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war, einen Vampir zu reizen. Als ob man russisches Roulette mit einer vollgeladenen Pistole spielte. Und sie war nun ganz und gar seiner Gnade ausgeliefert.
Aber während jeder ihrer Sinne ihr einschärfte, den Mund zu halten und in dem butterweichen Ledersitz zu versinken, weigerte sich ihr ausgeprägter Stolz einfach, darauf zu hören.
Abgesehen davon, dass Viper ein Vampir war, verkörperte er alles, was sie nicht leiden konnte.
Er war zu schön, unverschämt reich und, was am schlimms-ten war, auf eine unverfrorene Weise zu überzeugt von seiner eigenen Bedeutung.
Das war das Schlimmste überhaupt.
Tief in ihrem Inneren beneidete sie ihn um diese coole, würdevolle Arroganz. Selbst wenn sie ein Jahrtausend lang lebte, würde sie niemals einen dermaßen unerschütterlichen Glauben an ihren eigenen Wert erlangen.
Sie war ein Mischling. Zur Hälfte Dämonin, zur Hälfte Mensch. Sie gehörte zu keiner dieser beiden Welten. Und sie würde auch nie dazugehören.
Der Vampir machte es sich in seinem Sitz bequem und sah sie mit festem Blick an.
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»Was für eine faszinierende Diskussion, Schatz, die wir zweifelsohne irgendwann in allen Einzelheiten führen werden. Aber im Augenblick bevorzuge ich es, mich darauf zu konzentrieren, wer oder was dich so verzweifelt in seine Gewalt zu bringen versucht.«
»Ich weiß es nicht«, antwortete Shay vollkommen aufrichtig. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wer hinter ihr her war. Ihr Leben hatte sie in den Schatten verbracht und nie irgendwelche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das war die einzige Methode gewesen, um zu überleben.
»Kein gekränkter ehemaliger Besitzer?«, fragte er.
»Abgesehen von Evor, der die Macht über meinen Fluch hat, war Edra meine einzige Besitzerin.« Sie kniff ärgerlich die Lippen zusammen. »Bis du kamst.«
»Kein ehemaliger Liebhaber, der einen Groll gegen dich hegen könnte?«
Sie spürte, wie ihr Gesicht dummerweise vor Verlegenheit heiß wurde. »Nein.«
»Kein ehemaliger Liebhaber?« Vipers Lippen zuckten vor kaum verhohlener Belustigung. »Oder niemand, der einen Groll gegen dich hegen könnte?«
»Das geht dich verdammt noch mal nichts an.«
»Es geht mich etwas an, wenn jemand versucht, mich zu töten.«
Shay zerrte heftig an ihrem Zopf, während sie Viper wütend ins Gesicht starrte. »Dann bring mich zu Evor zu-rück.«
»Niemals.« Ohne Vorwarnung glitt der Vampir nach vorn und Shay fand sich in einer Ecke gefangen wieder, wobei Vipers Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes aufgestützt waren. »Du gehörst mir.«
Sein Gesicht war ihrem so nahe, dass sie die goldenen 45
Tupfen in den mitternachtsschwarzen Augen erkannte. Ihr Herz drohte aufzuhören zu schlagen.
Teilweise vor Angst. Und teilweise... nun ja, sie konnte ebenso gut ehrlich sein. Teilweise vor reiner Lust.
Sie musste ihn nicht mögen, um sich zu wünschen, dass sie ihm die Kleidung vom Leib reißen und diesen herrlichen Körper an sich ziehen könnte. Er war eine sexuelle Auffor-derung, vom Scheitel seiner Silberhaare bis zu den Spitzen seiner handgefertigten Lederstiefel.
Sie hätte tot sein müssen, um nicht in seiner mächtigen Schönheit versinken und das ziehende Verlangen stillen zu wollen, das sie seit mehr Jahren ertragen hatte, als sie zugeben wollte.
Viper, der ohne Schwierigkeiten ihre aufflackernde Begierde spüren konnte, hielt inne, und seine Fangzähne verlängerten sich, während sein eigener Körper darauf reagierte.
Shays Augen weiteten sich. »Nicht.«
Langsam, aber unerbittlich senkte er seinen Kopf. »Fürchtest du dich davor, dass ich dein Blut trinke?«
»Es gefällt mir nicht, für irgendjemanden Essen auf Rä-
dern zu sein.«
Vipers kühle Lippen streiften ihren Mund und dann ihre Wange.
»Für einen Vampir gibt es zahlreiche Gründe, sein Blut mit jemandem zu teilen. Vertrauen, Freundschaft, Liebe...
Lust.«
Ihr Herz fing heftig an zu pochen, als eine dunkle Hitze sich in ihrem Körper ausbreitete. Viper berührte sie nur mit seinen Lippen, aber trotzdem schoss bereits ein berauschendes Gefühl der Erregung durch ihren Unterleib, und ihre Brustwarzen versteiften sich zu harten Spitzen.
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Gott, es war so lange her.
Sein seidiges Haar kitzelte ihre Nase, während sein Mund an der Wölbung ihres Halses entlang nach unten wanderte.
Er roch nach teurem Rasierwasser und etwas viel Primitive-rem. Nach etwas zutiefst Männlichem.
Sein Mund verweilte an ihrer wild pochenden Schlagader, bevor seine feuchte Zunge sie
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