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entrang sich ihrer Kehle.
»Nein.« Er erreichte sie gerade noch rechtzeitig, um sie aufzufangen, als sie in seinen Armen zusammenbrach. Er hob sie hoch und musterte ihr bleiches Gesicht mit aufflackernder Panik. Zwar konnte er den regelmäßigen Schlag ihres Herzens hören, aber ihre Haut war blass und feuchtkalt, und sie wollte einfach nicht aufwachen. »Shay, sprich mit mir.«
Styx schloss die schmale Lücke, die zwischen ihnen noch existierte, und stellte sich an Viper Seite. »Sie befindet sich in der Gewalt des Anasso.«
Kalte Furcht umklammerte Vipers Herz. Er hatte gewusst, dass der ältere Vampir über Kräfte verfügte, die über ihrer aller Macht hinausgingen, aber er hatte nicht gewusst, dass er imstande war, andere aus der Ferne körperlich zu berühren.
Viper presste Shay an seine Brust. Ihr langer Zopf fiel über seinen Arm.
»Wie kann ich sie retten?«
»Wir müssen sie zu ihm bringen«, erklärte Styx sanft.
Viper hob den Kopf und funkelte seinen Kameraden mit unsäglichem Zorn an. »Niemals.«
»Nur der Anasso kann sie aus seiner Macht entlassen.«
Viper wach mit ausgefahrenen Fangzähnen zurück. »Du hast mich getäuscht.«
Styx hob die Hände und versuchte möglichst wenig bedrohlich zu wirken. Diese Geste wurde allerdings dadurch verdorben, dass die lange, tödliche Klinge im Fackelschein schimmerte.
407
Obgleich der Vampir natürlich auch ohne das Schwert licht minder gefährlich gewesen wäre.
»Nein, Viper, ich habe dich nicht getäuscht«, protestierte er, und in seinen Augen funkelte eine wilde, nicht zu ergründende Emotion. »Mir war nicht bewusst, dass er noch immer eine solche Kraft besitzt.«
»Wie halte ich ihn auf?«
»Das kannst du nicht.« Styx ließ seinen Blick zu der zarten Frau in Vipers Armen gleiten. Ein bedauernder Zug war auf seinem Gesicht zu erkennen. »Du musst sie zum Anasso bringen.«
»Ich sagte schon, dass ich das nicht tun werde«, erwiderte Viper.
»Du hast keine andere Wähl. Er wird sie töten.«
Vipers Augen verengten sich. »Er kann sie nicht töten. Er benötigt ihr Blut zum Überleben.«
»Sein Verstand ist nicht ... vollkommen stabil.«
Die kalte Furcht wurde noch größer und breitete sich in Vipers ganzem Körper aus. »Er ist dem Wahnsinn verfallen?«
Styx hielt inne. Er hatte beinahe ein Jahrhundert damit verbracht, den langsamen, unaufhörlichen Verfall seines Meisters zu verheimlichen. Das war eine undankbare Aufgabe gewesen, die er mit eiserner Loyalität erledigt hatte.
Nun kämpfte er mit dem inneren Dämon des Zweifels, der ihn quälte.
»Mehr oder weniger«, gestand er schließlich widerstrebend.
Viper senkte den Kopf, bis er sein Gesicht in Shays süßem seidigem Haar vergraben konnte. Er verfluchte das Schicksal, das sie zu dieser Zeit an diesen Ort gebracht hatte.
»Verdammt sollst du sein, Styx. Zur Hölle mit dir.«
408
Damocles beobachtete, wie die beiden Vampire die ohn-mächtige Frau aus dem Tunnel trugen, und trat langsam aus den Schatten. Ein schwaches Lächeln bildete sich auf seiner Lippen.
»Ja, ja. Ich dachte mir doch, dass ich da eine Shalott rö-
che.«
In der beengten Höhle hinter ihm war das Gerassel von Ketten zu hören. Er drehte sich langsam um, um den widerwärtigen Troll anzublicken, der in einer Ecke kauerte.
»Shay?«, fragte Evor, und seine Augen blitzten rot auf.
»Sie ist hier?«
Damocles lachte leise, während er sich seinen Weg durch die Höhle bahnte. »Denkst du, sie sei gekommen, um dich zu retten, süßer Evor? Ich fürchte, sie ist ein wenig zu ohn-mächtig, um viel an dich zu denken. Aber ihre Ankunft verändert meinen Zeitplan.« Er warf einen reumütigen Blick auf das recht schlichte Gewand, das er ausgewählt hatte. »Ich wünschte, ich trüge das goldene. Dieses grüne ist wirklich nicht festlich genug.«
Evor leckte sich über die Lippen. Er war klug genug, um zu wissen, dass das, was bald geschehen würde, nicht gut sein konnte.
Zumindest nicht für ihn.
»Was willst du tun?«
Damocles' Lächeln wurde breiter, als ein herrliches Gefühl der Gerechtigkeit ihn überkam. Bald würde er zusehen, wie sein Feind von seiner, Damocles, Hand vernichtet würde Und noch befriedigender war, dass sein Plan die gesamte Vampirrasse vor Schmerzen aufheulen lassen würde.
Die Ereignisse hatten sich nicht ganz genau so entwickelt wie geplant, doch das Ende würde gleich sein.
Der Anasso würde sterben, und er selbst würde den Frie-409
den erlangen, der sich ihm ungezählte
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