daß eine Reise durch dieses passierbare Wurmloch genauso bequem wäre wie eine Reise in einem Flugzeug. Die maximalen Gravitationskräfte, die die Reisenden zu ertragen hätten, würden ein g nicht überschreiten. Mit anderen Worten, ihr scheinbares Gewicht wäre nicht größer als ihr Gewicht auf der Erde. Ferner müßten sich die Reisenden keine Sorgen machen, daß sich der Eingang des Wurmloches während ihrer Reise schließen könnte, denn Thornes Wurmloch ist ständig offen. Statt Millionen oder Milliarden Jahre zu dauern, wäre die Reise durch das passierbare Wurmloch in einem erträglichen Zeitmaß zu absolvieren. Wie Morris und Thorne schreiben, wäre »die Reise durchaus bequem und würde insgesamt nur

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