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Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Titel: Ich bin dein - Geheime Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Sue Me
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Alle waren in ein Gespräch vertieft. Ich erfuhr, dass Elaina Modedesignerin war, und nachdem sie unsere ganze Runde mit Missgeschicken auf dem Catwalk unterhalten hatte, wartete Jackson mit Storys vom Football auf.
    Nach der Hauptspeise wandte ich mich Nathaniel zu. »Wo sind die Toilettenräume«, fragte ich ihn und stand auf. Alle drei Männer erhoben sich.
    Fast hätte ich mich wieder gesetzt. Ich hatte schon mal gelesen und sogar in einem Film gesehen, dass wegen einer Frau alle Männer am Tisch aufstanden, aber mir war so etwas noch nie passiert. Sogar Felicia wirkte sprachlos.
    Zum Glück sprang Elaina mir bei. »Ich denke, ich begleitete dich, Abby.« Sie kam zu mir und nahm meine Hand. »Komm.«
    Sie führte mich durch die Tischreihen zu den Damentoiletten. »Ich kann mir vorstellen, dass es ziemlich anstrengend ist, wenn wir alle beisammen sind«, sagte sie. »Du wirst dich daran gewöhnen.«
    Ich hatte nicht den Mut, ihr zu sagen, dass ich wohl kaum zu vielen Familientreffen eingeladen werden würde. Wir öffneten die Tür zu den Toiletten und traten in einen Salon, der größer als meine Küche war. Als ich aus dem hinteren Bereich zurückkehrte, wartete Elaina an einem großen erleuchteten Toilettentisch.
    »Gibt es etwas, von dem du vollkommen überzeugt bist, Abby?«, fragte sie und puderte ihre noch immer perfekt aussehende Nase. »Etwas, von dem du von ganzem Herzen überzeugt bist?«
    Ich zuckte mit den Achseln und frischte wie Elaina mein Make-up auf. »Ich bin von einer Sache überzeugt«, fuhr sie fort. »Und das sollst du wissen: Du tust Nathaniel gut.« Sie blickte mich an. »Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich dir das sage. Ich habe einfach das Gefühl, als würden wir uns schon ewig kennen.«
    »Das geht mir auch so«, sagte ich. »Ich meine, das mit dem ewig kennen.« Nicht, dass ich Nathaniel guttäte. Das meinte ich nicht.
    »Ich weiß, er kann ein Scheißkerl sein, und man wird aus ihm nicht schlau. Aber ich habe ihn nie öfter lächeln sehen als heute Abend.«
    Sie wandte sich zu mir. »Das muss an dir liegen.«
    Mit zitternder Hand zog ich meine Lippen nach. Über unser Gespräch wollte ich später nachdenken, in der Nacht, im Dunkeln, wenn ich allein sein würde. Oder irgendwann unter der Woche, wenn Nathaniel nicht so nah war. Wenn ich ihm nicht in die Augen blicken und mich fragen musste, welches Spiegelbild ich sah.
    Ich ließ den Lippenstift in meine Handtasche plumpsen. Elaina umarmte mich. »Lass dich von der harten Schale nicht beirren«, sagte sie. »Er ist ein großartiger Kerl.«
    »Danke, Elaina«, flüsterte ich.
    Als wir zurückkehrten, erwarteten uns Desserts und Kaffee. Wieder standen alle Männer auf. Nathaniel hielt mir den Stuhl. Elaina zwinkerte mir von der anderen Seite des Tischs zu. Ich blickte auf meinen Schokokäsekuchen. Hatte sie recht?
    Nach dem Dessert spielte eine kleine Band auf. Gäste erhoben sich von den Tischen und schritten paarweise auf die Tanzfläche. Zunächst wurden zwei schnelle Stücke gespielt. Ich lehnte mich zurück, glücklich damit zuzusehen. Dann erklang ein langsameres Stück, eine einfache Klaviermelodie.
    Nathaniel erhob sich und streckte die Hand nach mir aus. »Willst du mit mir tanzen, Abigail?«
    Eigentlich tanzte ich nie: Ich war berüchtigt dafür, dass sich bei meinen Auftritten eine Tanzfläche schneller leerte als bei einer schlecht gespielten »Macarena«. Aber mir ging immer noch durch den Kopf, was Elaina gesagt hatte. Und auf der anderen Seite des Tischs legte sich Linda die Hand auf die Lippen, als wolle sie ein Lächeln verbergen.
    Ich schaute zu Nathaniel auf. Seine grünen Augen verrieten mir, dass dies kein Befehl war. Ich konnte ihm auch einen Korb geben, einfach höflich ablehnen. Aber in diesem Augenblick wünschte ich mir nichts sehnlicher, als mich in seinen Armen zu wiegen und ihn in meinen zu spüren.
    Ich nahm seine Hand: »Gern.«
    Obwohl wir so intim geworden waren, wie man es nur werden kann, hatte ich mich Nathaniel nie näher gefühlt als jetzt. Er legte einen Arm um meine Hüfte, zog mich an sich und legte seine andere Hand, mit der er meine umfasst hielt, an seine Brust.
    Sicher spürte er, wie ich zitterte. Ich fragte mich, ob er dies die ganze Zeit geplant hatte: dass ich mich vor allen Leuten zitternd nach ihm sehnte. Zugetraut hätte ich es ihm.
    »Amüsierst du dich?«, hauchte er mir mit heißem Atem ins Ohr.
    »Das tue ich«, sagte ich. »Sehr sogar.«
    »Alle sind von dir angetan.« Er zog

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