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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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dann hielt er seinen Zeigefinger in die Höhe und ging durch einen Durchgang hinter dem Empfangstresen. Fast sofort kehrte er zurück und schob ein altmodisches Fahrrad neben sich her. »Bitte, nehmen Sie mein Rad«, sagte er. »Man kann darauf viel mehr von der Stadt sehen.«
    Ian ergriff die Hand des Mannes und drückte sie fest.
    »Ihre Tochter, Sir, sie wird nach etwas Vertrautem suchen. Und wir haben viele westliche Restaurants in der Nähe. Wenn Sie eines sehen – ein Kentucky Fried Chicken oder einen Pizza-Hut – dann sollten Sie hineingehen.«
    Ian wendete das Rad und trat durch den Eingang. »Bitte, beeilen Sie sich, und rufen Sie die Polizei«, sagte er und lief nach draußen. »Sagen Sie ihnen, dass sie ganz allein ist.«
    Agra wirkte voller als jemals zuvor. Der Verkehr auf den Straßen in der Nähe war fast zum Erliegen gekommen. Ian rannte zum Rand des Bürgersteigs und sprang auf das Fahrrad, das zu klein für ihn war. Er stellte sich hin und trat heftig in die Pedale, schlängelte sich vorbei an Fahrzeugen in allen Formen und Größen. Er wollte nicht weiter in Panik geraten, aber er konnte nicht anders. Der Gedanke, dass Mattie ganz allein war und Angst hatte, war zu viel für ihn.
    »Mattie!«, schrie er und fuhr in der Nähe des Bürgersteigs entlang. Ein Motorrad zog plötzlich vor ihm an den Randstein, und er wäre beinahe hineingefahren. »Mattie! Kannst du mich hören? Mattie!«
    Bitte, Gott, dachte er, bitte lass ihr nichts passieren. Bitte, bitte, bitte. Sie ist so gut. Sie war ihr ganzes Leben lang nur gut, und sie verdient das alles nicht. Also, bitte. Lass mich sie finden.
    Er kam an einem Burger King vorbei und sprang vom Rad, dann lief er hinein. Er rief ihren Namen und fragte die Gäste, ob sie sie gesehen hatten, aber alle schüttelten mit den Köpfen. Stöhnend, weil die Schmerzen in seinem Magen immer schlimmer wurden, rannte er wieder nach draußen und trat erneut in die Pedale. Er wusste, dass Kinderprostitution in Indien eine Monstrosität war, und der Gedanke, dass jemand Mattie in seiner Gewalt hatte, ließ ihn in Tränen ausbrechen.
    Seine Tränen ließen seinen Blick verschwimmen, während er schnell die Straße hinunterfuhr und die Klingel am Lenker bediente, um die Fußgänger vor seinem Kommen zu warnen. »Mattie! Wo bist du?«
    Eine Kuh lag auf dem Pflaster vor ihm, und er umkurvte sie, um ihr auszuweichen. Die Leute drängten sich aus allen Richtungen gegen ihn, und ihm wurde klar, dass er sie so niemals finden würde. Er musste strategischer vorgehen, sagte er sich, und ruhige Gedanken kämpften seine Panik nieder.
    Wohin würde ich gehen, fragte er sich, wenn ich sie wäre? Ich habe Geld in meiner Tasche, ich könnte mir ein Taxi nehmen, aber … aber ich kenne den Namen meines Hotels nicht. Würde ich eine Polizeiwache suchen? Vielleicht. Vielleicht nicht. Was ist mit einem großen Hotel?
    Verdammt! Denk nach! Benutz dein verfluchtes Gehirn! Wohin würde sie gehen? Zur amerikanischen Botschaft? Zum Flughafen? Oder zu einem Ort, den sie kennt?
    Warte, dachte er und umklammerte den Lenker, während sein Herzschlag in seinen Ohren dröhnte. »Das Tadsch«, flüsterte er. »Sie würde zum Tadsch gehen.«
    Er sprang zurück aufs Fahrrad und fuhr so schnell wie nie zuvor, vorbei an Rikschas und Taxis und Lastwagen. Agra drehte sich um das Tadsch Mahal, und Schilder zeigten in seine Richtung. Er stand gerade, legte sein ganzes Gewicht in die Pedale, wenn sie sich ganz oben befanden, und zwang sie herunter, als wären sie Dämonen, die er daran hindern wollte, nach oben zu kommen. Die Stadt flog an ihm vorbei, die Sonne sank, die Autos machten ihre Lichter an. Die Leute, die ihn sahen, schienen seine Verzweiflung zu spüren und traten zur Seite, um ihn vorbeizulassen. Obwohl Agra eine Stadt mit einer Million Hupen war, hupte ihn niemand an, obwohl er ihnen in den Weg fuhr.
    »Bitte, lieber Gott«, sagte er und spannte sich an, als er über eine zerbrochene Palette fuhr.
    Er bog rechts ab, sah den Haupteingang zum Mausoleum, sah sie, wie sie mit einem Sicherheitsbeamten sprach. Das Fahrrad fiel hin, als er heruntersprang. Ihr Name verließ seine Lippen. Er rannte auf sie zu, riss sie in seine Arme und hielt sie fest. Sie pressten ihre Gesichter aneinander, ihre Tränen benetzten seine Wangen, er streichelte ihr Haar. Sie weinte und zitterte in seiner Umarmung, und er hielt sie so fest, als würde jemand versuchen, sie ihm zu entreißen. Während er ihre Stirn küsste, sagte

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