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Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Titel: Ich bin dein - Geheime Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Sue Me
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dass es mir gut ging. An ihr Stöhnen. Wie sie sich schwach etwas zuflüsterten. Eine Hand griff zu mir nach hinten.« Er starrte ins Feuer. »Und dann nichts mehr.«
    Ich sah alles so bildhaft vor mir, dass ich eine Träne wegblinzeln musste. »Es tut mir unendlich leid.«
    »Sie zogen den Wagen mit einem Kran heraus. Mom und Dad waren schon eine Zeit lang tot, aber wie ich sagte, weiß ich nicht mehr alles.«
    Ich wollte weitere Fragen stellen. Wie lange war er mit ihnen im Wagen eingesperrt gewesen? War er selbst verletzt worden? Aber ich fühlte mich so geehrt, dass er mir so viel mitgeteilt hatte, und wollte nicht weiter in ihn dringen.
    »Linda war fantastisch. Ich verdanke ihr so viel«, sagte er.
    Ich konnte nur nicken.
    »Sie war eine echte Stütze. Und mit Jackson aufzuwachsen hat mir geholfen.« Er lächelte. »Und auch Todd war eine Hilfe. Und Elaina, als sie in unsere Nähe zog.«
    Ich wollte die Hand nach ihm ausstrecken, um ihn irgendwie zu beruhigen, wusste aber nicht, wie es ankäme, und hielt mich lieber zurück. »Deine Familie ist die beste.«
    »Sie sind mehr, als ich verdiene«, sagte er und stand auf. »Entschuldige mich jetzt bitte. Ich muss wieder an die Arbeit.«
    »Und ich muss Abendessen vorbereiten.« Ich griff nach seinem leeren Glas. »Das nehme ich dir ab.«
    »Danke«, sagte er und schaute mir tief in die Augen. Ich wusste, dass er sich nicht nur wegen des Glases bedankte.

    Beim Abendessen fragte er mich nach meinen Eltern. Ich klärte ihn über meine Mom und meinen Dad auf und erzählte von der unternehmerischen Tätigkeit meines Vaters. Als ich über meine Mutter redete, schaute ich Nathaniel in die Augen und suchte nach einem Anzeichen des Wiedererkennens. Aber entweder erinnerte er sich an sie und die Sache mit dem Haus nicht mehr, oder er war ein ausgezeichneter Schauspieler. Als ich ihren Tod erwähnte, wirkte er nicht überrascht. Ich hatte eine Sekunde das Gefühl, dass er mich etwas fragen wolle, aber er wechselte schnell das Thema.
    In dieser Nacht träumte ich, dass Nathaniel Klavier spielte. Diesmal wusste ich aber, woher die Musik kam, und rannte im Traum in die Bibliothek. Dort saß er am Klavier. Als er mich sah, streckte er die Hand nach mir aus und flüsterte: »Abby.«
    Aber noch bevor ich bei ihm war, verschwand er.

    Am Dienstag wurde mir klar, dass ich einen genaueren Plan brauchte. Der Schneefall hatte zwar nachgelassen, aber nicht genug, dass man es draußen lange aushielt. Ich saß also einen weiteren Tag im Haus fest. Ich hatte am Vortag überall abgestaubt und die Bettwäsche gewaschen. Jetzt war mir wirklich nicht mehr nach Hausarbeit zumute.
    Nathaniel hatte zum Frühstück Pfannkuchen gebacken, also war ich fürs Mittagessen an der Reihe. Vielleicht sollte ich anfangen.
    Mittagessen …
    Ich ging in die Küche und kramte in den Schränken. Als ich gefunden hatte, was ich brauchte, holte ich ein Schneidbrett und eine Pfanne heraus.
    Ich kehrte ins Wohnzimmer zurück. Nathaniel saß am Schreibtisch. Als ich eintrat, schaute er auf.
    »Ja?«, fragte er.
    »Hilfst du mir beim Mittagessen?«
    »Gibst du mir zehn Minuten?«
    »Zehn Minuten sind perfekt.«
    Wieder in der Küche, fiel mir ein, dass ich Zwiebeln vergessen hatte. Am Schrankfach, wo sie verstaut sein mussten, ging ich in die Hocke, um sie herauszuholen.
    »Was zum …«
    Als Nathaniel hereinkam, stand ich an der Anrichte und blickte auf zwei Dosen ohne Etikett in meinen Händen.
    »Abigail?«
    Ich starrte auf die Büchsen. »Ich frage mich, was jemand wie du mit zwei Dosen ohne Etikett in der Küche anstellt?«
    »In der kleinen sind Paprika.« Er trat näher an mich heran. »In der größeren sind die zerstückelten Reste meiner letzten Sub, die mir mit unetikettierten Dosen auf die Nerven ging.«
    Ich schaute auf. »Ein Witz?«
    »Ein Witz.« Er lächelte.
    »Im Ernst: Was machst du mit Dosen ohne Etikett im Schrank? Verstößt das nicht gegen hundert deiner Regeln?«
    Er nahm die größere Dose zur Hand. »In der kleineren sind wirklich italienische Paprika. In der größeren müssten Tomaten derselben Firma sein. Ich habe sie online bestellt.«
    »Was ist mit den Etiketten passiert?«
    »Die Dosen sind so angekommen.« Er setzte die große Büchse ab und nahm die andere zur Hand. »Wahrscheinlich sind Paprika und Tomaten drin, aber ich wollte sie nicht öffnen und habe sie nie zurückgeschickt. Was ist, wenn eingelegte Kuhzungen drin sind? Ich habe wohl zu wenig Vertrauen.«
    »Das ganze Leben

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