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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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mich sogar darauf angesprochen, ob zwischen uns alles in Ordnung ist, weil du dich so zurückziehen würdest. Er würde gerne mal wieder ein Bier mit dir trinken gehen.«
    Peter ließ ihre Hand los. »Dann soll er stattdessen mal seine Puderquaste schwingen und drüber nachdenken, welche Spuren das letzte halbe Jahr bei mir hinterlassen hat und dass ich vielleicht deshalb gerade nicht in Bierlaune bin.«
    »Das habe ich ihm auch gesagt. Aber er meinte, das ginge schon viel länger so … Peter, rede doch mit mir.«
    »Sind wir hier beim Verhör?«
    »Nein, aber …«
    »Dann lass es gut sein, Inka. Und kommen wir zum eigentlichen Thema zurück, ja?«, fragte er und kniete sich vor sie. Mit kleinen kreisenden Bewegungen suchten seine Finger den Weg an ihren Oberschenkeln entlang unter ihr Nachthemd.
    Inka schaute über Peters Kopf hinweg zum Milchglasfenster, wo auf der Fensterbank Efeu rankte. Zwischen dem Grün waren ein paar vertrocknete Blätter, die man abzupfen müsste. Inka versuchte, sich auf Peters Berührungen zu konzentrieren.
    Zentimeter für Zentimeter tasteten sich seine Finger voran und schoben den Saum ihres Nachthemdes nach oben. Peter stöhnte wohlig auf, weil sie keine Unterwäsche trug.
    Inka presste die Beine zusammen und ließ Peter nicht dazwischen.
    »Warum sperrst du dich?«, hauchte er ihr ins Ohr. »Lass dich fallen, lass uns für einen Moment in eine schöne andere Welt eintauchen.«
    Nein, sie konnte jetzt einfach nicht. Ihre Gedanken waren übermächtig. »Peter …« Sie drückte ihn leicht von sich weg und sah ihm in die Augen. »Evelyn sagt, dass ich in der Psychiatrie war, nachdem Jonas tot auf die Welt gekommen ist. Stimmt das?«
    Peter stoppte seine Liebkosungen. »Bekommst du deinen Kopf denn gar nicht frei?« Resigniert ließ er sich auf seine Fersen sinken. »Ja, das stimmt. Ein paar Tage lang warst du dort. Kannst du dich daran nicht mehr erinnern?«
    Inka schüttelte den Kopf. »Ich weiß so vieles nicht mehr. Wahrscheinlich ist das so eine Art Schutzmechanismus. Ich bin aber nicht komplett verrückt!« Ihr stiegen die Tränen in die Augen. »Peter, ich muss dir etwas sagen. Ich habe bisher meinen Mund gehalten, weil ich nicht wollte, dass du dir nach der Warnung von Doktor Brunner noch mehr Sorgen um mich machst. Ich dachte, ich komme selber darauf, wer da ein böses Spiel mit mir spielt, ohne dich mit hineinzuziehen, aber ich merke, dass ich alleine nicht mehr mit den Bedrohungen klarkomme … Erschrick jetzt bitte nicht zu sehr, aber die Erinnerungskiste in unserem Garten wurde ausgegraben und geplündert und … und Jonas’ Teddy saß im Schuppen und hatte ein Messer in der Brust stecken. Und das war ganz real! Rebecca war dabei.«
    »Was redest du da? Die Kiste geplündert? Ein Messer im Teddy?«
    »Komm, ich zeige es dir!« Sie nahm Peter an der Hand und zog ihn, leicht bekleidet wie sie war, die Treppen hinunter und hinaus in den Garten. Obwohl es bereits warm war, fröstelte Inka, als sie barfuß zu der schattigen Stelle im Garten ging, wo die frischen Grasnarben erkennbar waren. Sie bückte sich, hob die Schollen beiseite und legte die Kiste frei.
    »Kann man auf dem Holzdeckel vielleicht irgendwelche Spuren sichern? Fingerabdrücke, oder so?«, fragte sie Peter, der einen Schritt zurückgeblieben war und irritiert den Kopf schüttelte.
    »Bei den Bedingungen aussichtslos. Erde, Feuchtigkeit, grobes Holz – und ich gehe ohnehin davon aus, dass der Täter Handschuhe trug, denn das war mit Sicherheit eine geplante Tat. Und dann tun solche Leute auch alles, damit man ihnen nicht auf die Spur kommt. Aber wer weiß außer uns überhaupt noch von der versteckten Kiste? Hast du mit irgendwem darüber gesprochen?«
    Inka schüttelte vehement den Kopf. »Nein. Und du?«
    Peter kam näher, hob mit zwei Fingern den Deckel der Kiste an und schaute hinein. Über seiner Nasenwurzel entstand eine tiefe Falte.
    Inka sah ihm über die Schulter und konnte es nicht fassen: Es war alles noch da. Strampler, Schnuller, die selbst gestrickten Schühchen, die Spieluhr und das Kettchen mit Jonas’ Namen.
    »Igelchen …« Peter nahm sie kopfschüttelnd in den Arm.
    »Aber Rebecca hat es doch auch gesehen!«
    »Was hat sie gesehen?«
    »Na ja, nicht direkt die Kiste, aber dass jemand im Garten war. Wir hätten den Kerl beinahe auf frischer Tat ertappt, weil er im Schuppen … der Teddy!« Sie sprang auf und hetzte zum Schuppen. »Die Schaufel fehlt immer noch! Und dort oben saß der Teddy

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