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Ich bin alt und das ist gut so

Ich bin alt und das ist gut so

Titel: Ich bin alt und das ist gut so Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ruetting
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Bedürfnis, Eindruck zu machen. Mensch wird wesentlich. Das erklärt wohl den Reiz dieser beliebten Fernsehsendung.
    Ich hätte ja mit immerhin Ende 70 bei der glühenden Hitze weniger geschnauft als der junge Schmidbauer, höre ich zu meinem Vergnügen – ob das wohl an meiner Ernährung läge, gar an den Hildegard-von-Bingen-Keksen, die ich als Proviant dabeihatte, ob ich ein paar Tipps und das Rezept verraten würde?
    Das tue ich gern und wiederhole: Eine gesunde, vitalstoffreiche Ernährung ist das A und O zum Gesundbleiben. Die Lebensmittel sollten möglichst aus Bio-Anbau stammen, saisonal und regional eingekauft. Wichtig sind Vollkornprodukte, viel frisches Obst und Gemüse, ein gutes Öl. Gemieden werden sollten Fertigprodukte, das »schöne« weiße Mehl und der »schöne« weiße Zucker – beides Vitalstoffräuber!
    Unsere Bauern müssen für ihre gesunden Lebensmittel besser bezahlt werden. Ich werde nicht müde, das als ernährungspolitische Sprecherin meiner Fraktion auch im Landtag immer wieder zu betonen. 1960 wurden im Haushalt durchschnittlich 30% des Haushaltsgeldes für Lebensmittel ausgegeben, heute gerade noch 12,3%! Das ist eine Entwicklung in die falsche Richtung. Für das Auto darf es das teuerste Öl sein, für den Salat genügt das billigste – da stimmt doch etwas nicht!
    Nun zu den berühmten Keksen.
    Hildegard von Bingen soll geschrieben haben:
    »Nimm Muskatnuss, im gleichen Gewicht Zimt und etwas Nelken und pulverisiere das. Und dann mach mit diesem Pulver, mit Mehl und etwas Wasser Törtchen, und iss diese oft, und es dämpft die Bitterkeit des Herzens und des Sinnes, es öffnet dein Herz, macht deinen Geist fröhlich, mindert alle schädlichen Stoffe in dir, es verleiht deinem Blut einen guten Saft und es macht dich stark.«
    Natürlich backe ich auch diese Kekse mit Dinkelvollkornmehl. Als Zimtfan nehme ich ziemlich viel von diesem köstlichen Gewürz, deshalb ist die gleiche Menge Muskatnuss zu viel. Nelken und Muskatnuss sehr sparsam verwenden.
    Mein Rezept lautet also:
    1,5 kg fein gemahlener Dinkel
    200 g geriebene Mandeln
    375 g Butter
    etwa 300 g Honig
    4 Eier
    1 / 2 TL Salz
    etwas Wasser
    45 g Zimt (oder weniger)
    gemahlene Nelken und geriebene Muskatnuss (sparsam verwenden)!
     
    Alles gut miteinander verkneten, den Teig ruhen lassen, dann dünn ausrollen und Plätzchen in beliebiger Form ausstechen. Im vorgeheizten Ofen bei 180°C 5–10 Minuten backen.
    Ich wünsche viel Erfolg bei der Stärkung von Nerven und Gemüt!
    P.S. Eben schreibt mir eine Nach-Bäckerin, sie könne dank der Wirkung der Kekse endlich wieder durchschlafen!

O
Omega-3-Fettsäuren –
Omega diesmal ohne Alpha
    Die Omega-3-Fettsäuren sind wichtiger für die Gesundheit als bisher angenommen. So scheint ein Ungleichgewicht zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren erhebliche Gesundheitsstörungen zu verursachen.
    Esst Fisch, wurde uns doch immer eingetrichtert, nur im Fisch findet ihr die gewünschten Omega-3-Fettsäuren – falsch! Besonders im Leinöl sind sie enthalten, im Rapsöl, im Hanföl.
    Ideal wäre z. B. ein Esslöffel Leinöl pro Tag – für meine Spreewälder Großmutter war das selbstverständlich. Sie tunkte sich ihr Frühstücksbrot in Leinöl und streute Salz drüber.
    Mein Favorit nach wie vor: Leinöl mit etwas Stein- oder Kräutersalz zu Pellkartoffeln!
    Wussten Sie übrigens, dass Schwangeren geraten wird, nicht öfter als höchstens zweimal pro Woche den angeblich so gesunden Meeresfisch zu verzehren, wegen der hohen Belastung durch Schwermetalle, besonders Quecksilber.
Osho in meiner Wohnung
    Eine Freundin, die als Kind von strenggläubigen Christen erzogen worden war, meinte angesichts der Osho-Fotos in meiner Wohnung: Das ist ja Götzenanbetung!
    Vor ein paar Jahren wurde ich Sannyasin. Das heißt, ich erkannte den indischen Mystiker Osho als meinen Meister, wurde in Sannyas initiiert und trage seitdem den Namen Anand Taruna (»Anand« bedeutet im Sanskrit »Glückseligkeit«, »Taruna« »für immer jung«).
    Wenn das keine Verpflichtung ist!
    Viele meiner alten Freunde reagierten mit heftigem Befremden, mit Ablehnung und Angst. Aber auch große Neugier war zu spüren: Irgendetwas muss dran sein an der Sache, wenn Barbara – oder jetzt Taruna – zunehmend so gut drauf ist.
    Aber diese Fotos von Osho an der Wand – ist sie von einem Guru abhängig geworden?
    Ich behaupte, das Gegenteil ist der Fall. Osho hat mich in die totale Unabhängigkeit und Freiheit gestoßen. Ich

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