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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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lauschen. Er hatte den Klang ihrer Stimme immer geliebt, ob persönlich oder am Telefon oder über die Straße hinweg. Ihre Stimme war wie ein Fluss, voller Stromschnellen und fähig dazu, jeden wegzuspülen, der hineingeriet. Aber jetzt war sie fort, verschwunden noch vor der alten Brücke, mit der sie so viel Mitleid gehabt hatte.
    Du solltest jetzt hier sein, dachte er. Ich möchte, dass du deine Brücke siehst. Sie hat sich kein bisschen verändert. Und du hast mir nie das Ende von deinem Gedicht erzählt. Ich habe es ruiniert. Ich habe dich für selbstverständlich gehalten. Und es tut mir so leid, mein Schatz. Ich hätte es dich fertig schreiben lassen sollen. Ich hätte dasitzen und warten müssen, bis dir die richtigen Worte einfallen. Ich war so ein verdammter Narr.
    Ian unterdrückte ein Schluchzen, und zum ersten Mal heute schmerzte sein Magen. Georgia fragte ihn, ob es ihm gut ging. Er nickte, schwieg jedoch, weil er Angst hatte, dass seine Stimme ihn verraten würde. Er wollte sie nicht verletzen, obwohl er wusste, dass er das tun würde, weil er sie nicht noch einmal küssen würde, nicht mit ihr zu ihrem Zimmer gehen und sie zum Abschied in den Arm nehmen würde. Er hatte diese Dinge vor ein paar Minuten tun wollen, aber der Anblick der Brücke hatte ihn daran erinnert, dass Kate ihm genommen worden war, dass sie qualvoll gestorben war. Und es fühlte sich nicht richtig an, dass er ohne sie glücklich war. Es fühlte sich falscher an als alles, was er jemals erlebt hatte.
    Schließlich drehte er sich zu Georgia um. »Wäre es in Ordnung … wenn Mattie heute Abend bei euch schläft? Den Mädchen würde das gefallen, denke ich. Und ich würde gerne einen Spaziergang machen, wenn du nichts dagegen hast?«
    »Einen Spaziergang?«
    »Ein bisschen durch die Stadt laufen. Um mir die Beine zu vertreten.«
    Während Mattie und Holly aufgeregt über die Aussicht redeten, zusammen zu schlafen, sah Ian Georgias Blick, ihre fragenden Augen, ihre Lippen, die lautlos hauchten: »Warum?«
    Aber anstatt zu antworten, schüttelte er den Kopf und wandte sich ab, starrte auf seine Füße, voller Angst, was er noch alles in dem alten Teil der Stadt sehen würde.
***
    Mattie erwachte am nächsten Morgen neben Holly. Sie war es gewöhnt, neben ihrem Vater zu schlafen, und fühlte sich verloren ohne ihn. Obwohl sie es genossen hatte, bis tief in die Nacht mit Holly zu flüstern, hatte sie sich einsam gefühlt, als ihr klar wurde, dass ihr Vater im Zimmer gegenüber schlief, ganz allein. Während sie an ihn dachte und an die Bitte ihrer Mutter, eine Kunstausstellung zu machen, zog Mattie sich an und ging in die Ecke des Zimmers, wo Georgia im Bademantel saß und aus dem Fenster starrte.
    »Guten Morgen«, flüsterte Georgia und sah auf, griff nach Matties Hand.
    »Guten Morgen.«
    »Hast du gut geschlafen? Ich habe euch noch lange flüstern hören. Vielleicht zu lange.«
    »Holly war albern.«
    »Das ist sie oft.«
    »Vielen Dank, dass ich bei euch schlafen durfte.«
    »Gern geschehen«, erwiderte Georgia und drückte Matties Hand.
    Mattie setzte sich in einem Stuhl neben sie und achtete darauf, leise zu sein. »Kann ich dich was fragen?«
    »Sicher.«
    »Warum ist mein Vater gestern Abend spazieren gegangen? Warum hat er mich allein gelassen?«
    Georgia wollte etwas sagen, hielt jedoch inne, sammelte sich, unterdrückte ihren Schmerz. »Ich weiß es nicht, Mattie.«
    »Aber warum denkst du, hat er es gemacht?«
    Mit einem Kopfschütteln sah Georgia wieder aus dem Fenster. Die Stadt war bereits voller Fußgänger und Motorroller, die sich wie ein Kaleidoskop drehten und drehten. »Du hast deine Bilder«, erwiderte sie schließlich. »Und deine Bilder geben dir … Zeit für dich allein. Das tun sie doch, oder?«
    »Normalerweise schon.«
    »Nun, dein Vater braucht manchmal auch etwas Zeit für sich. Und er kann nicht malen. Also geht er … lange spazieren. Und wie immer es ihm ging, nach dem Spaziergang fühlt er sich besser. Genauso wie es dir besser gehst, wenn du ein Bild gemalt hast.«
    Mattie nickte. »Ich schätze … wenn ich nicht malen könnte, dann würde ich auch spazieren gehen wollen. Ich würde so weit laufen. Meine Schuhe wären durchgelaufen.«
    Georgia rückte näher an Mattie heran. »Du musst immer daran denken, dass du ganz viel mitbekommen hast. Deine Malerei ist ein Geschenk. Dein Vater ist ein Geschenk.«
    »Meine Mutter … hat mir das auch mal gesagt.«
    »Sie hat recht.«
    »Sie war auch ein

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