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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Bretterverschlag und drückte die Starttaste. Der Motor heulte auf, dann war er plötzlich nur noch gedämpft zu hören. Nach einigen Sekunden sagte Amira: »Komisch, ich komme einfach nicht tiefer.« »Bohrer kurz anheben«, ordnete Glinn an. Amira gab das Kommando per Tastendruck weiter, einen Augenblick heulte der Elektromotor auf, dann normalisierte sich das Geräusch. »Scheint in Ordnung zu sein.« »Umdrehungen pro Minute?« »Zwölftausend.« »Auf sechzehntausend erhöhen, Bohrer wieder absenken.« Der Motor des Bohrers heulte kurz auf, dann war wieder das übliche Bohrgeräusch zu hören – dumpf und halb erstickt. Plötzlich ein scharfes Knirschen – und dann nichts mehr. Amira schielte auf die Fernbedienung. Die roten Ziffern auf der LED-Anzeige zeichneten sich deutlich ab. »Der Bohrer hat ausgesetzt«, sagte sie. »Irgendeine Vermutung, warum?« »Scheint sich heiß gelaufen zu haben. Vielleicht ist mit dem Motor was nicht in Ordnung. Obwohl, den haben die Techniker ja gerade erst überprüft.« »Ziehen Sie den Bohrer raus, damit er abkühlen kann. Dann versuchen wir’s noch einmal mit dem doppelten Drehmoment.« Ein paar Minuten untätigen Wartens. McFarlane starrte wie gebannt auf die offene Tür des Bretterverschlags. Amira spielte nervös mit der Fernbedienung herum. Dann wurde es ihr zu dumm, sie richtete die Fernbedienung nach vorn und drückte die Starttaste. Das übliche Wimmern, nur, dass es sich jetzt ein bisschen kehliger anhörte, aber irgendwie ungesund. Dann wurde die Tonlage tiefer, ein Zeichen, dass der Bohrer arbeitete. »Läuft sich schon wieder heiß, das verdammte Ding«, schimpfte Amira und drückte heftig ein paar Tasten. Verbissen versetzte sie der Fernbedienung einen Schlag. Der Heulton veränderte sich abrupt, das dominierende Geräusch war plötzlich ein rätselhaftes Knacken. Durch die offene Tür der Baubude drang ein flackernder roter Lichtschein. Lautes Splittern, als wäre etwas gebrochen. Und dann nur noch unheimliche Stille. »Was ist denn jetzt los?«, fragte Glinn scharf. Amira reckte sich und versuchte, durch die Kunststoffgläser der Schutzmaske etwas zu erkennen. Als sie merkte, dass das nichts brachte, ging sie entschlossen auf den Bretterverschlag zu. Sie kam nur zwei Schritte weit, dann hatte Glinn sie am Arm gepackt. »Nicht, Rachel! Zuerst müssen wir eine Erklärung finden, was da passiert sein kann.« Amira fügte sich seufzend und griff wieder zur Fernbedienung. »Die Leuchtdioden spielen verrückt«, schimpfte sie. »Lauter Symbole und Buchstabengruppen, die ich noch nie gesehen habe. Das heißt – warten Sie mal... Hier steht: Fehlercode 47.« Sie sah auf und schnaubte ärgerlich. »Na wunderbar. Das Handbuch liegt wahrscheinlich in Montana.« Glinn zauberte ein schmales Heft aus einer der vielen Taschen seines Parkas und fing an zu blättern. Plötzlich stutzte er. »Fehlercode 47, haben Sie gesagt?« »Ja.« »Unmöglich.« Amira sah ihn groß an. »Ich erinnere mich nicht, dass ich dieses Wort je aus Ihrem Mund gehört hätte, Eli.« Glinn klappte das Handbuch zu. »Der Bohrer ist durchgebrannt«, sagte er mit belegter Stimme. »Durchgebrannt? Bei der Power, die das Ding entwickelt? Das glaube ich nicht.« »Sollten Sie aber«, sagte er kühl und ließ das Handbuch in den unergründlichen Tiefen seines Parkas verschwinden. Sie sahen sich stumm an. Der Tanz der Schneeflocken kam ihnen auf einmal wie Hohn und Spott vor. »Dann müsste ja der Meteorit härter als Diamant sein«, wandte Amira ein. Es klang wie ein trotziges Aufbegehren. Glinn stapfte wortlos auf die Bretterbude zu. Amira und McFarlane folgten ihm. Gleich hinter der Tür schlug ihnen der Gestank von verbranntem Gummi entgegen. Rings um den Bohrer waberte Qualm, seine Unterseite sah verschmort aus, die Leuchtanzeigen waren erloschen. Amira versuchte, per Hand ein paar der Kontrollanzeigen zu aktivieren, musste aber bald achselzuckend feststellen: »Er reagiert überhaupt nicht mehr.« »Wahrscheinlich ist die Sicherung durchgebrannt«, meinte Glinn. »Versuchen Sie, ihn so rauszuziehen.« McFarlane packte mit zu, Zentimeter um Zentimeter hievten Amira und er den riesigen Bohraufsatz aus dem beißenden Qualm nach oben. Aus der gezahnten Bohrerspitze war ein unförmiger, geschmolzener Metallklumpen geworden. »Heiliger Himmel«, stöhnte Amira, »das war mal ein Fünftausend-Dollar-Diamant-Carborundum-Bohrer!« McFarlane schielte verstohlen zu Glinn hinüber. Doch der schien dem Bohrer

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