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Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Titel: Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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Kerl am Abend näherzukommen.

Date
    … Ufer …
    „Nils“, rief die Sekretärin ihren Kollegen zu sich, nachdem Mo in den Lift gestiegen war. Folgsam trottete er zu dem Pult und blickte sie fragend an. „Ist dir eigentlich klar, dass dieser Mann
mehr
will?“ Sie hatte einen warnenden Tonfall angeschlagen und musterte Nils eingehend über den Brillenrand hinweg.
    „Was?“, fragte Nils verdattert.
    „Der will nicht nur mit dir
essen
– wenn du verstehst was ich meine“, erklärte sie und fuchtelte mit einer Hand herum, als wäre das Gelenk gebrochen. „Der ist vom anderen Ufer“, flüsterte sie und kicherte blöd. Nils' Kinnlade kippte runter. Er war davon ausgegangen, dass in der Agentur alle wussten, dass er schwul war. Zwar hatte er sich nicht extra geoutet, wozu auch, er war hier zum Arbeiten und nicht, um Kontakte zu knüpfen, aber er hatte es auch nie verheimlicht. Andererseits,
wie
hätten seine Kollegen davon erfahren sollen, er redete kaum mit ihnen, am allerwenigsten über Privates.
    „Ich habe dich gewarnt“, summte die Sekretärin und nachdem Nils keine Worte dazu einfallen wollten, wandte sie sich wieder geschäftig ihrer Arbeit zu.
    Mit weichen Knien trottete Nils zu seinem Schreibtisch und ließ sich auf den Stuhl plumpsen. War das ein …
Rendezvous
? Hatte die Sekretärin recht, und Moritz wollte …
mehr
? Durch Nils' Bauch flatterte wilde Aufregung. In Wellen peitschte die Erregung durch seinen ganzen Körper. Würde es heute soweit sein und er kam einem Mann
endlich
näher? Würde er seinen ersten
Kuss
erleben? Gar
Sex
haben? Nils wurde fahrig und kurzatmig.
    Er musste Jana anrufen und um Hilfe bitten. Vielleicht konnte sie ihn ja beschützen. Was
dachte
er denn da? Nils
wollte
ja geküsst werden, Sex haben … das ganze Programm, und zwar lieber heute als morgen. Nähme er seine Schwester zu diesem –
Geschäftsessen
– mit, würde garantiert nichts mit Moritz laufen. Hachje, allein der Gedanke, dass es
möglich
wäre, dass etwas laufen könnte, machte ihn geil.
    Dann kam die Panik vor dem Versagen. Die Angst, er würde kein Wort rausbringen und Moritz sich wahnsinnig mit ihm langweilen, ihn für einen durch und durch faden Menschen halten und sich angewidert abwenden.
     
    … Panik …
    „Sei nicht blöd“, schalt ihn Jana später an diesem Tag.
    „Ich
kann
das nicht“, jammerte Nils verzweifelt, seufzte, ließ sich auf den Küchenstuhl fallen, stand wieder auf, setzte sich wieder hin, stand wieder auf. So ging schon die ganze Zeit in einer Tour. Jana half ihm dabei, sich auf das –
Date
– vorzubereiten und spielte den geduldigen Coach, nachdem er sie fix und fertig angerufen hatte. Am Telefon hatte sie aufgrund seines hysterischen Gebrabbels nicht verstanden, was genau sein Problem war, hatte sich schon die schlimmsten Dramen ausgemalt. Nachdem sie endlich begriffen hatte, dass es
nur
darum ging, dass Moritz ihren Bruder ausführen wollte, musste sie lachen und meinte, das wäre ja
wunderbar
. Aber sie hatte leicht Reden. Für sie war so etwas Routine. Nils war noch nie mit jemandem
ausgegangen
.
    „
Natürlich
kannst du das“, meinte Jana und begutachtete Nils. „Du siehst klasse aus.“
    „Das ist nicht mein Problem, und das weißt du auch“, heulte Nils seiner Schwester vor, „Ich werde schweigen wie ein Grab und er wird sich enttäuscht von mir abwenden.“
    „Herzchen, der Typ will nicht mit dir
reden
, der will mit dir
ficken
“, erklärte Jana lapidar und Nils zuckte zusammen.
    „Meinst du?“, fragte er mit einer gewaltigen Prise Hoffnung in der Stimme. Jana musste lachen.
    „Du hast
mehr
Angst davor mit ihm zu reden, als ihm deinen Arsch hinzuhalten? Und das, obwohl du
Jungfrau
bist?“
    „Ja, erinnere mich nur immer schön daran, ich
könnte
es doch
glatt
mal vergessen“, knurrte Nils.
    Er hatte ein dunkelblaues, langärmeliges Shirt an, das zwar nicht total eng anlag, aber doch so knapp saß, dass es erahnen ließ, was sein Körper zu bieten hatte. Dazu trug er Jeans, die Beine und Hintern betonten, und – darauf hatte er bestanden – ein Sakko, in dem er sich verstecken konnte. Immerhin konnte Jana ihn dazu überreden, das Samtsakko zu tragen, das er vor einigen Jahren in einem Anfall von Mut erstanden hatte. Bisher hatte sie ihn nur ein einziges Mal in diesem schicken Teil gesehen, und zwar, als er es ihr nach dem Kauf gezeigt hatte. Aber er hatte sich nicht kampflos ergeben, denn Nils hielt das Teil für viel zu aufdringlich, weil es tailliert

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