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Titel: i 7f2e7d9c5fffb544 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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zu jagen.
    Die Gebote kamen von Männern und Frauen ohne Gewissen oder Moral. Das Einzige, worüber sie verfugten, war genügend Geld, um ihre perversen Gelüste zu befriedigen.
    Und an der Spitze des Ganzen stand der Besitzer des Auktionshauses, Evor. Er war einer der niederen Trolle, der seinen Lebensunterhalt völlig ungerührt mit dem Elend der anderen verdiente.
    Shay würde Evor eines Tages töten.
    Doch leider nicht heute.
    Genauer gesagt, nicht heute Abend.
    Mit einer lächerlichen Pluderhose und einem winzigen, paillettenbesetzten Top bekleidet, das deutlich mehr ent- als verhüllte, lief sie in der beengten Zelle hinter den Auktionsräumen hin und her. Ihr langes, rabenschwarzes Haar war zu einem Zopf zusammengebunden, der fast bis zu ihrer Hüfte herunterreichte. Auf diese Weise konnte man besser ihre schräg stehenden goldenen Augen, ihre fein geschnittenen Gesichtszüge und die bronzefarbene Haut erkennen, die zeigten, dass sie etwas anderes als ein Mensch war.
    Es war weniger als zwei Monate her, dass sie Sklavin eines Hexenzirkels gewesen war, der eine Katastrophe über alle Dämonen hatte hereinbrechen lassen wollen. Damals hatte sie gedacht, alles andere sei ihrer elenden Existenz vorzuziehen, da sie hilflos hatte zusehen müssen, wie die Hexen ihr böses Werk vorbereiteten.
    6

    Schließlich war es schwierig, die Auslöschung einer ganzen Art an Grausamkeit noch zu überbieten.
    Erst als sie sich wieder in Evors Gewalt befand, begriff sie dass der Tod nicht immer das Schlimmste war, was einem zustoßen konnte.
    Das Grab war wirklich unbedeutend, verglichen mit den was hinter der Tür auf sie wartete.
    Ohne nachzudenken, trat Shay mit dem Fuß aus und ließ den Tisch durch die Luft segeln, sodass er mit erstaunlicher Wucht gegen die Eisenstäbe krachte.
    Hinter ihr ertönte ein schwerer Seufzer, der sie herumwir-beln ließ, um den kleinen Gargylen anzusehen, der sich in der gegenüberliegenden Ecke hinter einem Stuhl versteckte.
    Levet war nicht gerade ein Vorzeigegargyle.
    Er besaß zwar die traditionell grotesken Gesichtszüge, eine dicke graue Haut, Reptilienaugen, Hörner und Pferdefuß.
    Und er verfugte sogar über einen langen Schwanz, den er mit großem Stolz hegte und pflegte. Doch unglücklicherweise war er trotz seines erschreckenden Aussehens kaum neunzig Zentimeter groß. Noch schlimmer war seiner Ansicht nach, dass er ein Paar hauchzarter Flügel hatte, die besser zu einem Naturgeist oder einer Fee gepasst hätten als zu einer tödliche Kreatur der Finsternis.
    Und um die Demütigung noch schlimmer zu machen waren seine Kräfte bestenfalls unberechenbar, und es mangelte ihm in den meisten Fällen an Mut.
    Es war daher nicht weiter verwunderlich, dass er aus der Gargylen-Gilde ausgeschlossen und damit gezwungen worden war, sich allein durchzuboxen. Es hatte geheißen, er blamiere die gesamte Gemeinschaft, und niemand war ein-geschritten und hatte ihn verteidigt, als er von Evor gefangen genommen und versklavt worden war.
    7

    Shay hatte das erbärmliche Wesen unter ihren Schutz gestellt, sobald sie wieder ins Auktionshaus hatte zurückkehren müssen. Nicht nur, weil sie die bedauerliche Neigung hatte, zur Verteidigung aller zu eilen, die schwächer waren als sie selbst, sondern auch, da sie wusste, dass es Evor auf die Nerven ging, wenn man ihm seinen Lieblingsprügelknaben weg-nahm.
    Der Troll mochte vielleicht die Macht über den Fluch besitzen, der sie band, aber wenn er sie nur weit genug trieb, wäre sie willens, ihn zu töten, auch wenn das für ihr eigenes Leben das Ende bedeutete.
    »Cherie, hat dir der Tisch etwas getan, was ich nicht gesehen habe, oder hast du bloß versucht, ihm eine Lektion zu erteilen?«, fragte Levet. Seine Stimme war leise, und er sprach mit französischem Akzent und in singendem Tonfall.
    Das gehörte durchaus nicht zu den Dingen, die seinen Status unter den Gargylen verbessert hätten.
    Shay lächelte schief. »Ich habe mir vorgestellt, es sei Evor.«
    »Seltsam, sie ähneln sich nicht besonders.«
    »Ich habe viel Fantasie.«
    »Ah.« Er zuckte albern mit seiner dichten Augenbraue.
    »Wenn das so ist - ich nehme nicht an, dass du dir vorstellst, ich sei Brad Pitt?«
    Shay warf ihm ein trockenes Lächeln zu. »Ich bin zwar gut, aber nicht so gut, Gargyle.«
    »Wie schade.«
    Ihre kurze Belustigung verblasste. »Nein, schade ist, dass es ein Tisch und nicht Evor war, der hier in Stücke zerbrochen ist.«
    »Eine wunderbare Vorstellung, aber nur ein

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