Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Titel: Ich bin dein - Geheime Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Sue Me
Vom Netzwerk:
nichts, wirklich.«
    »Felicia. Ich habe es halb bewusst mitbekommen. Es war nicht nichts.«
    Sie biss sich auf die Lippe. »Ich war einfach nur schockiert, dass Nathaniel schon da war. Ich bin deine beste Freundin. Ich hätte als Erste da sein sollen. Es ist dumm. Wie schon gesagt, es war nichts.«
    Ich versuchte, mich zu erinnern. Was mir schwerfiel. Die Erinnerungen waren verschwommen. »Wann bist du ins Krankenhaus gekommen?«
    »Als sie dich in dein Zimmer gebracht haben. Direkt nach der Computertomografie.«
    Das war plausibel. »Und Nathaniel, wann ist er gekommen?«
    Sie seufzte und ließ sich aufs Sofa fallen. »Er war mit dir im Schockraum. Die Krankenschwestern mussten ihn rauswerfen.« Sie hob eine Augenbraue. »Warum fragst du ihn nicht selbst?«
    Ich ignorierte sie. »Warum hast du gesagt, er hätte ein Herz aus Eis?«
    »Weil ich dachte, er sei so kalt. Du bist seine Sexsklavin oder so was. Du erfüllst ihm ein Bedürfnis, und er kommt zum Krankenhaus gerannt, wenn du verletzt bist, als würde seine Welt aus den Fugen geraten. Es hat mich auf die Palme gebracht.«
    »Aber jetzt magst du ihn?«
    »Ich würde es nicht mögen nennen, aber ja, ich werde ihn tolerieren.«
    Sie ging zur Tür. Unterhaltung beendet. »Gehst du mit ihm zum Super Bowl?«
    »Ja. Er hat davon gesprochen.«

    Am Mittwochnachmittag gegen halb zwei arbeitete ich vorne an der Ausleihe. Den Rücken der Eingangstür zugewandt, katalogisierte ich Neuerscheinungen.
    »Ich möchte mir etwas in der Sammlung seltener Bücher ansehen.«
    Gott im Himmel! Schon wieder so ein Dummkopf, der die Bibliotheksbestimmungen nicht kannte. »Tut mir leid«, sagte ich und machte mir nicht einmal die Mühe, mich umzudrehen. »Für die Sammlung seltener Bücher braucht man einen Termin und im Moment haben wir wenig Personal. Ich habe heute Nachmittag wirklich keine Zeit.«
    »Das enttäuscht mich sehr, Abigail.«
    Sie kennen es sicher, dass die eigenen Erwartungen das, was man sieht und hört, trüben. Nun, es wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass Nathaniel an einem beliebigen Mittwochnachmittag um halb zwei in meine Zweigstelle der New York Public Library kommen würde. Weswegen ich erst begriff, wer er war, als er meinen Namen sagte.
    Ich fuhr herum.
    Er stand vor mir, eingehüllt in einen bis oben hin zugeknöpften Wollmantel, unter dem nur die Spur einer Krawatte zu erkennen war, ein selbstzufriedenes Grinsen im Gesicht.
    Nathaniel West war in meiner Bibliothek. An einem Mittwoch.
    Ich legte den Kopf schief.
    Um die Sammlung seltener Bücher zu sehen?
    »Komme ich wirklich so ungelegen?«, fragte er.
    »Nein«, krächzte ich. »Aber ich bin mir sicher, dass du dieselben Bücher auch zu Hause hast.«
    »Schon möglich.«
    »Und«, fuhr ich fort und verstand noch immer nicht, was er wollte, »jemand muss dich die ganze Zeit begleiten.«
    »Das hoffe ich doch. Es wäre ziemlich langweilig für mich, mir ganz allein die Sammlung seltener Bücher anzusehen.« Langsam zog er seine Handschuhe aus, einen Finger nach dem anderen. »Ich weiß, dass es kein Wochenende ist. Fühl dich bitte frei, Nein zu sagen. Es wird keine Folgen haben. Wirst du mich in den Raum mit der Sammlung seltener Bücher begleiten?«
    Oh. Mein. Gott.
    »Ja… ja, ja«, stammelte ich, während ich ihm dabei zusah, wie er den anderen Handschuh auszog.
    »Ausgezeichnet.«
    Ich stand wie erstarrt da.
    »Abigail«, sagte er und riss mich aus meiner Benommenheit. »Vielleicht kann diese Dame dort« – er deutete über meine Schulter – »die Ausleihe übernehmen, während du … anderweitig beschäftigt bist?«
    Oje!
    »Abigail?«
    »Martha?«, rief ich und verließ meinen Posten. »Übernimm die Ausleihe für mich, ja? Mr West hat einen Termin für die Sammlung seltener Bücher.«
    Martha winkte.
    »Nur zu meiner Information«, sagte Nathaniel unterwegs. »Gibt es in dem Raum mit der Sammlung seltener Bücher einen Tisch?«
    Einen Tisch? »Ja.«
    »Ist er stabil?«
    »Ich denke schon.«
    »Gut.« Er folgte mir die Treppe hoch. »Denn ich habe nicht nur vor, Bücher vor mir auszubreiten.«
    Mein Herzschlag verdoppelte sich.
    Ich fummelte am Schlüsselbund herum, versuchte, den Schlüssel zu finden, der ins Schloss des Raums mit der Sammlung seltener Bücher passte. Schließlich fand ich ihn, schloss die Tür auf und öffnete sie.
    »Nein, nein«, sagte Nathaniel und hielt mir die Tür auf. »Nach dir.«
    Ich betrat den Raum und sah mich kurz um. Er war leer und würde es auch in

Weitere Kostenlose Bücher