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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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mich durch die Vorwehen verunsichert fühle. Wir backen Käsekuchen mit Mandarinen, um uns die Zeit zu vertreiben, und ich mache Kaffee. Es klingelt. Jannis kommt, und wir setzen uns ins Wohnzimmer. Da spüre ich auf einmal Wasser zwischen den Beinen, meine Fruchtblase ist geplatzt …«
    »Annabel und Jannis sind also da und stehen Ihnen zur Seite. Sie sehen die beiden vor sich und können sich erinnern, was gesprochen wurde.«
    »Ich wollte unbedingt eine Hausgeburt, aber sie wollen das Risiko nicht eingehen.«
    »Aber die Art der Geburt ist doch zunächst Ihre Entscheidung, so lange medizinisch nichts dagegenspricht und etwas auf ein Risiko hindeutet?«
    »Was ich sage, zählt nicht. Meine Schmerzen sind viel zu groß, als dass ich mich durchsetzen könnte. Sie wollen nicht, dass ich mich hinlege, und bringen mich in ihrem Kombi zu Evelyn. Die Fahrt ist schrecklich, bei jeder Bodenwelle habe ich unerträgliche Schmerzen. Die Wehen werden immer stärker und kommen in kürzeren Abständen.«
    »Sie werden die Schmerzen nicht noch einmal durchleben müssen, auch wenn sich das Geschehen ganz real und nah anfühlt. Es ist nur ein Film, der im hintersten Fernseher abläuft. Sehen Sie sich die Bilder an.«
    »Ich bin wieder in Evelyns Praxis, in einem weiß gefliesten Raum mit einem gynäkologischen Stuhl. Ich befinde mich auf einer Liege, und Evelyn sagt, dass wir das Kind sofort holen müssen, weil es nicht vorangeht und das Kind schon im Geburtskanal feststeckt. Ich schreie, weil ich keinen Kaiserschnitt will.«
    »Warum wehren Sie sich? Was war der Grund dafür? Haben Sie Angst vor dem Eingriff?«
    »Nein, Angst eigentlich nicht. Ich weiß, Evelyn ist dafür ausgebildet, auch wenn sie jetzt überwiegend in der Reproduktionsmedizin arbeitet, und die Voraussetzungen wären da, weil es einen kleinen OP -Raum gibt, in dem halbwegs sterile Bedingungen herrschen. Ich will natürlich, dass mein Baby gesund auf die Welt kommt und es ihm gut geht …«
    »Lassen Sie Ihre Tränen zu, das Bild im Fernseher darf verschwimmen, aber lassen Sie den Film weiterlaufen. Was geschieht als Nächstes?«
    »Evelyn kommt mit einer Spritze und sagt, dass ich nun gleich eine Narkose bekommen würde, damit sie den Kaiserschnitt einleiten könne. Aber ich will das nicht! Jannis und Annabel halten mich fest, während Doktor Brunner auf mich einredet.«
    »Doktor Brunner ist auch da? Was sagt er zu Ihnen?«
    »Dass ich mich entspannen soll und dass ich gleich schlafen werde. Ich winde mich, bin aber zu schwach, um etwas ausrichten zu können.«
    »Das müssen Sie im Moment auch nicht mehr. Es ist nur ein Film. Lassen Sie die Spritze zu, und Ihr Körper schläft vom Hals an abwärts ein, ganz tief und fest, und nun entfernen Sie sich langsam aus dieser Person, Sie schlüpfen in die Rolle des Beobachters und schauen von oben auf die Liege herab. Suchen Sie sich eine Position, die geeignet ist, alles genau zu beobachten.«
    »Evelyn entscheidet sich unvermittelt, dass wir es doch noch einmal auf natürlichem Weg versuchen. Sie ist sehr nervös und befiehlt Annabel, sich mit ihrem ganzen Gewicht auf meinen Oberbauch zu legen und das Baby mit ihrem Unterarm nach unten zu schieben. Ich bin kaum mehr bei Sinnen, spüre nur den wahnsinnigen Druck von Annabels Gewicht auf mir. Ich höre, wie sie mich anfeuern, und ich bringe noch einmal alle Kraft auf zu pressen. Nach weiteren drei Wehen kann Evelyn das Baby aus mir herausziehen … Mein Baby ist auf der Welt, mein Jonas! Er schreit, er ist da! Aber bevor ich ihn halten kann, nimmt Annabel ihn mir weg. Auf meine Bitte hin schüttelt sie mit einer bedauernden Geste den Kopf. Sie wickelt Jonas in ein Handtuch und geht mit ihm hinaus.«
    »Konzentrieren Sie sich weiter auf den Film.«
    »Ich … ich versuche es, aber die Bilder wackeln, haben Aussetzer … Jetzt wird alles unscharf, ich sehe nichts mehr. Warum sehe ich nichts mehr? Der Bildschirm ist schwarz! Aber ich muss doch wissen, wo Annabel mit Jonas hingeht!«
    »Warum ist das so wichtig? Ihr Baby ist doch tot.«
    »Nein … nein, Jonas ist nicht tot. Mein Baby lebt. Ich weiß es – JONAS LEB T ! «
    Für einen Moment war es still im Turmzimmer.
    Inka hörte nur ihren eigenen schnellen Atem und dann Doktor Brinkhus’ Stimme: »Sie haben das Stichwort genannt. Jonas lebt . Sie sind angekommen. Sie werden nun bald Ihre seelische Ruhe wiederfinden, weil sie diese Inka in sich getötet haben, die Ihnen die ganze Zeit glauben gemacht hat, Ihr Sohn

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