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Weinglas nahm und es an die Lippen hob.
Nichts wies daraufhin, dass ihn die vergangenen Momente überhaupt berührt hatten.
»Du...« Shay richtete sich auf und strich ungeduldig die Hand voll Locken beiseite, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten. »Warum hast du aufgehört?«
Er betrachtete sie über den Rand seines Glases hinweg.
»Du hast Nein gesagt. Ich nahm an, das bedeutete Nein, oder etwa nicht?«
»Doch, schon, aber...«
»Ich bin ein Vampir, kein Monstrum.«
»Der Unterschied ist wohl nicht unbedingt relevant...«, murmelte sie.
»Wie bitte?«
»Spielt es eine Rolle, was ich will? Ich bin deine Sklavin.«
Er stellte abrupt sein Glas beiseite. »Aber nicht meine Hure. Niemals.«
Ihre Augen verengten sich. Er klang aufrichtig. Aber andererseits war er ein Vampir. Deren Täuschungsvermögen war vielleicht ihr größtes Talent.
Wenn sie eine Person nicht mit ihren Augen in ihren Bann ziehen konnten, dann taten sie es mit Engelszungen.
»Also ist >Nein< alles, was ich sagen muss?«
»Das ist alles, was du zu tun hast.«
»Ich glaube dir nicht.«
Die dunklen Augen blitzten bei ihrer unverblümten Anschuldigung auf, aber die elfenbeinfarbenen Gesichtszüge blieben gelassen.
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»Das ist natürlich deine Entscheidung.«
Shay tastete mit der Hand nach ihrem Zopf, während sie Viper mit vorsichtigem Misstrauen ansah.
Es war eine Falle. Es musste einfach eine Falle sein.
»Wenn du nicht die Absicht hattest, dich mir aufzudrängen, warum hast du mich dann gekauft?«
Seine Lippen kräuselten sich süffisant. »Ah... das ist die alles entscheidende Frage.« Shay runzelte die Stirn, aber bevor sie weiterbohren konnte, kam der Wagen lautlos zum Stehen. Viper streckte die Hand aus, als die Tür der Limousine geöffnet wurde. »Wir sind da. Sollen wir aussteigen?«
Viper verbarg seine Belustigung, als Shay misstrauisch die Küche mit ihren glänzenden Geräten und dem einfachen Holzboden inspizierte. Ihr Blick ruhte auf den Ginghamvor-hängen und den handgewebten Teppichen, bevor er zu den Kupfertöpfen glitt, die über dem schweren, einfachen Holz-tisch hingen.
Das zweistöckige Landhaus war schön und besaß etwas, wovon der Makler behauptet hatte, dass es eine gemütliche Wärme sei, aber es war kaum mit den meisten anderen seiner Wohnsitze zu vergleichen.
Als er es gekauft hatte, hatte sein einziges Interesse darin bestanden, ein Grundstück zu finden, das abgelegen und leicht zu verteidigen war. Nach einigen Jahrhunderten brauchte jeder Vampir ein Heim, in dem er vor allem anderen flüchten und ungezwungen leben konnte.
Langsam drehte sich Shay zu ihm um und runzelte eindeutig ungläubig die Stirn. »Das hier ist dein Zuhause?«
Viper warf den schweren Umhang beiseite und ließ die maßgeschneiderte Jacke folgen, bis er in einem dünnen Lei-nenhemd und einer Lederhose vor ihr stand.
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Er unterdrückte erneut ein Lächeln, als Shay es widerwillig zuließ, dass ihr Blick über seinen Körper wanderte. Ihre gemeinsame Zeit in der Limousine hatte gezeigt, dass sie seinen Berührungen nicht gleichgültig gegenüberstand. Und dass sie so warm und leidenschaftlich war, wie es sich ein Mann nur wünschen konnte.
Er hatte die Absicht, sie bald warm und leidenschaftlich unter sich zu spüren.
Und auf sich, neben sich...
»Eines davon.«
»Wie viele hast du denn?«
Er zuckte die Achseln. »Ist das von Bedeutung?«
»Wahrscheinlich nicht.«
Mit langsamen, gemessenen Schritten begann er auf sie zu zugehen, und er war alles andere als überrascht, als sie zu-rück zuweichen begann. Sie mochte sich vielleicht von ihm angezogen fühlen, aber sie würde sich niemals einfach so verführen lassen.
Es würde ein verlockender Tanz werden, der hervorragend dazu geeignet sein würde, einen übersättigten Vampir zu unterhalten.
»Du hattest dir etwas Prächtigeres erhofft?«
Sie schnitt bei dem Gedanken daran eine Grimasse.
»O Gott, nein.«
Er sorgte dafür, dass sie weiterhin zurückwich, bis sie gegen den Kühlschrank stieß. »Ich besitze eine ganze Reihe von Villen, die ich unterhalte, aber dies hier ist mein privater Zufluchtsort. Ich ziehe es gelegentlich vor, allein zu sein.«
»Wir sind allein?«
Sein Blick glitt geflissentlich über ihr angespanntes Gesicht, bevor er sich senkte und über ihre kaum vorhandene 52
Kleidung schweifte. Als Viper Shay zum ersten Mal angezogen wie eine Haremssklavin gesehen hatte, hatte er Evor das Herz herausreißen wollen.
Im Privatbereich seines
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