I Love You, Darling!
gleiche wie letztes Mal.
Sie nahm die Seiten und ging ins Wohnzimmer. Eine Seite nach der nächsten legte sie neben sich. Ihr wurde immer klarer. Der Autor schrieb seine Geschichte. .
Er erzählte von einem Mann der vor vielen Jahren heiratete, weil er dachte seine Frau wäre schwanger von ihm. Bei der Geburt musste er feststellen, dass das Kind nicht seins war. Es war nicht möglich. Das Kind war dunkelhäutig. Und alle im Kreissaal blickten auf ihn. Er fühlte sich ausgenutzt. Alle schienen ihn auszulachen. Nicht nur das das Kind dunkel war, es hätte eine Frühgeburt sein müssen. Das Kind war aber ein normales neun Monats Kind. Viertausendzweihundert Gramm und über fünfzig Zentimeter. Er hat die Frau noch im Kreissaal verlassen.
Später hat er erfahren, dass seine Frau ihn nicht nur einmal betrogen hatte, sondern unter anderem auch an ihren eigenen Hochzeitstag. Dieser Zustand ging zu diesem Zeitpunkt schon über zwei Jahre, und sich dieses auch nach der Hochzeit nicht geändert hat.
Der Mann vergrub sich in Arbeit und wurde zunehmend unzufriedener und jähzorniger. Ein Arzt, der eine Schwäche für die Schriftstellerei hatte. Er schreibt in der Zeit seinen bis dahin besten erschienenen Thriller.
Nicole schluckte sie erfuhr von Tansania, wo er in einem Kinderkrankenhaus arbeitete und jeden Tag mit den Tod der Kinder konfrontiert wurde. Weil HIV die Kinder in den Tod riss. Nach zwei Jahren konnte er das Elend nicht mehr ertragen und hat das Land wieder Richtung Deutschland verlassen.
Das Buch war wunderbar geschrieben. Nicole hatte Tränen in den Augen und vergaß fast, dass diese Buch über Garvin handelte. Wenn das stimmte was dort drin stand hatte er ihr sein halbes Leben verschwiegen. Er schrieb von Schlägereien und von Streitigkeiten in der Familie und im Freundeskreis. Er hatte mit jedem Streit. All dieses hätte sich erst geändert als er eine Frau kennen gelernt hat. Sie hatte ihm das Lachen zurückgegeben. Er wollte Anfangs nur ihre Freundschaft, doch es haben sich Gefühle entwickelt die weit mehr waren als purer Sex. Liebe. Er schreib über die Umstände wie sie sich kennen gelernt haben, unter welchen Voraussetzungen ihr Verhältnis angefangen hatte und er schreib von den Abend in Limerick. Ihren Krach. Ihrer Abreise.
Nicole war nun klar, dass es sich um Garvin handelte und um sie. Sie zitterte als sie weiter las. Sie konnte das Buch nicht weg legen. Im Morgengrauen kam sie auf der letzten Seite an.
Ihr liefen Tränen herunter als sie die Zeilen las die er nachträglich darunter geschrieben hatte.
„Warum tust du das? Warum soll ich das wissen?“ sprach sie zu sich. „Du hättest mich einfach in Ruhe lassen sollen.“ Sie zog sie Beine an den Körper und legte sich zusammen gekauert auf die Couch. Sie viel in einen tiefen Schlaf. Ihre Träume handelten von Garvin und ihr. Sie waren zusammen auf einem Spielplatz.
Nicole schreckte hoch. Es war ein Buch. Nichts als ein Buch. Sie würde Dienstag ins Krankenhaus gehen.
Ihr Herz zog sich zusammen. Warum hatte er sich gemeldet. Warum jetzt. Sie weinte. Wie sollte sie ihr Vorhaben bloß noch begründen können. Sie konnte ihn bisher auch nur seinen Betrug vorwerfen und die Tatsache das er sie nicht liebte. Sie schluckte. Die Liebe müsste sie wohl jetzt auch noch von ihrer Liste streichen. Also war nur noch der Betrug. Sie ließ ihren Kopf in die Hände sinken. Das reichte nicht aus. Sie konnte ihm nicht das nehmen was er anscheinend so wollte.
Sie zitterte und schreckte auf als es klingelte. „Sie ging zur Tür. Dort erblickte sie Melanie.
„Was ist los?“
„Nichts. Ich habe nur ein wenig viel nachgedacht.“
Melanie nahm Nicole in den Arm. „Es wird alles gut!“
„Wie soll etwas gut werden!“
„Zeit.“ Melanie sah Nicole an. „Manchmal reicht einfach ein wenig Zeit!“
Nicole ging ins Wohnzimmer. Sie ragte die Blätter zusammen. „Setz dich doch!“
„Wie ist das Buch!“ fragte Melanie neugierig.
„Anders!“ Nicole schluckte. „Wie viel weißt du von Garvin!“ Der Klang ihrer Stimme war schwach.
„Er ist jahrelang mit Stefan befreundet. Er ist manchmal etwas aufbrausend. Andere male ganz Nett. Man kann nie sagen wie er drauf ist wenn man ihn mal trifft.“
„Wie aufbrausend?“ fragte Nicole nach.
„Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll. Vielleicht so etwas wie Selbstmitleid oder so. Als ich Ihn das erste Mal getroffen habe war er ganz gut drauf.“ Sie überlegte und sprach dann weiter: „Etwa so wie
Weitere Kostenlose Bücher