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Ich bin dann mal alt

Ich bin dann mal alt

Titel: Ich bin dann mal alt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Pausch , Gert Boehm
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achten.
    Das Ernährungsdefizit betrifft leider nicht nur die Senioren, sondern auch viele Kinder und jüngere Leute. Das Hauptproblem bei ihnen ist allerdings nicht, dass sie zu wenig essen, sondern zu üppig. Die Folge sind viele Wohlstandskrankheiten, vor allem Herz-Kreislauf-Leiden und Diabetes.
    Der Essensrhythmus und seine drei Phasen
    Der Essensrhythmus besteht aus drei Phasen: Nahrung aufnehmen, verdauen, ausscheiden. Essen muss uns in allen drei Phasen guttun. Es soll schmecken, soll aber auch für Magen und Darm bekömmlich sein und zuletzt muss man den Rest gut ausscheiden können. Aus Erfahrung weiß man, dass es keinen Sinn macht, einen bestimmten Speiseplan und Essensrhythmus zu empfehlen, der für alle Menschen gut ist. Vielmehr kann jeder Einzelne für sich selbst einen Rhythmus finden, der ihm guttut: Der eine braucht mehr Fleisch, der andere mehr Obst und Gemüse oder mehr Kohlenhydrate – jeder soll sich seinen Speiseplan und seinen Essensrhythmus so gestalten, wie es ihm bekommt. Wichtig dabei ist, auf das rechte Maß zu achten. Das ist gut für die Seele und die Gesundheit.
    Der Mensch braucht morgens eine Mahlzeit, dann eine zur Mittagsstunde und eine dritte abends, aber nicht zu spät. Dieser Essensrhythmus ist keine modische Erfindung, sondern entspricht den körperlichen und seelischen Bedürfnissen. Es geht um eine alte Erfahrung, die den Menschen innewohnt und die
ihnen guttut. Wenn wir diese Zeiten einhalten, bedeutet das auch, dass wir – entgegen mancher Empfehlungen – auf ständig wechselnde Zwischenmahlzeiten verzichten. Sonst kommt überhaupt kein echter Rhythmus zustande.
    Den Tag sollten wir mit einer kräftigen Mahlzeit beginnen. Der Mensch braucht Energie, die er in den Tag mit hineinnimmt. Eine Volksweisheit sagt: »Frühstücken wie ein König, mittags essen wie ein Graf und abends wie ein Bettler.« Richtig ist: Es bekommt dem Menschen nicht, wenn er seinen Körper nachts mit zu viel Unverdautem belastet. Aber noch wichtiger als die Mengen, die man zu sich nimmt, ist der Essensrhythmus. Er muss sehr bewusst in den Tagesablauf integriert werden.
    Wer noch in der Lage ist, selbst zu kochen, sollte allerdings auf die – für viele natürlich überaus sinnvolle – Einrichtung » Essen auf Rädern« verzichten und lieber einen Einkaufsbummel machen, um die Zutaten für seine nächste Mahlzeit bewusst auszusuchen. Noch klüger wäre es, so etwas gemeinsam mit einem anderen Menschen, den man mag, zu unternehmen. Vielleicht wartet ein Nachbar sogar schon auf deinen Anruf und freut sich, dass er endlich eine Koch- und Essgemeinschaft gefunden hat.
    Alte Menschen wollen meist nicht mehr viel essen, aber das, was sie zu sich nehmen, sollte abwechslungsreich, schmackhaft und gesund sein. Fertiggerichte zu kaufen und sie einfach in die Mikrowelle zu schieben, ist langweilig. Selbst das Gemüse, das Fleisch oder den Fisch, die einzelnen Zutaten und Gewürze zu besorgen und zu Hause zu kochen – das ist ein kreativer Vorgang, der seinen Höhepunkt findet, wenn wir anschließend das Essen entspannt genießen.
    Wohl bekomm’s!
    Essen und Trinken sollen nicht nur gut schmecken, sondern auch bekömmlich sein. Manches, was gut schmeckt, liegt hinterher wie ein Stein im Magen und im Darm und kann nur schwer verdaut und ausgeschieden werden. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, was auf den Teller und ins Glas kommt, denn der Körper ist nicht wählerisch, er verarbeitet alles. Wenn er verdaut, zerlegt er die Speisen und Getränke wie in einem Labor und holt sich das heraus, was er gerade braucht. Leider nimmt er aber auch manches auf, was ihm schadet – oder er holt sich zu viel davon.
    Was dem Körper in der ersten Phase, also auf dem gedeckten Tisch, gefällt, weil es gut schmeckt, wird oft in der zweiten Phase, beim Verdauen, und im dritten Teil, beim Ausscheiden, zum Problem. Daran denken viele nicht. Für sie sind Essen und Trinken beendet, wenn Teller und Gläser leer sind. Dabei ist das nur der erste Teil des Essensrhythmus. Danach beginnt der Verdauungsprozess. Natürlich soll der Speiseplan nicht bloß mit Blick auf die Verdaulichkeit zusammengestellt werden und umgekehrt wäre es genauso falsch, ohne Rücksicht auf die Verdauung zu essen und zu trinken. Entscheidend ist immer, dass wir auf das rechte Maß und eine vernünftige Ausgewogenheit achten.
    Körper und Seele reinigen
    Dem Trinken kommt vor allem im Alter eine besondere Bedeutung zu, weil es sowohl die Verdauung als

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