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Strähnen, die er sich sorgfältig über den Schädel kämmte. Und seine kleinen schwarzen Augen hatten die Tendenz, rot aufzublitzen wenn er wütend war.
Die Augen verbarg er hinter einer Brille mit eine schwarzen Gestell.
Den beleibten Körper versteckte er unter einem unverschämt teuren Maßanzug.
Nur die Zähne ließen das Monster erkennen, das er war.
11
Das und das völlige Fehlen jeglicher Moral.
»Du kannst mich mal, Evor«, murmelte Shay.
Das hässliche Lächeln wurde breiter. »Das hättest du wohl gern.«
Shay kniff die Augen zusammen. Der Troll hatte versucht, sie ins Bett zu bekommen, seit er die Kontrolle über ihren Fluch erlangt hatte. Das Einzige, was ihn davon abgehalten hatte, sie zum Sex zu zwingen, war das Wissen gewesen, dass Shay durchaus bereit war, sie beide zu töten, um einen solchen Horror zu verhindern.
»Ich würde lieber durch die Höllenfeuer gehen, als zuzulassen, dass du mich anfasst.«
Ein Ausdruck von Wut blitzte auf dem schwammigen Gesicht auf, bevor das schmierige Lächeln zurückkehrte. »Eines Tages, meine Schöne, wirst du dich mir gern hingeben. Wir haben alle unseren Tiefpunkt. Irgendwann wirst du deinen erreichen.«
»Nicht in diesem Leben.«
Seine Zunge schnellte obszön hervor. »So stolz. So mächtig.
Es wird mir gefallen, meinen Samen in dich zu ergießen.
Aber jetzt noch nicht. Zuerst muss ich mit dir noch Geld verdienen. Und das Geld kommt immer an erster Stelle.« Er hob die Hand und zeigte die schweren Eisenhandschellen, die er hinter seinem Körper versteckt gehalten hatte. »Lässt du sie dir anlegen, oder muss ich nach den Jungs rufen?«
Shay verschränkte die Arme vor der Brust. Sie mochte nur zur Hälfte Shalott sein, aber sie verfügte über die gleiche Stär-ke und Beweglichkeit wie ihre Vorfahren. Sie waren nicht ohne Grund die bevorzugten Mörderinnen und Mörder der Dämonenwelt.
»Nach all diesen Jahren denkst du immer noch, dass diese Schlägertypen mich verletzen könnten?«
12
»Oh, ich habe nicht die Absicht zuzulassen, dass sie dich verletzen. Ich würde es hassen, wenn du vor dem Bieten noch beschädigt würdest.« Ganz bewusst ließ Evor seine Blick zu Levet schweifen, der sich hinter Shays Beinen duckte. »Ich will nur, dass sie dein gutes Benehmen unterstützen.
Der Gargyle stöhnte leise auf. »Shay?«
Verdammt.
Shay kämpfte gegen den instinktiven Drang an, Evor die spitzen Zähne einzuschlagen und sie ihn schlucken zu lassen.
Denn das würde nur dazu fuhren, dass sie sich in Todesqualen auf dem Boden wiederfände. Und was noch schlimmer war: Es würde Levet den massigen Bergtrollen ausliefern, die Evor zu seinem Schutz beschäftigte.
Es würde ihnen sehr gut gefallen, den armen Gargylen zu quälen.
Soweit sie wusste, war es ihr einziges Vergnügen, anderen Schmerzen zuzufügen.
Verdammte Trolle.
»Schön.« Sie streckte mit finsterem Blick die Arme aus.
»Eine weise Entscheidung.« Evor behielt sie argwöhnisch im Auge, als er die Handschellen um ihre Handgelenke legte und schloss. »Ich wusste, du würdest die Situation verstehen, wenn man sie dir erst vernünftig erklärt hat.«
Shay fauchte heftig, als ihr das Eisen ins Fleisch schnitt.
Sie konnte spüren, wie es sie ihrer Kräfte beraubte und ihre Haut wund werden ließ. Das war eindeutig ihr Schwach-punkt.
»Alles, was ich verstehe, ist, dass ich dich eines Tages töten werde.«
Evor zog mit einem Ruck an der Kette, die zwischen den Handschellen hing. »Benimm dich, Miststück, sonst bezahlt dein kleiner Freund für die Folgen. Kapiert?«
13
Shay kämpfte gegen die Übelkeit an, die ihr beinahe den lagen umdrehte.
Wieder einmal würde sie auf die Bühne gestellt und an den höchsten Bieter verkauft werden. Sie würde der Gnade irgendeines Fremden ausgeliefert sein, der mit ihr machte, was auch immer ihm gefiel.
Und es gab verdammt noch mal nichts, was sie tun konnte, um das zu verhindern.
»Ja, kapiert. Bringen wir es hinter uns.«
Evor öffnete den Mund, wie um einen witzigen Kommentar abzugeben, klappte aber sein Fischmaul wieder zu, als er Shays Gesichtsausdruck bemerkte. Offenbar konnte er fühlen, dass sie kurz davor stand zu explodieren.
Das bewies, dass er nicht annähernd so dumm war, wie er aussah.
Stumm verließen sie die Zelle und erklommen die schmale Treppe zum hinteren Teil der Bühne. Evor hielt lange genug an, um Shays Handschellen an einen Pfahl zu ketten, der im Boden verankert war, bevor er auf den geschlossenen Vorhang zuging
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