Ich bin dann mal alt
auch die Ausscheidung unnötiger oder schädlicher Stoffe fördert. Viele Menschen trinken jeden Morgen auf nüchternen Magen erst einmal ein Glas Wasser, um die Verdauung in Gang zu bringen. Fachleute
empfehlen, viel zu trinken. Das ist richtig – trotzdem tun das nur wenige Menschen, weil sie es als lästig empfinden, zu oft zur Toilette gehen zu müssen. Doch viel trinken hilft nicht nur der Verdauung, sondern spült auch Giftstoffe aus dem Körper, die sich sonst festsetzen und Schaden anrichten.
Trinken stillt den Durst, doch es ist zugleich auch ein Mittel zur inneren Reinigung – ein spiritueller Aspekt, der von den meisten Menschen kaum beachtet wird.
Schließlich hat der Prozess des Ausscheidens auch etwas mit der Seele zu tun. Menschen, die im Leben alles hinunterschlucken, nicht verdauen und ihre Probleme bei sich behalten, werden auch Schwierigkeiten mit ihrem Stuhlgang haben. Sie sind häufig nicht in der Lage, loszulassen, sich von etwas zu trennen.
Verzicht auf Nahrungsergänzungsmittel
Wer sich im Alter vernünftig ernährt, kann auf Nahrungsergänzungsmittel guten Gewissens verzichten. Nur in seltenen Fällen, wenn wirklich eine Mangelerscheinung vorliegt, macht es Sinn, solche Zusatzprodukte zu kaufen. Ansonsten aber droht der Gesundheit keine Gefahr, wenn man die Pillen, Tinkturen und Drinks weglässt. Viel klüger ist es, sein Geld für qualitativ gute Lebensmittel statt für Zusatzprodukte auszugeben, deren Notwendigkeit uns lediglich die Werbung einreden will. Man darf ruhig misstrauisch sein, wenn uns die Marketing-Strategen mit blumigen Argumenten jugendliche Frische und das ewige Leben verheißen. Ungespritzte Kartoffeln, knackige Äpfel, herzhaftes Brot, ein guter Wein – hochwertige Erzeugnisse aus der nahen Region sind besser als alles Functional Food. Man kann gar nicht früh genug damit beginnen, sich mit hochwertigen Nahrungsmitteln an Leib und Seele etwas Gutes zu tun. Spätestens das zunehmende
Alter aber sollte ein Anlass sein, um die Ernährung umzustellen, damit der Körper nicht unnötig mit minderwertigen Lebensmitteln belastet wird.
Essen ist nicht nur eine Kalorienzufuhr oder eine Versorgung mit Vitaminen, sondern ein durchaus lustvoller Vorgang. Im Genießen drückt sich Lebensfreude aus. Das gilt besonders dann, wenn man in Gemeinschaft mit anderen Menschen am Tisch sitzt.
Schwer verdaulich: die emotionale »Kost«
Vor allem im Alter nehmen viele Menschen nicht nur Essen zu sich, sondern »fressen« auch emotionale »Kost« in sich hinein: Ärger, Neid, Zorn, Missgunst, Geiz, Eifersucht, Hass und Wut. Wenn diese Emotionen nicht aufgearbeitet und verdaut werden, bleiben sie in der Seele liegen und werden im Laufe der Zeit zu Krankheiten. Die Sprache drückt es treffend aus: Ärger schlägt auf den Magen oder geht an die Nieren, jemand hat Wut im Bauch. Psychosomatiker warnen, dass seelische Zustände, die nicht aufgearbeitet werden, Magen- und Darmgeschwüre, manchmal sogar Krebs verursachen können. Schlechte Gefühle, die in den Körper eindringen, zerstören Leib und Seele. Zwar kann niemand vermeiden, dass ihn negative Gefühle befallen – die Frage ist nur, wie man damit umgeht. Manche lassen belastende Gedanken gar nicht erst an sich heran, andere verarbeiten sie sofort, indem sie sich damit auseinandersetzen. In beiden Fällen werden die Emotionen nicht unverdaut mit herumgeschleppt. Wer das schafft, kann sich freuen: Ihn bedrückt nichts, Unverdautes bläht ihn nicht auf. Oft sind es auch unerledigte Aufgaben, die uns im Magen liegen. Da ist zum Beispiel der 75-jährige Rentner, der noch immer kein Testament gemacht hat, mit dem er sein Verhältnis zur nachfolgenden Generation
regelt. Mit dem Testament kann er sich von dem Druck befreien, der ihn in seinem Unterbewusstsein belastet.
Die Frage ist nun, wie jemand, der negative Emotionen in sich trägt, diese wieder loswerden kann, damit keine Krankheiten daraus werden. Auch hier gilt: Am besten ist es, wenn dieser Mensch wieder einen regelmäßigen Rhythmus beim Essen und Verdauen findet. Viele schütteln den Kopf und wollen nicht glauben, dass die Rückkehr zur äußeren Regelmäßigkeit wirklich hilft. Aber einen sinnvollen Essensrhythmus, zu dem auch das Fasten gehören kann, haben schon weise Menschen wie Hildegard von Bingen und der heilige Benedikt als wirksames Heilmittel empfohlen. Die Gesundung an Leib und Seele beginnt demnach auf der körperlichen Ebene, indem als Erstes ein guter Rhythmus für
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