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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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einen siehst, dann solltest du auf einem reiten. Reite auf einem, und füttere ihn anschließend mit Bananen. Mit saftigen kleinen Bananen, bei denen sich ihm der Rüssel aufrollt.«
    Mattie nickte und dachte daran, dass sie in ungefähr zehn Tagen wieder in Manhattan sein würde, wo sie niemals auf einem Elefanten reiten konnte. »Vielleicht könnten wir uns irgendwann … mal in Thailand treffen.«
    »Das werden wir, Mattie. Das werden wir.«
    »Ich hoffe es.«
    Ungefähr fünf Meter hinter ihnen zog Ian Georgias Koffer und sah, wie Mattie und Holly miteinander sprachen. Ihm war aufgefallen, dass Mattie bei dem Gedanken an die Zukunft bedrückter wirkte als Holly. Er wollte sein kleines Mädchen aufheitern, wollte sie auf seine Schultern setzen und ihr sagen, dass sie Holly wiedersehen würde. Aber er musste den Koffer ziehen und war auch müde. Die beste Woche seit Kates Tod würde sehr bald zu Ende sein.
    Obwohl sie ihre Gefühle verbarg, war Georgia ebenfalls niedergeschlagen. Sie sah, dass Holly und Mattie sich an den Händen hielten, und sie sehnte sich danach, das Gleiche mit Ian zu tun, ihn noch einmal zu spüren. Aber sie hatten sich seit jener Nacht am See nicht mehr berührt, und sie erwartete nicht, dass er noch einmal ihre Hand halten würde. Er liebte Kate immer noch so sehr, war immer noch eins mit ihr. Und sie würde nicht versuchen, diese Verbindung zu trennen.
    Weil sie jedoch seine Stimme hören musste, wandte Georgia sich an ihn. »Was werdet ihr machen … in Ägypten?«
    Ian wusste, dass sie sich wünschte, er würde sie berühren, aber er dachte noch einmal an die Brücke, daran, dass Kate mit Tränen in den Augen gestorben war. »Wir haben noch gar nicht darüber gesprochen«, erwiderte er und rückte näher an Georgia heran. »Ich weiß nicht viel über das Land. Ich schätze, wir beginnen in Kairo, sehen uns die Pyramiden an und fahren dann vielleicht noch ein Stück über den Nil.«
    »Und es ist euer letztes Land? Danach fahrt ihr nach Hause?«
    »Unsere Reise ist dann vorbei.«
    »Ich finde, ihr habt die perfekte Wahl getroffen. Mattie wird es in Ägypten gefallen.«
    Ian blickte zu seiner Tochter und bemerkte die Affen zu seiner Linken gar nicht. »Sie wirkt sehr bedrückt, oder?«
    Georgia sah die Sorge auf seinem Gesicht, konnte sich jedoch nicht so darum kümmern, wie sie es wollte. »Sie sucht noch ihren Weg. Aber sie wird nicht immer auf der Suche sein.«
    »Nicht?«
    »Nein. Ganz bestimmt nicht. Denk doch nur daran, was sie auf dieser Reise getan hat. Wie tapfer sie war. Und sie redet ständig von Rupi. Sie möchte ihm helfen. Und so etwas tut jemand nicht, der nur an sich selbst denken kann, wenn die Traurigkeit ihm den Blick auf alles andere versperrt.«
    Ian nickte und fragte sich erneut, warum seine Mails an den Direktor des Waisenhauses nicht beantwortet wurden. Das Ausbleiben der Antwort beunruhigte ihn. »Ich bin stolz auf sie … deswegen.«
    »Und das solltest du auch. Und das sagt etwas aus, nicht nur über sie, sondern auch über dich.«
    »Über mich?«
    »Ja, über dich«, erwiderte Georgia und schob ihre Haare aus dem Gesicht, um ihn besser sehen zu können. »Wie ich schon sagte, sie sucht ihren Weg. Aber du zeigst ihr auch den Weg. Damit kenne ich mich aus. Ich weiß, wie das funktioniert. Und du machst das ganz großartig.«
    »Du bist eine wunderbare Freundin«, sagte er und nahm ihre Hand, überraschte sich selbst erneut. Obwohl er oft an die Brücke dachte, war er noch nicht bereit, sich von Georgia zu verabschieden. »Eine wunderbare Freundin. Es tut mir leid, dass wir schon so bald so weit voneinander entfernt sind.«
    »Mir auch«, erwiderte sie und dachte an seine Lippen auf ihrer Haut, wollte den ganzen Tag so gehen, Hand in Hand, hinter ihren Kindern her.
    »Ich glaube, die Welt ist zu groß für uns, nicht wahr?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine, ich werde in Manhattan sein; du in Hongkong. Und das ist eine große Distanz … selbst für Freunde.«
    »Die Distanz ist immer so groß, wie man sie werden lässt.«
    Er blickte zum Himmel, und seine Füße fühlten sich schwer an. »Das stimmt. Aber … aber um ehrlich zu sein, ist Kate noch immer ein Teil meiner Welt. Sie füllt mich aus. Und ganz egal, was ich fühle … im Moment bin ich noch nicht bereit, sie zu verlassen. Ich kann … sie nicht verlassen.«
    Georgia schüttelte den Kopf. »Niemand will, dass du sie verlässt. Leg mir keine Worte in den Mund.«
    »So meinte ich es nicht.«
    »Das

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