I Love You, Darling!
verließ die Beratungsstelle. Auf einer Bank vor der Beratungsstelle ließ sie sich nieder. War es wirklich richtig?
Bei ihrem Gynäkologen hatte sie schon über das Krankenhaus gesprochen. Er war zwar verwundert über die Wahl, dass Nicole nicht ins hiesige Krankenhaus wollte, aber es war ihr Wunsch. Also hatten sie Sprechstundenhilfen einen Termin in Hameln gemacht.
„Geht es dir immer noch nicht besser?“ fragte Melanie vorsichtig, als sie Nicole vor dem Haus traf.
„Wie kommst du darauf?“ sie quälte sich ein Lächeln zustande.
„Weil du mich nicht täuschen kannst.“
Nicole holte tief Luft. „Ich denke in ein paar Tagen bin ich wieder die alte!“
„Du stellst doch nichts dummes an?“ fragte Melanie vorsichtig.
Nicole schüttelte den Kopf. „Was sollte ich schon anstellen!“
„Magst du nachher zum Kaffee kommen?“ fragte Melanie dann.
„Gern!“ Nicole wusste, dass sie ihrem Bruder nicht ewig aus dem Weg gehen könnte. Und sie würde sich zusammen reißen. Sie würde sich ihr Leid nicht anmerken lassen.
„Wie kommt es das Markus weg ist!“ fragte Nicole.
Stefan sah sie an. „Keine Ahnung. Vor einigen Tagen habe ich den Bulli noch gesehen. Aber dann war er weg.“
„Das war nach der Beerdigung“, meinte Melanie. „Den Morgen habe ich den Wagen noch gesehen!“
Stefan schluckte.
„Was ist?“ fragte Nicole.
„Ich denke, jetzt denkt er doch, dass du gestorben bist!“ Stefan sah sie mitleidig an.
„Was soll's“ Nicole sah Stefan an.
„Wie geht es Garvin?“ fragte Stefan beiläufig. „Er hat sich schon seit Tagen nicht mehr bei mir gemeldet!“
„Er ist in London“, meinte Nicole. Das war nicht mal gelogen. „Was er treibt keine Ahnung!“
„Er ist ja alt genug!“ Stefan lachte sie an. „Eure Hochzeit war aber wirklich toll. Nicht so steif wie hier in Deutschland!“
„Kann sein“, meinte Nicole kurz angebunden.
„Ihr habt gestritten“, stellte Stefan fest.
Nicole schluckte. „Nicht mehr als sonst auch.“
Melanie sah Nicole an. Ihr lag so verdammt viel auf dem Herzen. Warum ließ Nicole dieser Last nicht endlich mal frei. Sie wusste ja nicht was der Schwangerschaftstest für ein Ergebnis hatte. Aber sie hatte auf jeden Fall Grund einen zu machen. Und da der in einer Ecke lag, hatte der nicht das gewünschte Ergebnis. Sie musste bei Gelegenheit mit ihr darüber sprechen.
„Ich kann nicht noch eine Woche länger bleiben“, meinte Garvin. „Ich muss in fünf Tagen wieder auf der Arbeit sein. Mein Urlaub ist rum!“
Rea blickte Garvin ernst an. „Warum tust du dir diese Doppelbelastung an!“
„Weil es mich ablenkt!“ Garvin funkelte Rea an. „Außerdem muss ich auch von etwas leben, wenn mich meine literarischen Fähigkeiten mal im Stich lassen.“
„Du hältst mir Verschwendung vor“, meinte Rea lachend. „Aber wenn du dir über deine Zukunft Gedanken machst, muss ich lachen. Entweder verprasst du mehr Geld als ich, oder du hast eine verdammt schlechte Geldanlage!“
„Das soll nicht dein Problem sein!“ Garvin sah ihn an. „Noch eine Woche geht gar nicht.“
„Ich versuche alle zusammen zu trommeln, damit wir den Vertrag in den nächsten Tagen unter Dach und Fach bringen.“
„Nicht in den nächsten Tagen. Ich habe dir gesagt ich muss in fünf Tagen zu Hause sein.“ Garvin der sowieso die letzten zwei Wochen schlecht gelaunt war brauste nun noch mehr auf. „Entweder morgen, oder wir vergessen den Film!“
„Garvin!“ Fluchte Rea.
„Du bist mein Agent. Also entweder bekommst du das hin, der der Vertrag ist gegessen!“ Dann ging er davon.
Rea hängte sich ans Telefon. Wie sollte er auf die Schnelle alle Beteiligten zusammen bekommen. Die Gegenseite hatte den Vertrag schon unterschreiben. Aber der Vertrag musste noch von einem Anwalt geprüft werden.
„Übermorgen“, stellte Rea nach zwei Stunden fest. „Eher klappt es nicht. Der Anwalt muss den Vertrag erst prüfen.“
„Das ist dann der letzte Termin. Wenn das nicht klappt vergessen wir es!“
„Da spricht der Richtige. Der, der seine Veröffentlichungen ständig nach hinten schiebt.“
„Ich muss auch ein ganzes Buch schreiben. Die nur so einen verdammten Vertrag!“ Garvin ging davon.
Er wählte Nicoles Nummer. Er wollte ihre Stimme hören. Doch wieder sprang nur die Mailbox an. Er hatte er längst aufgegeben auf die Box zu sprechen. Die müsste schon über und über mit seinen Liebeserklärungen quellen.
Er packte seinen Koffer. Als er auscheckte lief
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