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Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Titel: Ich bin dein - Geheime Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Sue Me
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wusste gar nicht, dass du telefonieren darfst.«
    »Es ist nicht so, wie du denkst!«
    »Das sagst du«, antwortete sie mit ihrer Es-ist-mir-egal-was-du-sagst-ich-werde-dir-eh-nicht-glauben-Stimme. »Da du allein bist, hast du wahrscheinlich gerade eh nichts Besseres zu tun, als mich anzurufen.«
    Es kam selten vor, dass mich Felicia so erwischte, dass ich ihr nichts entgegenzusetzen hatte. »Woher weißt du, dass ich allein bin?«
    »Jackson hat mir gesagt, dass er mit Nathaniel und irgendeinem Todd vor der Benefizveranstaltung Golf spielen und anschließend zu Mittag essen würde. Zwischen dir und Nathaniel gilt wohl das Prinzip, nur das Allernotwendigste bekannt zu geben. Du hast es also nicht gewusst?«
    Ich konnte ihr süffisantes Lächeln geradezu hören. Ich fragte mich, wie ich auf den bescheuerten Gedanken gekommenen war, sie anzurufen.
    »Wir haben uns heute Morgen nur kurz gesehen«, sagte ich so lässig, als wäre es mir völlig egal, warum mir Nathaniel nichts gesagt hatte. Das war gelogen. Aus irgendeinem Grund verletzte es mich. »Und vergiss nicht: Jackson weiß nichts von Nathaniels …«
    »Ehrlich, Abby, nicht jeder meint, sich schon bei der ersten Verabredung über dein schräges Sexleben unterhalten zu müssen.«
    Die Eingangstür ging auf und schnappte wieder ins Schloss.
    »Oh, ich muss Schluss machen. Nathaniel ist zurück«, sagte ich, froh über den Vorwand und aufgeregt, weil Nathaniel zurück war.
    »Bist du dir sicher?«, fragte sie erstmals in einem interessierten Ton. »Das ist doch viel zu früh. Außerdem hat Jackson gesagt, er würde mich anrufen, sobald sie fertig seien. Ich habe noch nichts von ihm gehört.«
    »Ich muss … Ciao.« Ich machte gerade Schluss, als jemand in die Küche trat.
    Es war nicht Nathaniel.
    Schockiert blickte mich eine große, gertenschlanke Frau mit kurzem brünetten Haar und einer roten Brille an. Ich hatte wahrscheinlich den gleichen Gesichtsausdruck wie sie.
    »Oh«, sagte sie. »Ich wusste nicht, dass jemand da ist.«
    »Wer sind Sie?«, fragte ich. Nathaniel hätte es sicher erwähnt, wenn er jemanden erwartet hätte.
    »Elaina Welling«, sagte sie und streckte die Hand aus. »Mein Mann Todd und Nathaniel kennen sich seit Langem.«
    Ich schüttelte Elaina die Hand. »Abby King. Tut mir leid, Nathaniel hat nicht gesagt, dass jemand vorbeischauen würde.«
    Sie hob eine schwarze Abendtasche aus Satin hoch: »Das hier habe ich vergessen, als ich das Kleid vorbeigebracht habe.« Sie richtete ihre Augen auf meinen Choker. Ich hätte schwören können, dass ein verschmitztes Lächeln über ihre Lippen huschte.
    »Möchten Sie Tee?«, fragte ich.
    »Ja, gerne«, antwortete sie und setzte sich.
    Ich schenkte ihr eine Tasse ein. Nach fünfzehn Minuten angenehmen Plauderns hatte ich das Gefühl, als würden wir uns schon ewig kennen. Elaina war die netteste und bodenständigste Frau, mit der ich seit Langem geredet hatte. Vor der Highschool war sie in die Nachbarschaft der Clarks gezogen und Linda war für sie zu einer Art Ersatzmutter geworden. Als sie mir sagte, sie habe als Kind ihre Mutter verloren, fühlte ich mich ihr noch näher. Ich erzählte ihr, dass meine Mutter vor vier Jahren gestorben war. Elaina nickte, nahm meine Hand und sagte nur: »Sie werden sie immer vermissen. Aber ich verspreche Ihnen, es wird leichter.«
    Während unserer Unterhaltung fiel mir mehrmals auf, dass ihr Blick zu meinem Halsband wanderte, ohne dass sie etwas sagte. Einen Augenblick lang fragte ich mich, ob Nathaniel gelogen hatte. Vielleicht wussten seine Familie und Freunde doch etwas von seinem Lifestyle. Aber dann war ich mir sicher, dass er für so eine Lüge nicht der Typ war.
    So verging unversehens fast eine halbe Stunde. Als Elaina auf ihr Mobiltelefon blickte, stieß sie einen leisen Schrei aus. »Oh nein! Jetzt müssen wir uns aber beeilen, wenn wir rechtzeitig da sein wollen.« Beim Gehen küsste sie mich auf die Wange und versprach, dass wir unser Gespräch auf der Benefizgala fortsetzen würden.
    Ich habe eine lebhafte Fantasie. Ich muss zugeben, dass ich zunächst an Leder und Spitze dachte, als ich mir vorstellte, in welcher Robe mich Nathaniel sehen wollte. Stattdessen lag für mich ein umwerfend schönes Abendkleid mit einem einzigartigen Schnitt auf dem Bett. So etwas hätte ich mir auch mit einem zweijährigen Vorschuss auf mein Gehalt niemals leisten können. Aus schwarzem Satin und eng anliegend, war es trotz des tiefen Ausschnitts und der dünnen

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