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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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Mattie.
    Morgen musst du loslassen.
Mich.
Uns.
    Du kannst mich an einem geheimen Ort behalten,
aber im Licht musst Du eine andere halten.
    Morgen musst Du wieder lachen.
Du musst eine Hand halten, die nicht meine ist.
    Morgen muss Dein Herz aufgehen,
muss es groß genug werden für eine Liebe, die über uns hinausgeht,
muss es stark genug werden,
um eine solche Liebe willkommen zu heißen.
    Du wirst das Gestern niemals vergessen.
Eine Liebe wie die unsere wird sich niemals auflösen,
niemals wanken.
Wir waren eins und wir werden immer eins sein –
Seiten im selben Buch.
    Aber das Leben ist lang, und Du solltest deinen Weg
nicht alleine gehen.
Bitte, geh ihn nicht allein.
    Finde ein neues Glück.
Finde eine Version von uns.
Und feiere in dieser Version,
was wir waren,
was wir geschaffen haben,
den Weg, den wir gegangen sind.
    Nur durch Glück wirst Du jemals wieder lächeln
bei der Erinnerung an uns.
Und ich möchte dieses Lächeln vom Himmel aus sehen.
    Ich möchte sehen, wie Du wiedergeboren wirst,
zusammengesetzt aus Erinnerungen,
aus Freude
und aus Hoffnung.
    Denk dran …
Die Liebe ist eine ungezähmte Wildnis,
ein unüberquerter Fluss,
ein ungebrochenes Versprechen.
    Ich liebe Dich.
    Ian hielt den Brief in der Hand und versuchte, sein Gesicht daran zu hindern, seine Gefühle zu zeigen. Er kannte Georgia gut, wusste, dass sie charmant und intelligent und attraktiv war. Er verstand, wohin Kate ihn führen wollte, aber er wollte dort nicht hingehen. Tatsächlich fühlte er sich schon von der bloßen Andeutung einer solchen Richtung verraten. Die Liebe, die zwischen ihm und Kate existierte, konnte nicht wiederholt werden, und er hatte das Gefühl, dass Kate sie betrog, indem sie Georgia erwähnte, so als könne er einfach von einer Frau zur nächsten gehen.
    Der Brief wanderte zurück in die Dose. Ian versuchte zu lächeln und sagte Mattie nicht die Wahrheit über das, was ihre Mutter geschrieben hatte. Ihm wurde klar, dass Kate Holly in ihrem Brief an Mattie nicht erwähnt hatte, sonst hätte Mattie etwas gesagt. Sie würde aufgeregt sein. Also blieb die Entscheidung, ob sie ihre alten Freunde treffen sollten, ihm überlassen.
    Er trank von seinem Tee und versteckte kurz sein Gesicht dahinter. Sie verlangt zu viel von mir, dachte er. Viel zu viel, verdammt. Es ist nicht richtig. Ich habe keinerlei Interesse daran, Georgia zu treffen, obwohl ich sie immer sehr mochte, obwohl Mattie mit Holly sehr viel Spaß haben würde.
    »Was ist los, Papa?«, fragte Mattie, und ihre Hand griff nach seinem Arm, zog die Teetasse von seinen Lippen.
    »Nichts, Schatz. Gar nichts.«
    »Was hat sie noch gesagt? Sag mir, was sie gesagt hat.«
    Ian seufzte und wünschte, er hätte mehr Zeit zum Nachdenken, mehr Zeit, das Pro und Contra verschiedener Antworten abzuwägen. »Es ist eine Überraschung. Ich soll dich überraschen.«
    »Was für eine Überraschung.«
    »Hör auf zu springen, Ru. Ich erzähle es dir bald. Ich verspreche es.«
    »Aber warum nicht jetzt?«
    Er sah einen Kellner und machte ihm Zeichen, dass er die Rechnung haben wollte. »Lass uns das Paket für Rupi zur Post bringen und etwas für die Schule tun, und vielleicht erzähle ich es dir beim Abendessen.«
    »Papa.«
    »Da ist der Deal, Schatz. Kein Raum für Verhandlungen. Ausnahmsweise.«
    »Noch mehr Hausaufgaben?«
    »Wir sollen diese Woche die Photosynthese durchnehmen.«
    Mattie griff nach Rupis Paket. »Okay, aber ich will ihm etwas malen, bevor wir das hier abschicken.«
    »Wie wäre es mit dem Blick von hier oben? Gib ihm einen richtigen Ausblick auf Hongkong.«
    »Okay.«
    Während Mattie auf dem Tisch Platz schaffte, beobachtete Ian weiter ihr Gesicht, wog die Freude, sie über die Aussicht auf ein Wiedersehen mit Holly lächeln zu sehen, gegen das Unbehagen bei der Vorstellung ab, Zeit mit Georgia zu verbringen. Er wollte keinen Schritt auf Georgia zu machen, weil das für ihn ein Schritt weg von Kate war. Und er hatte das Gefühl, dass ein Schritt weg von ihr ihn schwach machte. Und er stimmte ihr nicht zu – in seinem Herzen war kein Platz für eine andere Frau. Es würde niemals Platz darin sein.
    Kate hatte sich während ihrer gemeinsamen Zeit fast nie geirrt, aber was sein Herz anging, irrte sie sich. Es konnte keine neue Liebe willkommen heißen, ob von Georgia oder von jemand anderem. Sein Herz war nicht wie ein Haus – konnte sich nicht jedem öffnen, der es betreten wollte.
    Was an Stärke und Hoffnung und Liebe noch in ihm

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