Hypnose
suchen?«, fragte er irritiert. »Sie steht doch vor dir! Das Spiel ist aus, Inka. Dein Körper gehört jetzt mir. Mir ganz allein. Du sollst kein Baby haben.« Wieder presste er ihr das Tuch aufs Gesicht, so fest, dass sie glaubte, er würde ihr die Nase brechen.
Inka riss die Augen auf und fixierte ihren Peiniger. Sie durfte nicht einschlafen. Wer war das? Sie kannte ihn, sehr gut sogar. Ihr Gehirn aber weigerte sich, ihr einen Namen zu liefern. Ihre Gedanken drehten sich wie in einem Strudel. Nicht wieder einschlafen . Diese Entspannung, diese Leichtigkeit war so angenehm. So … angenehm …
Inka schmeckte einen ledernen Knebel im Mund. Sie wollte sich aufrichten und wurde abrupt auf dem Boden zurückgehalten. Nicht von Händen, sondern von einem Seil. Es war in zwei Strängen über ihren Oberkörper und die Ellenbeuge gespannt, sodass sie zwar Unterarme und Finger noch bewegen, aber nichts mehr damit ausrichten konnte. Gleiches galt für ihre Beine. Der Mann hatte sie auf die Bahre gefesselt!
Mit Schrecken nahm sie wahr, dass ihre Jeans samt Schlüpfer bis unter den Po gezogen waren, oben herum trug sie noch ihr Oberteil, das hatte er lediglich ein Stück bis zu ihrem Bauchnabel hochgeschoben. Ihr Unterbauch war bis zu ihrer Scham entblößt. Ein frei gelegtes Operationsfeld , kam es ihr in den Sinn. Ihr Puls raste, sie wusste, gleich würde sie wehrlos hinnehmen müssen, was immer er mit ihr vorhatte. Von Panik ergriffen, versuchte Inka krampfhaft, sich aufzurichten. Sie schwitzte. Ihre Übelkeit wurde durch die Äthernachwirkung noch verstärkt. Wenn sie sich jetzt übergeben musste, dann würde sie mit dem Knebel im Mund auf dem Rücken liegend ersticken.
Konzentrier dich , befahl sie sich. Das lenkt von der Übelkeit ab. Wer zum Teufel war das? Wer wusste, dass sie hier war? Andi und Professor Hagedorn. Beide waren kleiner als dieser Mann hier. Die durchtrainierte Gestalt, die dunklen Haare unter der Haube, diese Augen … Inka, re i ß dich zusammen, du musst ihn erkennen , befahl sie sich. Bleib wach! Denk nach! Du musst versuchen, ihm eine Verletzung zuzufügen . Dann lässt er von dir ab und ist zudem gekennzeichnet. Denn er kommt bestimmt aus deinem Umfeld, und du wirst ihn durch die Wunde wiedererkennen …
Inka bäumte sich auf. Keine Chance.
Wie sollte sie ihm bloß mit gefesselten Händen das Skalpell entreißen?
Der Mann mit dem Mundschutz beugte sich über sie und setzte knapp über ihrer Schamhaargrenze zum Schnitt an. Nein, das durfte nicht sein! Todesangst überkam sie, und sie musste würgen. Er bemerkte es und ließ von ihr ab, befreite sie mit einem schnellen Griff von dem Knebel in ihrem Mund und drehte ihr den Kopf zur Seite. Sie spürte etwas Kaltes an ihrer Wange und übergab sich.
Wie aufmerksam , dachte sie, er hat mir sogar eine Nierenschale hingelegt. Auch wenn sie sich unter Magenkrämpfen wand, es war die pure Erleichterung, diese Übelkeit loszuwerden.
Wo war er? Er musste irgendwo hinter ihr stehen. Kaum kam sie wieder zu Atem, riss er ihr den Kopf an den Haaren herum. Bitte nicht wieder dieser Knebel , flehte sie innerlich. Sie biss die Zähne zusammen und presste die Lippen aufeinander. Ein Rinnsal aus säuerlich riechendem Speichel lief über ihre Wange. Wenn sie jetzt schrie, würde er ihr blitzschnell den Knebel wieder in den Mund stecken. Und wenn sie ihn erst einmal im Mund hatte, konnte sie nicht mehr um Hilfe schreien …
Doch er ließ ihr keine Wahl. Er drückte ihr das Lederstück an die Lippen und legte den Spann seiner gespreizten Finger über ihre Nasenflügel, sodass sie keine Luft mehr bekam. Gleichzeitig bohrte er mit Daumen und Zeigefinger in ihre Kaumuskulatur. Ein heißer Schmerz schoss ihr bis ins Gehirn, und ihr Mund öffnete sich wie von selbst. Der Knebel saß.
Er beugte sich wieder über sie, und wie in Zeitlupe musste sie mit weit aufgerissenen Augen zusehen, wie sich die kleine Metallklinge erneut ihrem Bauch näherte. Sein Blick war auf ihre Scham fixiert, seine Wangen zuckten hinter dem Mundschutz und schoben sich zu einem Grinsen auseinander. Zu einem breiten, widerlichen Grinsen.
Er will nicht, dass ich an meinem Erbrochenen ersticke, dachte Inka, damit ich bei vollem Bewusstsein miterlebe, wie er mir die Gebärmutter entfernen wird . Denn das beabsichtigt er wohl …Sein Blick war irr, wie in einem Drogenrausch, als er zum Schnitt ansetzte.
Die Panik um ihr Leben setzte genug Kraft in Inka frei, um ihren Unterarm trotz der hinderlichen
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