Ich bin dein - Geheime Sehnsucht
Schlacht. Dann nahm er mein Gesicht zwischen beide Hände und küsste mich erneut. Noch länger. Seine Zunge fuhr leicht an meinen Lippen entlang. Als ich den Mund öffnete, drang sie langsam in ihn ein, als wolle sie sich das Gefühl, den Geschmack von mir merken. Ich hätte in Tränen ausbrechen können angesichts dieser Zärtlichkeit.
Ich fuhr ihm mit den Fingern durch das Haar, zog ihn an mich und wollte nie wieder von ihm lassen. Er atmete tief, während sich unsere Zungen aneinanderrieben und der Kuss inniger wurde.
Plötzlich machte er sich los: Während er aufstand und aus seiner Hose stieg, schaute er mir die ganze Zeit in die Augen.
»Lieb mich, Nathaniel«, sagte ich und breitete sehnsuchtsvoll die Arme nach ihm aus.
»Ich habe dich immer geliebt, Abby«, sagte er, während er mich behutsam auf seine Arme hob. »Immer.«
Er setzte mich auf dem Bett ab. Wieder berührten seine Lippen meine zu einem langen, behutsamen Kuss mit offenem Mund. Und Nathaniels Kuss war so viel süßer als der Traum von seinem Kuss. Seine Lippen waren glatt und fest. Seine Zunge berührte meine so innig und sehnsüchtig, dass ich die Zehen einzog.
Jetzt waren wir weder Dom und Sub noch Herrin und Dienerin . Wir waren nicht einmal Mann und Frau, sondern einfach Liebende. Schließlich drang er süß, langsam und zärtlich in mich ein.
Bevor er kam, so meine ich, spürte ich eine Träne aus seinem Auge.
Kapitel 31
E s war meine erste Nacht in Nathaniels Armen. Das Bett war so schmal, dass ich auf ihm lag. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust und er hielt mich fest umschlungen. Wir hätten überall schlafen können, es wäre mir egal gewesen. Seine Arme waren der Himmel, den ich nie mehr verlassen wollte.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich allein, was mich jedoch nicht sonderlich überraschte. Nathaniel schlief nie viel, soweit ich das beurteilen konnte. Trotzdem war ich ein bisschen enttäuscht. Die Krönung dieser Nacht wäre gewesen, am Morgen in seinen Armen zu erwachen.
Ich sprang aus dem Bett und warf mir schnell ein paar Kleidungsstücke über. Heute würden wir darüber sprechen, wie diese Nacht unsere Beziehung veränderte. Wie sich der Dom Nathaniel und der Alltags-Nathaniel vereinbaren ließen. Ich war mir sicher, dass wir eine Lösung finden würden.
Ich warf einen Blick in sein Schlafzimmer, doch es war leer. Auch in der Bibliothek war niemand, nicht einmal ein Feuer brannte. Aus dem Fitnessraum drangen keine Geräusche. Ich ging in die Küche. Die Kaffeemaschine lief, aber Nathaniel war nicht da. Zumindest war er vor Kurzem hier gewesen.
Wer war an der Reihe, das Frühstück zu machen? Ich war gestern Abend mit dem Kochen dran gewesen, aber wir hatten es nicht wieder nach unten zum Abendessen geschafft. Meine Gedanken wanderten wieder zu Nathaniel … wie perfekt sein Mund auf meinen passte.
Konzentrier dich , schimpfte die Rationale Abby.
Richtig. Frühstück.
Ich fand, dass es nur fair wäre, wenn ich das Frühstück machte. Schließlich war das Abendessen ausgefallen. Vielleicht konnten wir nach dem Frühstück ein wenig rausgehen. Uns eine Schneeballschlacht liefern. Noch mehr Shakespeare zitieren.
Uns küssen.
Wo war er?
Ich lugte ins Esszimmer und mir fiel die Kinnlade herunter.
Da saß er – und las die Zeitung, verdammt noch mal.
Wie sollte ich ihn anreden? »Nathaniel« erschien mir zu salopp für das Esszimmer.
»Hallo«, sagte ich stattdessen.
Das war besser. Keine Anrede benutzen.
»Da bist du ja.« Er blickte auf. Lächelte nicht. Warum lächelte er nicht? »Ich habe gerade gedacht, dass die Straßenverhältnisse es wohl erlauben, dass du nach Hause fährst.«
»Was?«
Er legte die Zeitung hin. »Die Straßen sind geräumt. Du solltest keine Probleme haben, zu deiner Wohnung zu kommen.«
Ich war verwirrt. Wusste nicht, wie ich ihn ansprechen sollte. Wie ich mit ihm reden sollte. Alles war auf den Kopf gestellt. Und warum redete er davon, dass ich nach Hause fahren sollte? Wie konnte er nach der vergangenen Nacht auf diesen Gedanken kommen?
»Aber warum sollte ich nach Hause fahren? Morgen Abend bin ich doch sowieso wieder hier.«
»Was das angeht …« Er sah mich mit einem düsteren Blick an. »Ich werde den größten Teil des Wochenendes im Büro verbringen. Es wäre wahrscheinlich am besten, wenn du an diesem Wochenende nicht herkommen würdest.«
Nicht herkommen? Was?
»Irgendwann kommst du ja wohl nach Hause«, sagte ich.
»Nicht für lange …
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