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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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davon?«
    »Gewissheit darüber, ob Annabel wirklich in der Lage ist, einen Menschen zu töten, den sie von Herzen liebte.«
    »Dann warte bis zur Aufbahrung bei der Beerdigung. Die Staatsanwaltschaft wird die Leiche bald freigeben, auch wenn die Mordsache noch nicht geklärt ist. Den Obduktionsbericht haben wir ja.«
    »Jannis soll nach Griechenland überführt und dort beerdigt werden. Seine Eltern sagen, er solle in ihrer Heimat seine letzte Ruhe finden.«
    »Und du findest keine Ruhe, bis du Jannis nicht selbst gesehen hast – ich kenne dich. Okay, ich frage den Rechtsmediziner, ob du Jannis’ Leiche sehen darfst. Bernd Hagedorn ist ein guter Kumpel von mir. Der findet als Leichenfledderer auch keine Frau, drum gehen wir in letzter Zeit öfters zusammen was trinken. Weißt du was, ich ruf ihn gleich mal an.«
    Kaum hatte Andi zu telefonieren begonnen, klingelte ihr Handy. Peter . Ausgerechnet jetzt. Sie stellte sich ein paar Meter von Andi weg.
    »Hallo, Schatz«, sagte Peter. »Alles okay? Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich nachher noch mal in die Olga straße zu Nachuntersuchungen fahren muss. Ich will da ein paar Dinge bei Dunkelheit nachvollziehen. Es kann also später werden.«
    Am liebsten hätte sie ihn mit der Frage konfrontiert, wann er in der Mordnacht tatsächlich alarmiert worden war, aber das wollte sie nicht mit Andi im Rücken klären, sondern in einem Gespräch unter vier Augen. Stattdessen fragte sie: »Du fährst zum Tatort?«
    »Warte bitte zu Hause auf mich«, sagte Peter, der sofort ahnte, worauf sie hinauswollte. »Und bleib dort. Wenn irgendetwas ist, dann ruf mich sofort an. Verstehst du? Wo bist du gerade?«
    »Ich …« Sie zögerte kurz, aber er würde die Wahrheit ohnehin erfahren. »Ich stehe vor dem Gefängnis. Mit Andi.«
    Es blieb still in der Leitung – so lange, dass sie schon glaubte, die Verbindung sei unterbrochen worden.
    »Bist du noch da?«, fragte sie.
    »Kompliment«, sagte Peter unvermittelt. »Ich gebe mir alle Mühe, und du grätschst mir von hinten in die Beine.«
    »Es ist alles in Ordnung! Andi will dich als Partner behalten, er sieht keine Befangenheit. Außerdem hast du nichts dagegen gehabt, dass ich Annabel besuchen will.«
    »Mein Fehler. Ich hätte damit rechnen sollen, dass du an einen milden Haftrichter gerätst, der auch dir als Freundin einen Besuch genehmigt. Aber die Chance habe ich als zu gering eingeschätzt. Außerdem dachte ich, dass du mir im Falle des Falles Bescheid gibst.«
    »Entschuldige. Ich dachte nicht, dass ich ausgerechnet mit deinem engsten Kollegen zusammentreffe.«
    Die ersten Regentropfen fielen auf ihre nackten Arme.
    »Okay, lassen wir es gut sein. Ich werde mit Andi später reden. Kann sein, wenn er auf die Dienststelle zurückkommt, dass ich dann schon am Tatort bin. Sag ihm das. Ich melde mich bei ihm, wenn ich Unterstützung brauche. Und du, pass gut auf dich auf. Bis heute Abend!«
    »Dein Mann findet auch keinen Feierabend«, sagte Andi, als Inka ihm Peters Worte ausrichtete. »Aber ich verstehe ihn.«
    »Was sagt der Rechtsmediziner? Kann ich hingehen?«
    Andi atmete tief aus und schaute dem Rauch hinterher. »Er meinte, dass sein Institut keine Pilgerstätte ist, aber für mich und zwei Bier nach Feierabend drückt er gerne ein Auge zu, wenn es dir denn so wichtig isch.«
    Inka strahlte ihn an.
    »Du sollst morgen in die Rechtsmedizin nach Tübingen kommen, am besten kurz vor Dienstschluss gegen 17 Uhr, dann hat er etwas Zeit für dich. Sag Bernd Hagedorn nur bloß nicht, dass du Journalistin bist. Das ist ein rein privater Ausflug, verstanden? Und jetzt beeil dich, damit du noch vor dem großen Regen heimkommscht!«
    »Geht klar, Andi. Ich danke dir von Herzen!«
    Er warf seine halb gerauchte Zigarette auf den Boden und grinste sie verschwörerisch an.
    ✴
    Nach dem Gewitter hatte sich die Luft zum Abend hin abgekühlt. Inka hatte die Terrassentür verriegelt, die Fenster verschlossen. Sie lag reglos auf der Couch und horchte auf das Brummen des Kühlschranks und das leise Plätschern des Aquariums. Dann machte sie langsam die Augen auf und blinzelte in das fahle Wohnzimmerlicht. Als mit einem blitzartigen Aufflackern die Beleuchtung für die Fische anging, zuckte Inka zusammen. Dann atmete sie wieder aus. Nichts Ungewöhnliches, die Zeitschaltuhr versah pünktlich um 20.30 Uhr ihren Dienst.
    Inka nahm das aufgeklappte Hypnose-Buch von ihrer Brust. Das regelmäßige Umblättern der Seiten, das Festhalten an

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