Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
sehr wahrscheinlichen Kandidaten für den Kometen oder Asteroiden gefunden, der das Dinosauriersterben verursacht habe. Seit langem wußte man, daß es im mexikanischen Staat Yucatan in der Nähe des Dorfes Chicxulub Puerto einen großen Meteoritenkrater mit einem Durchmesser von 180 Kilometern gibt. 1981 teilten Geophysiker der staatlichen mexikanischen Erdölgesellschaft Pemex Geologen mit, sie hätten an diesem Ort gravitationelle und magnetische Anomalien von kreisförmiger Gestalt registriert. Doch erst als Alvarez’ Theorie bekannt wurde, begannen Geologen, die Überreste des katastrophalen Aufpralls genauer zu untersuchen. Radioaktive Datierungsmethoden auf der Grundlage von Argon 39 haben erbracht, daß der Yucatan-Krater ein Alter von 64,98 ± 0,05 Millionen Jahren besitzt. Und noch beeindruckender: Man hat gezeigt, daß Mexiko, Haiti und sogar Florida von kleinen glassartigen Trümmerteilchen bedeckt sind, sogenannten Tektiten – wahrscheinlich Silikate, die durch den Aufschlag dieses großen Asteroiden und Kometen zu ihrer glasartigen Konsistenz verschmolzen. Diese Tektiten findet man in Sedimentsschichten, die zwischen dem Tertiär und der Kreidezeit angelegt wurden. Untersuchungen von fünf verschiedenen Tektitenproben ergaben ein Durchschnittsalter von 65,07 ± 0,10 Millionen Jahren. Angesichts der Genauigkeit dieser unabhängigen Messungen verfügen die Geologen jetzt über »knallharte« Beweise dafür, welcher Asteroid oder Komet für das Dinosauriersterben verantwortlich war.
Doch zu den erstaunlichen Merkmalen des Lebens auf der Erde gehört, daß das Ende der Dinosaurier nur eines von etlichen genau dokumentierten Massensterben ist. Und es gab noch schlimmere Artensterben als jenes, das vor 65 Millionen Jahren in der Kreidezeit endete. Beispielsweise rottete das Massensterben, das vor 250 Millionen Jahren im Perm endete, 96 Prozent aller Pflanzenund Tierarten aus. So fanden während dieser Zeit die Trilobiten, die als eine der verbreitetsten Lebensformen die Meere beherrschten, ein ebenso geheimnisvolles wie plötzliches Ende. Insgesamt hat es fünf solcher Massensterben unter Tieren und Pflanzen gegeben. Wenn man auch die Artensterben einbezieht, die weniger gut dokumentiert sind, zeichnet sich ein deutliches Muster ab: Etwa alle 26 Millionen Jahre kommt es zu einer solchen massenhaften Artenvernichtung. Wie die Paläontologen David Raup und John Sepkoski gezeigt haben, macht eine Kurve, die die Zahl bekannter Arten auf der Erde zu einer bestimmten Zeit darstellt, mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerks alle 26 Millionen Jahre einen scharfen Knick nach unten. Das läßt sich für zehn Zyklen (mit Ausnahme zweier Zyklen) über einen Zeitraum von 260 Millionen Jahren zeigen.
In einem dieser Zyklen, am Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren, starben die meisten Dinosaurier. In einem anderen, am Ende des Eozäns vor 35 Millionen Jahren, starben viele Arten der Landsäugetiere aus. Aber die entscheidende Frage lautet: Welches Phänomen hat um Himmels willen einen Zeitzyklus von 26 Millionen Jahren? Auch eine genaue Durchsicht der einschlägigen biologischen, geologischen und selbst astronomischen Daten ergibt nichts, was auf einen solchen Zyklus schließen läßt.
Nach einer Theorie von Richard Muller aus Berkeley gehört unsere Sonne zu einem Doppelsternsystem, in dem unser Schwesterstern (Nemesis oder der tote Stern genannt) für das periodische Massensterben auf der Erde verantwortlich ist. Dem liegt die Annahme zugrunde, daß dieser massereiche, unsichtbare Partner unsere Sonne alle 26 Millionen Jahre umkreist. Wenn er die Oort-Wolke durchquert (eine Kometenwolke, die angeblich jenseits der Bahn des Pluto liegt), zieht er einen höchst unerwünschten Schweif von Kometen hinter sich her, von denen einige auf die Erde treffen. Dadurch werden so viele Trümmerund Staubteilchen aufgewirbelt, daß das Sonnenlicht die Erde nicht mehr erreichen kann.
Experimentelle Anhaltspunkte für diese ungewöhnliche Theorie liefert der Umstand, daß die geologischen Schichten, die dem Ende jedes Sterbezyklus entsprechen, ungewöhnlich große Mengen des Elementes Iridium enthalten. Da das natürliche Vorkommen von Iridium vor allem auf Meteore außerirdischen Ursprungs beschränkt ist, stammen diese Iridiumspuren möglicherweise aus den Überresten der Kometen, die Nemesis auf die Erde gesandt hat. Gegenwärtig liegen wir genau zwischen zwei solchen Sterbezyklen, das heißt, Nemesis
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