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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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Diktiergerät, bis er mit dem letzten Kirchturmglockenschlag den nächsten Patienten hereinbat.
    Inka schaute sich die gerahmten Fotografien an den Wänden an, deren Beschriftungen sie auswendig konnte. Pfälzer Felsenland-Bick-Klinik, erbaut im Jahr 1956 , die erste Psychosomatische Klinik für Hypnosebehandlung . Daneben das Porträt des gealterten und freundlich lächelnden Milton H. Erickson , dessen wilde Augenbrauen an der vorgewölbten Stirn die Entschlossenheit zu demonstrieren schienen, mit der er die Hypnosetherapie entwickelt und in den Fünfzigerjahren bekannt gemacht hatte. Und schließlich, neben einer aktuellen Fotografie der Killesberg-Klinik , in der sie sich gerade befand, noch ein Bild aus den Neunzigerjahren, auf dem die Fassade noch nicht in diesem frischen Gelbton von heute leuchtete und die Bäume im Park noch niedriger gewesen waren. Knapp zwanzig Jahre lagen zwischen den Fotos, unzählige Patientenschicksale, aber auch das Unglück des Klinikgründers Doktor Brunner. Wie kam es, dass sein Name in der Legende des ersten Fotos fehlte, fragte sich Inka und trat noch näher heran. Nein, er fehlte nicht, stellte Inka fest: Sein Name war sorgfältig mit einem weißen Streifen überklebt worden.
    Die Kirchenglocken schlugen viermal. Zehn Sekunden später – da konnte Inka stets mitzählen – hörte sie, wie Doktor Brinkhus das gekippte Fenster schloss und die Jalousien sich mit einem Summgeräusch schlossen. Jetzt noch fünf Sekunden, dann würde sich die Tür öffnen und Doktor Brinkhus seinen nächsten Patienten hereinrufen.
    Eins, zwei, drei, vier, fünf …
    »Frau Mayer, kommen Sie bitte herein.«
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte Doktor Brinkhus, als sie ihm im Ledersessel gegenübersaß. Er schien heute mehr mit der Hitze zu kämpfen zu haben als sie, denn seine gewellten Haare klebten im Nacken, und seine Stirn glänzte unübersehbar.
    Inka lenkte ihren Blick auf die leuchtende Salzkristalllampe auf dem Tischchen zwischen ihnen, wo auch wie immer die beiden Wassergläser standen. Die Frage nach ihrem Zustand tat ihr gut, weil sie wusste, sie könnte Doktor Brinkhus alles anvertrauen, und doch fiel es ihr schwer, ihm eine ehrliche Antwort zu geben und über das zu sprechen, was sie so belastete.
    »Mir geht es nicht besonders gut. Seit zwei Tagen leide ich unter Schlafstörungen und Angstzuständen.«
    Doktor Brinkhus führte die Fingerspitzen über seinem Bauch zusammen, wo das dunkle Hemd leicht spannte. »Können Sie ein bestimmtes Ereignis als Auslöser benennen?«
    »Mir ist vorgestern etwas zugestoßen, womit ich nicht klarkomme. Ich bin in Gefahr.« Allein dieser letzte Satz verursachte ihr Panik. Doch sie hatte ihn ausgesprochen und damit beschlossen, sich einer kompetenten Person anzuvertrauen.
    »Fühlen Sie sich verfolgt?«
    »Das nicht, nein. Ich bin nicht paranoid. Aber ich … wie soll ich das sagen … ich wurde angegriffen und bedroht. Und zwar von einer Frau. Ich muss an meinem Verstand zweifeln, weil ich glaube, dass es … Annabel Brunner war!«
    »Meine Schwägerin?« Sie sah keinerlei Zweifel in seiner Miene, er hatte die Frage lediglich gestellt, um sich zu vergewissern.
    »Halten Sie das für möglich?«, fragte Inka. »Immerhin sitzt sie in U-Haft. Andererseits hat meine Freundin Rebecca die Person auch gesehen, allerdings nur von Weitem. Ich habe jedoch Annabels Tattoo erkannt. Vielleicht war es aber eine Nachahmung, ein Trick, um mich auf die falsche Fährte zu bringen. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich denken soll. Meine Ängste foltern mich geradezu. Ich habe das Gefühl, bei vollem Verstand wahnsinnig zu werden!«
    Doktor Brinkhus stand auf und bat sie mit einer Geste, es ihm gleichzutun. »Kommen Sie noch einen Schritt näher. So ist es gut. Stellen Sie Ihre Füße dicht nebeneinander, und dann sehen Sie mich an. Wenn Sie damit einverstanden sind, lernen Sie heute eine Form der Hypnose kennen, mit der Sie binnen Sekunden in eine tiefe Trance gelangen. Es ermöglicht mir, Sie aus solchen Angstsituationen schnell in einen angenehmen Bewusstseinszustand zu überführen, damit wir an Ihrem tief liegenden Trauma arbeiten können. Bei der Schnellhypnose werden Sie jetzt gleich nach hinten fallen, und ich fange Sie auf. Vertrauen Sie mir. Wenn Sie bereit sind, dann signalisieren Sie mir Ihr Einverständnis.«
    Inka musste ein wenig Mut sammeln, aber dann nickte sie.
    Doktor Brinkhus stellte sich leicht schräg versetzt zu ihr und umfasste mit einer Hand ihren

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