Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
Vom Netzwerk:
und dann sind Sie hellwach, fühlen sich erfrischt und quicklebendig. Eins. Zwei. Drei … Wie geht es Ihnen, Frau Mayer?«
    Inka blinzelte. »Gut. Ich fühle mich gut.«
    »Wie war die Anwendung dieser Schnellhypnose für Sie? War der Übergang in die Trance angenehm?«
    »Ja. Ich hatte zunächst so ein Kribbeln in den Beinen, dann habe ich meine Beine gar nicht mehr gespürt und mich einfach fallen lassen.«
    »Das ist gut so. Sehr gut. Setzen Sie sich doch bitte wieder in den Sessel. Sitzen Sie bequem?«
    »Ja, danke.« Inka war ausgesprochen dankbar, wieder sitzen zu dürfen. Sie nahm mehrere Schlucke aus ihrem Wasserglas. In ihrem Kopf drehte sich ein Strudel an Informationen, von dem ihr ganz schwindlig wurde, und sie versuchte, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen.
    »Weshalb habe ich geglaubt, dass es diese Babyparty gab? Wie kann ich mich an etwas erinnern, was nie stattgefunden hat?«
    Doktor Brinkhus griff ebenfalls zu seinem Wasserglas. »Offenbar haben Sie mir in der letzten Therapiesitzung lediglich davon berichtet, wie Sie sich die Party vorgestellt hätten. Ein Trick des Gehirns, weshalb es unter Hypnose zu frei erfundenen sogenannten Konfabulationen kommen kann, um Gedächtnislücken zu kaschieren oder um unangenehme Tatsachen zu verdrängen. Deshalb sahen Sie auch zuerst einen blauen Müllsack und nicht das dunkelblaue Handtuch, mit dem Annabel Ihr Baby erstickt hat. Verständlicherweise wollten Sie weder wahrhaben, dass Ihr Ehemann in Ihrer schmerzlichsten Stunde, als Jonas starb, nicht an Ihrer Seite war, noch dass ihre beste Freundin Ihr Baby eigenhändig umgebracht hat.«
    Inka schossen Tränen in die Augen, die auch ihr Gehirn zu fluten schienen. »Warum …«, brachte sie mühsam hervor. »Warum hat meine … vermeintlich beste Freundin mein Baby umgebracht? Warum? Wie … wie konnte Anna bel so was tun?« Inka glaubte, den Schmerz in ihrem Körper nicht mehr aushalten zu können. Geschüttelt von einem Weinkrampf krümmte sie sich zusammen und schlug die Hände vors Gesicht. Sie wollte nichts mehr sehen und nichts mehr hören von dieser unvorstellbar grausamen Welt. Am liebsten würde sie nie wieder etwas spüren wollen, nur weit, weit weg sein. Im Himmel, bei ihrem Sohn.
    »Frau Mayer, hören Sie mich? Heben Sie bitte den Kopf und schauen Sie mich an. Bitte, schauen Sie mich an. So ist es gut.«
    Durch einen Schleier erkannte sie, dass Doktor Brinkhus vor ihr kniete und seine Hand erhoben hatte. » Schla f ! So ist es gut. Schla f ! Tief, tief, tie f ! Sie sind wieder in der tiefen Entspannung. Noch tiefer, tiefer, tiefer . Sie fühlen sich wohl in diesem kurzen Schlaf, und wenn Sie wieder wach werden, können Sie sich an nichts mehr erinnern, was während dieser Sitzung gesprochen wurde. Es wird Ihnen sehr schwerfallen, sich zu erinnern, sehr schwer, und Sie wollen sich auch gar nicht mehr erinnern. Nur das angenehme Entspannungsgefühl bleibt und das Wissen, dass Sie wieder zu mir kommen können, um sich tief in die Entspannung fallen zu lassen. Wenn Sie den Therapieraum verlassen, fühlen Sie sich wohl und haben den Wunsch, in der Sonne einen Eisbecher zu genießen. Vielleicht Straccia tella und Schokolade. Eins. Zwei. Drei … Wie geht es Ihnen, Frau Mayer?«
    Inka blinzelte. »Gut.«
    Doktor Brinkhus saß ihr im Sessel gegenüber und führte die Hände an den Fingerspitzen zusammen. »Wie haben Sie die Therapiesitzung heute empfunden?«
    »Als angenehm. Ich kann mich aber gar nicht so richtig an das erinnern, was heute gesprochen wurde, aber ich glau be, das ist auch nicht so wichtig. Wie schwer ist es eigentlich, diese Schnellhypnose zu erlernen? Kann das jeder?«
    »Es braucht schon eine gewisse Begabung dafür, aber grundsätzlich ist die Technik der Schnellhypnose für jedermann, der genügend Souveränität ausstrahlt, in ein paar Tagen erlernbar.«
    »Ich habe in einem Buch gelesen, dass man einen Überraschungseffekt erzielen muss, eine Kleinigkeit tun, die ein Ritual durchbricht. Beispielsweise, wenn ich meinem Gegenüber die Hand gebe und dann unvermittelt mit einem kräftigen Ruck nach unten ziehe.«
    »Das ist richtig. Diese Sekunden der Irritation bedeuten die Chance, ins Unterbewusstsein Ihres Gegenübers zu dringen. Es gibt genügend Bücher und DVD s dazu auf dem Markt. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, sonst wären wir nur noch von Menschen umgeben, die ihre Bankberater hypnotisieren.«
    Inka lächelte. »Keine Sorge, das habe ich nicht vor. Vielen Dank für

Weitere Kostenlose Bücher