Ich bin alt und das ist gut so
auch zur körperlichen Gesundung das Sich-selbst-Annehmen, das Sich-selbst-Lieben und besonders das Sich-selbst-Verzeihen. In dem Maße, da ich das schaffe, gesundet meine Seele, gesundet mein Körper.
Wenn alle Stricke reißen, bleibt mir immer noch Klaus Kinskis Lebensmotto .
In mehreren Edgar-Wallace-Krimis waren wir Partner. Ich habe bis heute nicht begriffen, wer von uns – wenn überhaupt und wenn ja, warum – der Mörder/die Mörderin war. Letzten Endes haben diese Krimis dazu beigetragen, dass ich meine Filmkarriere beendete. Mir schien es nicht zu verantworten, wie da mit dem Tod umgegangen wurde. In Anbetracht der Brutalität heutiger Krimis und Killerspiele eine geradezu rührende moralische Haltung.
Trotz rätselhafter, völlig unverständlicher Zusammenhänge beziehungsweise gar keiner erfreuen sich die Edgar-Wallace-Krimis ungebrochener Beliebtheit sogar bei der jungen Generation.
In einer berühmten Szene fällt Klaus Kinski mit weit aufgerissenen Augen tot aus dem Fahrstuhl des herrschaftlichen Hauses, in dem ich, soweit ich mich erinnere, als Krimi-Autorin residierte.
Wie war er, werde ich oft gefragt. Ein lieber sensibler Junge war er, immer in irgendetwas Amouröses verstrickt, schüttete er mir oft sein Herz aus – wie einer älteren verständnisvollen Schwester.
Und ein Vermächtnis hat er mir hinterlassen, nämlich seinen Lieblingsspruch: Wer mich beleidigt, bestimme ich!
Ich hatte bereits viele Gelegenheiten, dieses Lebensmotto von Klaus zu beherzigen …
Krefeld … und das Baby aus der Obstkiste
1956 – meine Filmkarriere nahm gerade ihren Anfang – wollte ich, noch ohne jegliche Schauspielausbildung, unbedingt auch auf die Theaterbühne. Der Krefelder Intendant hörte davon und bot mir eine Rolle an in dem Stück von Pagnol »Die Tochter des Brunnenmachers«.
Ich hatte ein armes unglückliches Mädchen zu spielen mit unehelichem Kind (so nannte man das damals noch) von einem verschollenen Flieger.
Vor der Premiere war ich dermaßen aufgeregt, dass ich abwechselnd Sekt und Baldrian trank, weil ich nicht wusste, sollte ich mich anregen oder beruhigen. Habe dann offensichtlich gespielt, als ginge es um mein Leben. Noch Jahre später höre ich, die Zuschauer wären total erschüttert gewesen, weil sie den Eindruck hatten, ich spielte mein eigenes Schicksal.
Ein Gag in der Aufführung war ein echtes Baby. Mangels eines Kinderwagens hing es in einer Obstkiste zwischen den Ästen eines Baumes, während die junge Mutter, ich, Wäsche aufhängte. Allabendlich gab es großes Geraune im Publikum, wenn das Baby strampelnd die Füßchen aus der Kiste streckte: Schau bloß, ein echtes Kind!
Vor Kurzem war ich zu einer Lesung nach Krefeld eingeladen. Bei der anschließenden Autogrammstunde stand vor mir ein hochgewachsener schlanker wunderschöner Mann mit schwarzen Haaren und strahlenden Augen. Ich war total gebannt und fragte ihn: Wir kennen uns! Aber woher?
Seine Antwort: Ich bin das Baby aus der Obstkiste!
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Lachen ist die beste Medizin
Es gibt eine Wissenschaft des Lachens, die Gelotologie. Danach lachen Kinder ungefähr 400-mal täglich, Erwachsene nur noch circa 15-mal, Depressive so gut wie nie.
Beim Erwachsenwerden ist offensichtlich vielen von uns das Lachen vergangen, kein Wunder – aber es gibt keinen Grund, es nicht wieder zu lernen. Wie sagen die Engländer: »It is never too late to have a happy childhood« – Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben. Ausreden gelten nicht!
Dass es »guten« und »schlechten« Stress gibt, ist bekannt. Forscher am medizinischen Zentrum der Loma-Linda-Universität in Kalifornien haben in Experimenten mit Versuchspersonen herausgefunden, dass Lachen den »guten« Stress fördert, dass Lachen ähnliche Prozesse auslöst wie Sport.
Lachen steigert die Produktion »guter« Hormone wie glücklich machender Endorphine und Neurotransmitter, verringert die Stresshormone Cortison und Adrenalin, erhöht die Zahl der Antikörper produzierenden Zellen, aktiviert die Viren bekämpfenden T-Zellen und unsere natürlichen Killerzellen.
Sie brauchen also nur die Mundwinkel nach oben zu ziehen und schon geht es los. Denn interessanterweise wirkt auch ein »künstliches« Lachen. Auch wenn Ihnen durchaus nicht zum Lachen zumute ist, signalisieren die hochgezogenen Mundwinkel und das mit dem Lachen im Allgemeinen verbundene Lachgeräusch dem Gehirn: Dieser Mensch ist fröhlich, nun schütte mal Glückshormone aus!
Ich habe es wiederholt
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