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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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wirklich. Aber ich bin todmüde. Ich brauche Unterstützung. Und deshalb werde ich Georgia eine Mail schicken, weil ich weiß, dass du versuchst, mir einen Weg zu zeigen, selbst wenn ich nicht mit jedem Schritt einverstanden bin, den du von mir verlangst.
    Aber ich werde dich niemals verlassen. Und all die Liebe, die noch in mir ist, gehört Mattie. Sie braucht mehr davon als jeder andere. Sie verdient sie. Und sie will sie. Und das ist das Einzige, was für mich zählt. Ich schätze, ich habe dich enttäuscht, meine Geliebte, aber sie werde ich nicht enttäuschen. Was immer aus mir wird, ich werde unser kleines Mädchen nicht im Stich lassen. Wir haben sie geschaffen. Sie ist der beste Teil von uns. Und durch sie, nicht durch die Liebe zu einer anderen Frau, werde ich eines Tages bei der Erinnerung an uns lächeln. Sie wird mir dieses Geschenk machen. Und das ist es, was mich durchhalten lässt.
    Ich liebe dich so sehr, Kate. Ich werde jetzt versuchen zu schlafen. Bitte erschein mir in meinen Träumen. Komm zu mir wie früher, mit einer Überraschung hinter dem Rücken, einer Blume, die du gefunden hast, oder einem Eis. Es ist mir egal, was es ist. Aber komm.
***
    Oben auf einem Berggipfel über der Stadt zu stehen enthüllte eine andere Seite von Hongkong – einen riesigen Hafen, der fast völlig von glänzenden Gebäuden umgeben war. Der Anblick war das Gegenteil von dem, was Mattie und Ian im Himalaya gesehen hatten. In Nepal regierte die Natur. In Hongkong war die Natur unterjocht worden. Das Meer, die Berge und der Himmel – sie waren großartig und mächtig, doch sie verblassten vor der Stadt. Riesige Wolkenkratzer griffen nach der Sonne wie Bäume, die in einem dichten Wald um das Licht kämpften. Fähren und Barken durchpflügten den Hafen. Flugzeuge hinterließen einen Zickzack von Kondensstreifen über ihnen.
    Der Park, in dem Ian, Mattie, Georgia und Holly spazieren gingen, war voller Felsen, Rutschen und Schaukeln. In der Nähe spielte ein Dutzend Kinder, von denen die meisten von einem Felsen zum nächsten sprangen. Ian sah, wie Holly und Mattie nebeneinander schaukelten. Die Mädchen hatten bei ihrem Wiedersehen zunächst geschwiegen, aber diese Stille hatte nur einige Minuten angedauert. Jetzt lachten und spielten sie, als hätten sie ihr ganzes Leben lang nichts anderes getan.
    Ian wandte sich zu Georgia um, die neben ihm auf einer Granitbank saß. Sie war noch fast genau so, wie er sie in Erinnerung hatte – ihr glattes rotes Haar war zu einem festen Pferdeschwanz gebunden, ihre Haut war blass, ihre Augen leuchteten hellgrün, ihr Körper war der einer Athletin. Sie trug ein ärmelloses Kleid, das zur Farbe ihrer Augen passte und das von rechts nach links um ihre Hüften gewickelt zu sein schien. Ein antikes Silberarmband schmückte ihr Handgelenk, und an ihren Ohren hing in Silber gefasste Jade. Elfenbeinfarbene Schuhe mit niedrigen Absätzen zierten ihre pedikürten Füße.
    Ian hatte sich nie für Mode interessiert, und als er auf seine Jeans und sein altes Hawaii-Hemd sah, fühlte er sich für den Ausflug schlecht angezogen. Sie waren schließlich in Hongkong, einer der modebewusstesten Städte der Welt. Er und Mattie sahen aus, als wären sie auf einem Angelausflug.
    »Mattie hat sich toll entwickelt«, sagte Georgia, und ihre Stimme war tief und ruhig. Sie hatte die Beine übereinandergeschlagen, und ihre schlanken Fesseln waren der Sonne ausgesetzt. »Du kannst sehr stolz sein, Ian. Sehr stolz.«
    Er lächelte, freute sich darüber, dass Georgia Mattie vor ein paar Minuten in den Arm genommen hatte, dass sie Matties Haare zurückgestrichen und ihr gesagt hatte, dass alles wieder gut werden würde. »Und Holly«, erwiderte er, »ist wie eine kleine Version von dir. Der Apfel fällt offensichtlich nicht weit vom Stamm.«
    »Nein, tut er nicht. Vielleicht ein paar Meter, aber das ist ganz gut so.«
    Holly lachte, und Ian sah sie schaukeln. Sie trug eine weiße Strumpfhose, einen karierten Rock, eine braune Bluse und schwarze Lacklederschuhe. Ihr Pony, etwas weniger rot als Georgias, wurde seitlich von einer Spange gehalten. Ihr Haar war wellig und kurz, geformt wie das eines Models vor hundert Jahren.
    Ian beobachtete weiter, wie Mattie und Holly zusammen schaukelten, redeten und kicherten, während sie versuchten, ihre Schaukeln im Gleichklang zu halten. »Holly sieht glücklich aus«, sagte er und registrierte, dass sie, obwohl sie nur ein paar Monate älter war als Mattie, selbstsicherer

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